OVT: Hr. Hofer, ist ihre Anna Gasser-Hymne eine lang-überlegte Geschichte oder kam die Idee dazu eher spontan?
Stefan Hofer: Da trifft schon eher Letzteres zu! Es war nämlich in etwa drei Uhr früh als ich „live“ im Fernsehen am Tag der Übertragung Anna`s Wettkampf bei Olympia verfolgte. Und als schließlich feststand, dass sie zum zweiten Mal Olympiagold geholt hatte, setzte ich mich kurzerhand hin und schrieb das Stück samt Text und Musik.
Wie würden Sie das Stück beschreiben? Die „Anna Gasser-Hymne“ ist ja mittlerweile auch die „Hymne“ der nach der Sportlerin benannten Volksschule in Millstatt. Ist sie ein musikalisches Portrait?
Es ist eine Hommage an die Anna, vor allem in textlicher Hinsicht. Erst unlängst gegen Ende des Schuljahres wurde es beispielsweise als Abschluss-Lied in der Volks- wie auch in der Mittelschule Millstatt gesungen, da es mittlerweile zur „Pflicht-Lektüre“ gehört. Zwei Mütter haben mich auch darauf angesprochen, dass ihnen das Lied nicht mehr aus dem Kopf geht.
In welchem Rhythmus ist sie gehalten? Wurde es ein flotter Marsch, der vielleicht in erster Linie mal für die Bürgermusik Millstatt komponiert wurde?
Zuerst hatte ich den Text und dann machte ich die Melodie dazu. Die Musik wurde für große Orchester konzipiert, also Maestoso angelegt (ital. für majestätisch, Anm.). In der Einleitung ist der olympische Final-Lauf eingebaut, also vom Start bis zum Jubel musikalisch nachempfunden. Die drei weiteren Minuten erzählen von Annas Leben, von ihrer Sportlichen Einstellung und ihrem Ehrgeiz.
Wie kommentiert Anna Gasser denn ihre „Hymne“ selbst?
Es gefällt ihr auch selbst sehr gut. Vor kurzem habe ich andererseits Annas Mama getroffen, wir sind mit ihrer Familie befreundet - wobei sie mir sagte, dass ihnen das Stück längst so gut gefällt, dass sie sogar kürzlich bei einer Geburtstagsfeier den Text auf die betreffende Person angepasst haben.
In Ihrem Leben nimmt die Musik einen großen Stellenwert ein, auch beruflich.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass ich halbwegs musikalisch aktiv bin. Sei es als Kapellmeister der Bürgermusik Millstatt, ich spiele auch Trompete bei Bigbands und verschiedenen Brass Quintetten. Bei „HoViHoLoHoff“ haben wir derzeit mit jungen Kollegen derzeit unter dem Titel „Brass-Generation“ ein tolles Projekt laufen und werden damit im kommenden Herbst weit im mitteleuropäischen Raum auftreten. Darüber hinaus mache ich viele Arrangements, unterrichte in Spittal eine Dirigier-Klasse und spiele ohnehin jeden Tag Trompete.
Als Musikschuldirektor sind sie ja ein „Experte“: Hat Corona eigentlich den Musikunterricht verändert?
In einigen Aspekten hat sich der Zugang zur Musikschule verbessert. Viele sind daraufgekommen, dass, wenn etwa der Bus, Zug oder die Mama nicht zum Unterricht fahren konnte, dieser trotzdem nicht ausfallen muss. Zumeist ist man zuhause schon so technisch ausgestattet, dass man den Musikunterricht auch von zuhause aus machen kann. In den harten Lockdown-Zeiten konnten wir an die 80 Prozent unserer Schüler so betreuen. Negativ hingegen war, dass der Fokus auf das gemeinsame Musizieren etwas verloren gegangen ist. Daher ist es umso erfreulicher, dass man sich nun wieder treffen kann.
Haben Sie einen Wunschtraum, den Sie sich gerne erfüllen würden?
Meine Gattin und ich erfüllen uns die „großen Ziele“ schon gerne mitten im Leben sozusagen. Außerdem ist „Irgendwann“ ein anderes Wort für „Niemals“. Erst jüngst waren wir in Hurghada (Ägypten, Anm.). Irland, Schottland und die Malediven würden uns ebenfalls noch reizen.
Und wie gefällt Ihnen der „OVT“ gerne noch abschließend gefragt?
Er ist übersichtlich gestaltet, bietet einen bunten Regional-Mix. So erfährt man zum Beispiel auf „Was ist los in Oberkärnten“ schnell von Veranstaltungen. Und was mir auch gefällt: Der „Volltreffer“ ist keine „Bildl-Zeitung“.
Kurz gefragt
Sternzeichen: Schütze
Ich schaue und höre gern: ORF 3, Klassik und Jazz
Leibgericht: Alles was meine Frau kocht ist sensationell.
Lieblingstier: Mein Hund „Quincy Jones“, ein 7-jähriger Havanese-Rüde.
Lebensmotto: Geht nicht, gibt`s nicht!