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04. Oktober 2024

Hadwig Schindler-Hopfgartner (Steinfeld)

Hadwig Schindler-Hopfgartner wurde in Gerlamoos geboren. Nach ihrem Studium der Musik und Sprachen in Wien und Karlsruhe und Jahrzehnten in Deutschland lebt sie jetzt wieder in ihrem Geburtsort. Zunächst widmete sie sich in erster Linie der Familie mit den fünf Kindern. Erst danach durften ihre geistigen bzw. künstlerischen „Kinder“, welche bis dahin unsichtbar, doch zunehmend ungeduldig, in ihr geschlummert hatten, das Licht der Welt erblicken. Hadwig Schindler-Hopfgartner ist die Tochter des Kärntner Dichters Josef Hopfgartner, zu dessen hundertstem Geburtstag 2013 sie und ihre Schwester Siegtrud Nink das Wendebuch „Ein Jahr gib dem Wind“ und „Die Wegschad“ herausbrachten. Seit 1990 finden sich Schindler-Hopfgartners Lyrik, Kurzprosa und Fotografie in zahlreichen Publikationen, Lesungen und Ausstellungen.
Hadwig Schindler-Hopfgartner (Steinfeld)

OVT: Frau Schindler-Hopfgart- ner, inwieweit hat Sie Ihr Vater in Ihrem gesamten künstleri- schen Schaffen vielleicht schon geprägt?

Hadwig Schindler-Hopfgartner: Mein Vater hat mich insofern geprägt, als er von klein auf meine Leselust gefördert hat, wir uns viel über Literatur unterhalten haben. Was er geschrieben hat, begeistert mich nach wie vor. Mein erstes Ge- dicht habe ich allerdings erst ge- schrieben, als er nicht mehr lebte. Schade, dass er das nicht mehr erlebt hat  bestimmt hätte es ihn sehr gefreut!

Zog es Sie deshalb auch nach vielen Jahrzehnten in Deutsch- land wieder ein bisschen heim? Ist Ihnen das Kärntnerische schon wieder sehr nahe?

Ich habe gern in Deutschland ge- lebt, habe aber alle Ferien mit mei- ner Familie in Gerlamoos ver- bracht, wie ich ja auch das Dorf im Drautal zu Füßen des Stagor, das Dorf meiner Kindheit mit meinem Elternhaus nie wirklich verlassen habe. Zuhause, sollten wir immer „schön“ sprechen, auch die Eltern sprachen nicht den harten Dialekt der Heimischen. Trotzdem redete meine Schwester im Gegensatz zu mir mit ihren Freundinnen immer gerlamooserisch.

Wie setzen Sie nun wiederum zwischen der Autorin und der Fo- tografin die Schwerpunkte? Wo „verschmilzt“ eventuell beides?

Es geht um Bilder, die mich innerlich berühren, sowohl beim Fotografieren als auch beim Schreiben. In meinem Buch „Augentrost“ zum Beispiel, das 2017 erschienen ist, wur- den die Texte mit den Fotografien kombiniert.

Was ist Ihnen als Autorin jetzt wichtig?

Beim Schreiben ist es mir wichtig, dass es mir gelingt, meine Gedanken und Gefühle so in Worte zu fassen, dass ich nachher sagen kann: ja, genauso habe ich das gedacht und gefühlt.

Wie sieht‘s diesbezüglich bei der Fotografin aus?

Was das Fotografieren betrifft, finde ich meine Motive zumeist in der Natur. Dabei bin ich weniger Fotogra- fin als Entdeckerin. Ich fotografiere, was mir ins Auge fällt, meist halte ich Details fest, die dann ihr Eigenleben entfalten. Ich nähere mich an, schaue ganz genau hin, dann der richtige Ausschnitt, das richtige Licht und abgedrückt.

Was haben Sie aktuell in Arbeit bzw. was sind Ihre Pläne?

Seit der Veröffentlichung von „Augentrost“ hat sich schon wieder so einiges angesammelt: Ein weiteres Buch ist geplant – gestaltet und illustriert von meiner Freundin, der Grafikerin und Malerin Conny Türk. Weiters stehen literarisch musikalische Auftritte mit meiner Tochter Gudrun, die am Klavier mit ihren Eigenkompositionen begeistert, auf dem Programm. Auch mit Sohn Han- nes, der in Berlin lebt und als Geiger mit dem Ensemble „Die Couchies“ international unterwegs ist, haben wir schon gemeinsame Sache gemacht.

Auf welche Kunst-Highlights blicken Sie gerne zurück?

Am schönsten sind für mich die gemeinsamen Auftritte mit meinen Kindern, bei welchen sich Wort und Musik zu einem harmonischen Miteinander verbinden.

Gerne gefragt: Welchen Wunsch hätten Sie privat noch? Eine Weltreise ...

Ich wünsche mir weitere gute Lebensjahre in Gesundheit mit meiner Schwester, zwei Töchtern und zwei Enkeln in Gerlamoos, Sohn und Enkel aus Berlin, wie auch ein Leben in Frieden mit Nachbarschaft und Freunden.

Auch wünsche ich mir mehr Miteinander als Gegeneinander, mehr Gelassenheit bei strittigen Themen und ein stetiges Bemühen der Partei- en und Völker um Frieden. Wir sollten unsere vorgefertigten Meinungen hinterfragen, denn: Es gibt nicht nur die Guten und die Bösen, nicht nur Schwarz Weiß, die Wahrheit liegt doch zumeist irgendwo in der Mitte.

Und wie gefällt Ihnen der „Ober- kärntner Volltreffer“ final gefragt?

Den Volltreffer lese ich immer. Er bringt mir gute Information über das Geschehen im Oberkärntner Raum.

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Hadwig Schindler-Hopfgartner bei einer Lesung, Tochter Gudrun Schindler be- gleitete sie mit Klavier und Gesang.

Kurz gefragt:

Hadwig Schindler-Hopf
(Spittal)

Autorin und Fotografin

Sternzeichen: Fische

Ich bin..: Optimistin

Lieblingsgetränk: Gösser Soda Radler im Sommer, guter Rotwein im Winter

Leibspeise: Kärntner und italienische Gerichte. Wenig Fleisch, und wenn, nur regional aus artgerechter Haltung oder Wild.

Lieblingstiere: Meine Hündin Ronja und mein Kätzchen Lilly.

Lebensmotto: Leben und leben lassen.