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29. Dezember 2023

Mag. Rudolf Oberlojer (Steinfeld)

Mag. Rudolf Oberlojer (38) ist seit Herbst vergangenen Jahres Wirtschaftskammer- Bezirksstellenleiter in Hermagor. Mit dem massiven Felssturz auf italienischer Seite des Plöckenpasses gibt es in nächster Zeit nun eine große zusätzlich Herausforderung. Seit über zehn Jahren ist der gebürtige Drautaler, den sein Jus-Studium nach Salzburg, Linz und Klagenfurt führte, für die Wirtschaftskammer tätig. Oberlojer ist auch als Gemeinderat und Vorstandsmitglied in Steinfeld politisch aktiv. Hobbymäßig hat es ihm American Football als Fan angetan.
Mag. Rudolf Oberlojer (Steinfeld)

OVT: Mag. Oberlojer, jetzt Anfang 2024 – was ist letzter Stand Plöcken?

Mag. Rudolf Oberlojer: Zu Beginn schien die Lage etwas bewältigbarer, momentan ist aber vieles in Schwebe. Seit Wochen sind die Aufräumarbeiten im Gange, es wurden ja mehrere Straßenabschnitte des Serpentinenverlaufs verschüttet oder zerstört. Nach den Aufräumarbeiten muss ein Geologe auf italienischer Seite die Lage am Hang erst einmal beurteilen. Dieser muss sicher sein. Kann der Hang nämlich nicht mehr sicher in Stand gesetzt werden, braucht es eine neue Alternative. Eine positive Lösung wäre ein vier Kilometer langer Tunnel, wofür ja schon eine Machbarkeitsstudie von 2012/13 vorliegt. Ansonsten lebt man künftig wieder mit der latenten Gefahr
einer weiteren Hangrutschung.

Wie trifft dieser Felssturz das Gailtaler Wirtschaftstreiben? Der Plöcken ist ja sozusagen eine Hauptschlagader der Region.

Es ist spürbar, sei‘s in der Hotellerie, in den Geschäften. Man merkt es aber auch bei den Aufträgen heimischer Firmen drüben. Für unsere Unternehmer ist alles viel kosten-
intensiver geworden. Allein die viel längere Anfahrtszeit über Villach schlägt sich zu Buche, zudem leben wir in Inflations- und Teuerungszeiten. Der Plöcken wird länger ein brennendes Thema bleiben, das
übrigens auch über das Gailtal hinaus Auswirkungen hat. 

Warum wechselten Sie im Vorjahr von der WK-Bezirksstelle Spittal nach Hermagor?

Da die Stelle frei geworden ist, bot sich diese Möglichkeit an. Ich kann hier in Hermagor beinahe 1:1 meine Arbeit fortsetzen, da es ein ähnliches Arbeitsumfeld gibt. Ein Unterschied ist natürlich die Größe der Bezirke. Im Gailtal ist alles ein bisschen näher. Ich bin auch mit allen sieben Gemeinden bereits gut verbunden, kenne alle Bürgermeister schon seit der Abschiedsrunde mit meinem Vorgänger Werner Plasounig. Bei dieser Gelegenheit richte ich auch gern einen Dank an alle Gemeindevertreter, Unternehmer und Behörden im Tale.

Gibt‘s vielleicht auch kleine Mentalitätsunterschiede zwischen dem Drautal und dem Gailtal?

Ja, es gibt schon Feinheiten. Doch das macht‘s interessanter und den Reiz aus. Wie heißt‘s doch: „A Suppn, die nit g‘solzn is, is fad“.

Welches Aufgabengebiet decken Sie als Bezirksstellenleiter ab?

Zum einen die Betreuung, Beratung und Unterstützung von Gründerinnen und Gründern sowie aller aktiven Gewerbetreibenden und Wirtschaftskammermitgliedern.

Also von einer Firmengründung an über Unternehmensübergaben und -übernahmen, Beratungen im laufenden Betrieb bis hin letztlich zu „Pensions-Nachwirkungen“. Zum anderen fällt die Interessenpolitik in meinen Bereich. Hierbei geht es um das Feststellen und Vertreten des gemeinsamen Interesses der Wirtschaftskammermitglieder, ob etwa bei Themen wie Verkehrsanbindungen, Infrastruktur oder Glasfaserausbau. Als Beispiel nenne ich auch gerne den AMS-Regionalbeirat, wo die Wirtschaftskammer mit dem ÖGB und der Arbeiterkammer sowie der Industriellenvereinigung am Tisch sitzt.

Wie setzen Sie die Schwerpunkte in nächster Zeit?

Punkt eins: Plöcken! Zweitens: Den Güterverkehr Hermagor – Kötschach möglichst wieder zu eröffnen, als Entlastung für den Plöcken. Mein dritter Schwerpunkt ist, für unsere Mitglieder niederschwellig und unkompliziert als Anlaufstelle zur Verfügung zu stehen.

Sie sind ja auch als Kommunalpolitiker in Steinfeld aktiv. Wie kam‘s dazu?

Um ganz einfach für die Gemeindebürger etwas machen zu können. Zum anderen denke ich mir auch, dass es Leute braucht, die in die
Politik gehen. Man darf nicht vergessen: Politik bestimmt unser
aller Leben.

Im Sommer radeln Sie gern, im Winter fahren Sie Ski. Wie wurden Sie ein American Football-Fan?

Hierfür ist meine Studienzeit in Salzburg verantwortlich. Mit Freunden besuchte ich damals nämlich ein Spiel und bin so bei dieser Sportart hängen geblieben. Für mich ist American Football „Schach am Rasen“, einfach hochstrategisch. Es wird auch in Europa immer populärer.

Welchen Wunschtraum möchten Sie sich wiederum privat noch erfüllen?

Ein Besuch des Super Bowls, dem American Football-Finale, der definitiv geplant ist. Das würde ich gerne mit einer Reise durch die USA verbinden. Den Rest meiner Wünsche versuche ich ohnehin so im Leben unterzubringen.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne noch abschließend gefragt?

Gut. Ich lese ihn fast immer, um jetzt auch realistisch zu bleiben. Denn gerade im Urlaub kann mir schon mal die eine oder andere Zeitung durchrutschen.

Kurz gefragt:

Mag. Rudolf Oberlojer
(Steinfeld)

WK-Bezirksstellenleiter
und Jurist

Sternzeichen: Skorpion

Ich höre gern (Musik): Countrymusik von Garth Brooks und George Strait

Leibspeise: Lasagne, Spareribs – aber auch auf „Kärntner Art“ mit Knoblauch und Kümmel.

Lieblingstiere: Eisbär und Husky, das sind schöne „magnetische“ Tiere

Lebensmotto: „If you can dream it, you can do it.“