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29. März 2024

Robert Röbl (Weißensee-Oberdorf)

Robert Röbl (56) setzt sich in diesen Wochen tatkräftig für das Leben von Frosch & Co. ein. Mit einigen Helfern betreut er die Froschzäune an den Straßen am Weißensee. Fröscheklauben ist nämlich eine wichtige und schnell umsetzbare Akut-Maßnahme im Amphibienschutz. Der gebürtige Oberösterreicher zeichnet auch für den Voltigier- & Pferdesportverein Weißensee (VPV) verantwortlich, hauptberuflich ist er beim Verein Naturpark Weißensee tätig. Robert Röbl lebt mit Gattin Elisabeth in Oberdorf, sie haben einen Sohn namens Thomas (27).
Robert Röbl (Weißensee-Oberdorf)

OVT: Herr Röbl, warum setzen Sie sich für Frösche, Kröten und Molche ein?

Robert Röbl: Dazu braucht man sich nur die rückläufigen Zahlen dieser Amphibien anschauen. Auf der Internetseite der Arge Naturschutz ist das gut zu sehen (www.arge-naturschutz.at). Wenn ihnen der Schutz fehlt, dann gibt es irgendwann keine Frösche mehr hierzulande.

Sie haben vor fünf Jahren mit dem Fröscheklauben angefangen. Ihre Aufzeichnungen zeigen auch die Rückläufigkeit dieser Amphibien. 

Als ich damit angefangen habe, zählten wir in drei Wochen über 1.600 Amphibien. 90 Prozent machen hier bei uns am Weißensee die Kröten aus. Letztes Jahr zählten wir in diesem Zeitraum nur noch 318 Tiere. Hier sehe ich einen eindeutigen Trend.

Zählen Sie die Amphibien nun allein oder haben Sie Hilfe?

Nein, meine Frau hilft mir dabei, und natürlich auch unser „Naturpark Franze“, Franz Schier. Ich nehme aber auch alle Interessierten mit, die sich bei mir melden. Immer wieder sind Kinder aus der Volksschule dabei. Davor gibt‘s eine kurze Einführung und schon geht‘s los. Viele trauen sich die Kröten zwar nicht so anzugreifen, aber mit Handschuh und Kübel ist‘s dann meist kein Problem. Dabei sind wir natürlich immer alle mit Warnwesten unterwegs, denn wir klauben neben der Straße. Da muss man besonders aufpassen. Dankenswerterweise sind auch die Straßenmeisterei und die Gemeinde tolle Helfer. Die Errichtung des Froschzauns fällt ja gänzlich in ihren Aufgaben-bereich.

Wann wandern die Frösche eigentlich am liebsten?

Grundsätzlich brauchen sie dazu einmal Regen und Plusgrade. Ihre Hauptwanderungszeit beginnt mit Dämmerung und dauert zirka bis Mitternacht. Wenn es zu trocken und heiß ist, weil die Sonne scheint, würden sie schnell austrocknen und verenden. Die Tiere wandern auch in mehreren Etappen und vergraben sich zwischen diesen immer wieder. Die Weibchen tragen nicht selten die Männchen auf dem Rücken und das nach der monatelangen Winterstarre. Das ist eine enorme Leistung. Die Tiere reagieren sehr sensibel auf Wetterveränderungen. Erst bei dem Kälteeinbruch vor wenigen Tagen waren die Tiere kurzzeitig komplett von der Oberfläche verschwunden, wir hatten an den Zäunen keine vorgefunden. Die Frosch- und Krötenwanderung ist, wenn alles gut geht, im Durchschnitt in drei Wochen erledigt. Bei uns am Weißensee setzt sie immer etwas später ein, die Wanderungen sind in Gebieten wie z. B. auf Höhe Litzlhof bei Lendorf schon vorüber. 

Wie wurden Sie denn überhaupt zum Froschklauber am Weißensee?

Vor fünf Jahren wurde eben ein neuer Froschklauber gesucht. Außerdem passt mein Wohnort perfekt, ich lebe nur wenige Meter vom „Brennpunkt“ entfernt. Bei uns geht es um den Straßenabschnitt von der Tankstelle im Oberdorfer Ortsteil Praditz bis zur Ortseinfahrt Oberdorf. Das ist auch genau der Abschnitt, an dem 80 km/h erlaubt sind. Aber auch in Neusach und Naggl haben wir Froschwanderungen. Die Aktion „Rettet die Frösche“ ist übrigens eine alljährliche Co-Operation zwischen dem Verein Naturpark Weißensee, wo ich als Naturpark-Ranger tätig bin, und der Arge-Naturschutz.

Als Naturpark-Ranger könnten Sie auch mit etwas Spe-ziellerem aufwarten!

Ja. In den Sommermonaten breche ich jeden Mittwoch mit Teilnehmern zu Fossilien-Touren auf. Viele Spuren der Urzeit finden sich nämlich in unseren Steinen. Unsere Fundstücke werden danach mit dem Diamantenschleifer bearbeitet und letztlich steht vielleicht ein fossiler Briefbeschwerer irgendwo in Wien auf einem Schreibtisch! 

Auch Pferde spielen in Ihrem Leben eine große Rolle. 

Schon vor über 30 Jahren kaufte ich mir mein erstes Pferd, einen Haflinger. Für mich war‘s aber weniger des Reitens wegen, sondern das Kutschenfahren hat‘s mir angetan. 2004 war ich Österreichischer Staatsmeister in Stadl-Paura/OÖ. Für unseren Voltigier- und Pferdesportverein habe ich einen nahegelegenen Hof gepachtet. Beim Voltigieren schließt sich übrigens ein Kreis zu meinem Vater, er war Turner und nahm mich gerne zu Wettkämpfen mit. 

Andererseits: Welchen Wunschtraum hätten Sie privat? Weltreise … 

Letztes Jahr waren wir nach langer Zeit wieder einmal eine Woche in Kroatien und das wollen wir jetzt auch vermehrt machen. Interessieren würde mich auch Skandinavien, um mir die Fjorde dort oben einmal anzuschauen. 

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ abschließend gefragt?

Freilich gefällt er mir, insbesondere die Tier-Anzeigen drinnen. Da habe ich schon ein Hendl und eine Laufente darin gefunden.

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 Robert Röbl wird von den Kindern der Volksschule Weißensee manchmal beim Fröscheklauben unterstützt. Foto: Privat

Kurz gefragt:

Robert Röbl
(Weißensee-Oberdorf)

Naturpark-Ranger

Sternzeichen: Waage

Ich schaue gern (TV, Film): Sport-TV-Übertragungen, vor allem am Sonntag. Bei allem anderen füge ich mich gern meiner Frau.

Lieblingsgetränk: Aperol-Spritzer

Lieblingsbaum: Lärche. Ich mag dieses rötliche Holz

Glücksbringer: Ein Schwarzer Melanit. Ich habe diesen Stein vor zwölf Jahren bei einem Voltigier-Turnier in Steinfeld gekauft.