OVT: Frau Wuggonig, Sie sind 21, selbständig und erfolgreich. Wie sehen Sie es persönlich?
Melina Wuggonig: Ich habe schon während der Schulzeit gezeichnet, nach der Matura nahm ich mir ein Jahr Zeit, um mich zu „orientieren“. 2019/20 ergaben sich über die verschiedenen Internetplattformen dann die ersten Möglichkeiten, meine Zeichnungen zu präsentieren – und zu verkaufen. So wagte ich letztlich den Schritt mit eigenem Gewerbe, machte aber zuvor noch bei der WIFI einen Kurs zur Grafikdesignerin. Aber erst durch die Unterstützung meiner Eltern wurde meine Selbständigkeit dann möglich. Geplant war alles jedoch nie, es ist eben passiert. Und nun ist`s ein Traum.
Kürzlich erreichten Sie beim größten Airbrush-Wettbewerb weltweit den ersten Platz. Wie sehr freut es Sie?
Als ich die Glückwunsch-Mail bezüglich des ersten Platzes beim größten Airbrush-Wettbewerb der Firma Sparmax weltweit bekam, war es für mich komplett unerwartet. Vor allem, weil ich letztes Jahr ebenfalls teilnahm, da aber nichts gewonnen habe. Heuer habe ich mich erst am letzten Tag noch mit meinem „Tiger“-Bild angemeldet. Umso größer ist jetzt natürlich die Überraschung, mit der übrigens ein Geldpreis, ein Sieger-Zertifikat wie tolle Sachpreise einhergehen.
2018 machten Sie ja Bekanntschaft mit Airbrush. Was versteht man darunter?
Der zweite Begriff für Airbrush ist ja auch Luftpinsel, das erklärt es eigentlich schon ein bisschen: wird Dieser Luftpinsel ist mittels Schlauchs mit einem Kompressor verbunden, und so wird mit Druck die Farbe auf den Hintergrund, auf ein Bild gespritzt. Diese Technik ist aber auch sehr bekannt für Wände, Autos oder Motorräder. Bei uns ist jedoch Airbrush allgemein noch „ausbaufähig“. Die Leute sind zwar interessiert, es ist aber eben noch nicht so verbreitet – eine Nische quasi.
Worauf legen Sie bei ihren Portraits und Airbrushdesigns großen Wert?
Das Allerwichtigste sind mir immer schon die Augen, denn sie bringen Leben in die Bilder oder zeugen vom Charakter. Alle anderen Details sind auch wichtig, etwa beim Tiger die Fellstruktur oder andernfalls Kontraste wie Schatten- und Lichteffekte etc. – so geht schlussendlich ein Bild in die „Tiefe“. Meine Bilder müssen ganz einfach echt ausschauen, ich bin ja eine wirkliche Perfektionistin.
Wer sind ihre Kundschaften?
Meine „Unikate“ gehen aktuell an einzelne Personen – Familienportraits, aber auch Tierbilder – bis hin zu Hotelaufträgen. Letztere machen aber nur rund 15% meines Schaffens aus. Es passiert aber ebenso, dass Sammler große Bilder von mir kaufen. Zum anderen unterrichte ich auch Airbrush sowie Farbstift-Zeichnungen oder werde beispielsweise nach einer Ausstellung, wie etwa in Mannheim/D, für einen Kurs am dortigen Airbrush-Camp als Künstlerin, quasi als Lehrerin engagiert.
Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesteckt?
Das ich in fünf bis zehn Jahren von meinen Wildtier-Bildern, die meinen Namen tragen, leben kann – und nicht nur von Auftragsarbeiten.
Tiere haben es Ihnen generell angetan, das Pferd ist ja eine weitere Leidenschaft von Ihnen. Gehört das, wenn man am Bauernhof aufwächst, dazu?
Da meine Mama schon immer geritten ist, war es mir vertraut. Und als wir dann vor 12 Jahren zwei Shetland-Ponys bekamen, war es der Startschuss. Seit zwei Jahren züchten wir übrigens auch selber Mini-Shetland-Ponys. Das Reiten ist für mich auch der perfekte Ausgleich zu meinem künstlerischen Tun. Wie auch dort versuche ich mich in Sachen Pferd stets weiterzubilden und arbeite auch gerne mit Kindern. Gleich nach diesem Interview etwa halte ich einen Kurs mit Kindern ab.
Welchen Wunschtraum möchten Sie sich privat erfüllen?
Einerseits bin ich sehr heimat- und unserem Bauernhof verbunden, bin hier sehr glücklich. Zudem komme ich ja mittlerweile durch meine Bilder nach Düsseldorf oder Mannheim. Dennoch würde mich z.B. ein Road-Trip durch Europa interessieren oder einmal Island zu sehen, das mich extrem fasziniert wie auch andere nordische Länder noch.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Bei uns bekommt ihn ja der Opa. Bevor er allerdings zu ihm in den zweiten Stock kommt, wird er von uns ausgelesen. Ich finde schön, dass er den Schwerpunkt auf regionale Sachen legt.
Kurz gefragt:
Sternzeichen: Krebs
Ich höre gerne (Musik): von Seiler und Speer bis hin zu Melissa Naschenweng
Ich esse gerne: süß, bevorzugt Kekse oder Kuchen
Lieblingsfarbe: bordeaux-rot
Lebensmotto: Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden.