OVT: Herr Steiner, es heißt: „Es gibt nichts Gutes außer man tut es!“ War das auch für Sie Ansporn, den Zivildienst beim Roten Kreuz zu machen?
Marcel Steiner: Das Bundesheer wäre nie meins gewesen. Und da mein Bruder Florian Diabetes hat, wurde ich einst auch durch einen Rotkreuz-Einsatz aufgrund eines Zuckerschocks bei ihm sozusagen wachgerüttelt. Das war der Auslöser für mich den Zivildienst zu machen.
Könnten Sie sich vorstellen, dass Sie auch nach dem Zivildienst beim Roten Kreuz bleiben?
Auf jeden Fall. Ich werde nach meinem Zivildienst dann als Ehrenamtlicher sozusagen weitermachen – Wochenend-Dienste könnte ich mir hier sehr gut vorstellen. Aber bis 31. Dezember ist ohnehin alles noch aktuell klar geregelt.
Welche Ausbildungen sind Sie bislang durchlaufen?
Zum Ersten die Rettungssanitäter-Ausbildung. Großer Wert wird dabei auf das „ABC-Schema“ gelegt. Im Ernstfall ist dann immer das Erste die Atmung aufrechtzuerhalten, reagiert der Patient nicht und atmet er nicht normal so ist zur Reanimation überzugehen. Bisher ist es bei mir noch nicht der Fall gewesen. Ein wichtiger Punkt beim Eintreffen der Helfer ist der erste Eindruck, den die Person macht. Darüber hinaus hatten wir auch bereits eine Schulung für die Corona-Testung, dabei lernten wir etwa die Abstriche bei Verdachtsfällen zu machen.
Mit welchen Aufgaben sind Sie derzeit am meisten konfrontiert?
Vorausschicken möchte ich nun gern, dass wir grundsätzlich immer zu zweit bei einem Einsatz sind. Als Akutfälle treten momentan Hitzeschläge auf, vor allem meist bei älteren Personen, aber auch Krankentransporte stehen öfters an.
Hatten Sie vielleicht dennoch in Ihrer kurzen Zivildienst-Zeit schon einen „spezielleren“ Einsatz?
Ja, unlängst erhielten wir während eines Nachtdienstes einen Anruf, wo jemand wegen Bauchschmerzen klagte. Es stellte sich aber heraus, dass es eine werdende Mutter war, die in der 34. Schwangerschaftswoche war und es Komplikationen gab. Für uns war wichtig, sie schnell ins Krankenhaus zu bringen. Und nur drei oder vier Minuten nach unserem Eintreffen im Krankenhaus kam schon ein neuer Erdenbürger zur Welt.
Manche Einsätze können auch sehr an die Psyche gehen! Wie wird man darauf vorbereitet?
Dafür steht intern die sogenannte SvE-Betreuung (Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen, Anmerkung) mit Rat und Tat prompt zur Seite. Andernfalls spricht man natürlich auch mit Kolleginnen und Kollegen, die länger schon in Diensten sind. Sie können mit ihren Erfahrungswerten oft weiterhelfen.
Welchen Wunschtraum würden Sie sich gerne privat irgendwann einmal erfüllen?
Mit dem deutschen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl einmal eine Fahrt zu machen. Vielleicht etwa beim „Quattrolegende“-Bergrennen in St. Gilgen am Wolfgangsee bei ihm als Beifahrer dabei sein zu können. Das wäre ein Traum.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ noch gern abschließend gefragt?
Ich bin zwar nicht der große Zeitungsleser, das wäre mein Bruder Florian viel eher, aber wenn ich den „Volltreffer“ einmal in die Hände bekomme, dann schau` ich ihn mir gerne an.
Kurz gefragt:
Sternzeichen: Wassermann
Ich schaue gern: Action-Filme
Leibgericht: Schweinsbraten mit Sauerkraut und Knödel
Lieblingsfarbe: Grün
Lebensmotto: Das Leben leben.