Skip to main content
28. Oktober 2022

Walter Grechenig (Möllbrücke)

Walter Grechenig zählt seit September mit seinen 36 Jahren zu den jüngsten Musikschuldirektoren Kärntens. Sein Know-how als Pädagoge sowie als Musikprofi bringt er nunmehr mit voller Leidenschaft in die Musikschule Feistritz/Drau-Weißenstein ein. Andererseits heißt`s für ihn den Erfolgslauf der „Fegerländer“ im 16. Jahr als Bandchef natürlich auch im Auge zu behalten. Walter Grechenig lebt mit Gattin Simone in Pattendorf, hat zwei Kinder namens Valentina und Konstantin.

Walter Grechenig (Möllbrücke)

Musikschuldirektor, Schlagwerklehrer und "Fegerländer"-Mastermind

 

Musikschul-Direktion trifft Show-Bühne

OVT: Hr. Grechenig, inwieweit konnten Sie sich schon in ihrem neuen Aufgabenbereich als Musikdirektor einarbeiten?

Walter Grechenig: Mit Büroarbeiten, Stundenplänen und den administrativen Abläufen bin ich mittlerweile schon vertraut, aber es können auch schon einmal unerwartete Dinge passieren. Zudem bin ich jetzt die Schnittstelle zwischen Schüler, Eltern, Kollegen und Politik. Ich habe mich auch schon mit den meisten unserer Bürgermeister zusammengesetzt, denn die Gemeinden finanzieren ja unsere Musikeinrichtung. Die Gespräche bisher waren durchaus positiv und ich möchte mich schon im Voraus für die „offenen Ohren“ und die Unterstützung seitens der Gemeinden bedanken.

Sie sind seit 17 Jahren als Schlagwerklehrer in der Musikbranche unterwegs, nun kam der Musikschuldirektor hinzu? Hat sich ihr Arbeits-Rhythmus dadurch etwas verändert?

Ich liebe es zu organisieren und zu netzwerken. Dennoch bleibt mir für die Zukunft mein Praxisunterricht mit den Schülern das Wichtigste. Da bleibt man frisch und am Puls der Zeit!

Apropos Praxisunterricht: Leider gehen die Coronazahlen wieder hoch, auch viele Schulen sind davon betroffen. Wie könnten Sie drauf reagieren?

Natürlich gibt’s einen Notfallplan. Jedoch wünschen wir uns alle, dass der Präsenzunterreicht vor Ort aufrecht bleibt, da er einfach unersetzbar ist.

Wie legen Sie ihre Amtszeit in der MS Feistritz/Drau-Weißenstein nun an?

Ich versuche das Ganze vor allem mit Ruhe und Gelassenheit anzugehen, denn die Routine kommt mit dem Alltag. Der Wohlfühlfaktor des Kollegiums ist mir sehr wichtig, da sich dieser vice versa auf unsere Schüler auswirkt. Weiters ist mir die Präsenz unserer Schule im social Media-Bereich sehr wichtig, um der breiteren Öffentlichkeit zu zeigen, was unsere Schüler und Lehrer so leisten. Die größte Baustelle ist – im wahrsten Sinne des Wortes – der langersehnte Schulbau. Wir sind derzeit auf drei Gebäude in Feistritz verteilt, was für eine gute Zusammenarbeit natürlich nicht optimal ist. Es gibt zwar seit über zehn Jahren Gespräche mit der Politik, aber leider wurde hier bisher noch nichts umgesetzt.

Wie kam`s übrigens zum Musikschuldirektor?

Als unser vorheriger Direktor ankündigte mit Ende des letzten Schuljahrs zurückzutreten, ermunterte er uns Musiklehrer Bewerbungen abzugeben. Da musste ich zuerst einmal gut drüber schlafen, um mich dafür zu entscheiden. Und so wurde ich schließlich bei einem Hearing in Klagenfurt von unserer Führungsetage sozusagen abgeklopft. Das war für mich ein sehr aufregendes Erlebnis. So ähnlich muss es sich angefühlt haben, wenn damals ein Gladiator ins Kolosseum marschiert ist (lacht).

Welche Auswirkungen hat ihre neue Arbeit auf ihr „Fegerländer“-Dasein?

Wie gesagt, bin ich gerade in den ersten Zügen meine Erfahrungen als Direktor zu sammeln. Aber gerade in Bezug auf die Talente-Förderung, wie zum Beispiel mit dem Projekt „Feger for Future“, sind Ideen da beides ideal zu verbinden, um so letztlich eine win-win-Situation für die „Fegerländer“ und die Musikschule zu schaffen.

Wie wird der tolle Erfolgslauf der „Fegerländer“ denn prolongiert? Ich denke hier an das „Goldene Flügelhorn“ oder den Europameister der böhmischen Blasmusik…

Unsere Sturm und Drang-Phase hat sich ein bisschen gelegt, zudem kam Corona. Wir konnten uns aber in all den Jahren einen Namen in der Branche machen und haben einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Dennoch stellte sich nach den Lockdowns die Frage: „Wie wird 2022?“ Es hat allerdings alles überraschend schnell wieder Fahrt aufgenommen. Auf der anderen Seite ist man bei den Musikgruppen immer mit personellem Umbau konfrontiert. Daher hat sich seit der Ur-Besetzung vor 16 Jahren einiges verändert. Derzeit passt es mit zwölf Musikern perfekt. Wir haben uns den Luxus erarbeitet jetzt mehr denn je Qualität vor Quantität stellen zu können.

Welchen Wunsch würden Sie sich gern privat noch erfüllen?

Mit einem gemieteten Auto die USA zu durchreisen. Und gerade als Musiker muss es ein einzigartiges Feeling sein, beispielsweise in New York oder New Orleans in einem Jazz-Keller dabei zu sein. Übrigens: Vor einigen Jahren hätte sich so eine Reise schon fast einmal mit den „Fegerländern“ ergeben.

Wie finden Sie die regionale Musikberichterstattung im „OVT“?

Ich finde es klasse, dass ihr der Musik und der Kunst eine treue Plattform bietet. Wir alle haben unlängst bemerkt: Ohne Kunst wird’s still!

Grechenig 2

 
Walter Grechenig lässt als Musikschuldirektor die neuen Medien gern einfließen! Fotos: Charly Oberlerchner

Kurz gefragt:


Sternzeichen: Löwe

Ich lese gerne: Gesellschafts-Bücher, Biografien von Weltstars

Größtes Laster: Schokolade

Glücksbringer: Meine Familie