Edmund Hopfgartner (65) verkörpert schon seit 45 Jahren den Knecht Ruprecht in der „Krampusgruppe Kleblach”. In der Rolle dieser traditionsreichen Figur ist er mit dem Nikolo und seinem Gefolge wieder von Haus zu Haus unterwegs. Die Gestalt des Knecht Ruprecht (seit dem 16. Jahrhundert als „Kinderschreck“ bekannt) ist übrigens im gesamten deutschen Sprachraum weiter verbreitet als der Krampus. Hauptberuflich ist der gelernte Gastronom mit seinem Imkermeisterbetrieb den Bienen treu, daher auch gern „Bienen-Edi“ genannt. Edmund Hopfgartner lebt mit Gattin Paula und Sohn Harald in St. Peter in Holz.
OVT: Herr Hopfgartner, wieso hat‘s Ihnen der Knecht Ruprecht angetan? Wo alle Welt scheint‘s den Krampus „liebt“!
Edmund Hopfgartner: Wenn ich an meine eigenen Erfahrungen in den 60er- und 70er-Jahre denke, wo wir früher selber von den Krampussen „verdroschen“ wurden, ist das ein starkes Motiv für mich. Und im Vergleich zu den Krampussen ist der Knecht Ruprecht als Begleiter des hl. Nikolaus vor allem eben keine Schreckensgestalt.
Wo liegt der Unterschied Knecht Ruprecht – Krampus geschichtlich? Wie unterscheiden sich beide auch im Aussehen, im Auftreten?
In unserer Lindner Chronik steht zum Beispiel, dass es die Haus-zu-Haus-Besuche seit über 200 Jahren gibt. Das Schlagen mit der Route gilt in manchen ländlichen Regionen als Fruchtbarkeitsritual. Die Bräuche sind also in der „Franzosen“-Zeit quasi aufgekommen. Der Knecht Ruprecht hat hingegen seine Wurzeln, wie schon erwähnt, im 16. Jahrhundert. Seither beschenkt er die Kinder, bestraft sie aber auch, wenn es mal „nötig“ sein sollte. Dafür hat er auch die Rute mit.
Wie lange werden Sie noch Knecht Ruprecht sein? Gibt‘s vielleicht auch einen Ruprecht-Nachfolger für Sie in der Krampusgruppe Kleblach?
Solange es meine Gesundheit erlaubt, werde ich es noch bleiben. Die nächsten zehn Jahre auf jeden Fall noch. Aktuell hab‘ ich übrigens noch keinen Nachfolger, aber wenn es so weit ist, wird bestimmt einer in der Gruppe weitermachen.
Nochmals zur Krampusgruppe Kleblach: Alle traditionellen Begleiter des hl. Nikolaus sind stets mit dabei. Aber bei euch gibt es noch etwas „Spezielleres“!
Das stimmt. In unserer Krampusgruppe führt nämlich der Knecht Ruprecht eine eigene Kindergruppe an. Dabei steht nicht das Wilde und Schaurige im Vordergrund, sondern das Besinnliche.
Das Jahr über bestimmen die Bienen ihren Alltag. In der fünften Generation sind sie schon Imker. Ist Ihnen diese Liebe in die Wiege gelegt worden?
Ich habe diese Tradition einst von meinem Großvater übernommen, und nicht von meinem Vater. Die Leidenschaft hat sozusagen eine Generation übersprungen. Mein Opa hat mir die Liebe zu den Bienen mit viel Geduld in meiner Schulzeit vermittelt. Er war zudem bis zu seinem 87. Lebensjahr als Imker und Lehrmeister erfolgreich, für viele immer da. Darüber hinaus hat er sein Wissen auch gerne weitergegeben und keine „Geheimnisse“ für sich behalten.
Diese Tugend „für andere da zu sein“ scheinen Sie geerbt zu
haben!
Das kann man tatsächlich so sagen, denn ich bin Präsident des Kärntner Imkervereins, Vorstandsmitglied des Bezirksverbandes für Bienenzucht Spittal/Drau und Obmann des Bienenzuchtverein Kleblach-Lind – dieser ist auch der älteste in Kärnten. Weiters bin ich noch Obmann des Kameradschaftsbundes Stadtverband Spittal mit rund 120 Mitgliedern sowie Bezirksobmann-Stellvertreter Spittal mit rund 800 Mitgliedern. Obendrein bin ich Sänger beim MGV Lind und beim MGV 1861 Spittal. All dieses füllt meinen Wochenplan.
Welchen Wunsch hätten Sie privat?
Meine größten Wünsche sind die Gesundheit und der Frieden in der Welt.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern final gefragt?
Man findet die Informationen über das regionale Leben in Oberkärnten und in Osttirol darin bestens beschrieben. Gerne lese ich natürlich auch die Berichte über unsere Vereine hierzulande, sei‘s in Irschen, Mörtschach, Gmünd oder bis runter in Gail- und Lesachtal.
Kurz gefragt:
Edmund Hopfgartner (St. Peter in Holz)
„Knecht Ruprecht“ und Bio-Imker
Sternzeichen: Löwe
Ich höre gern (Musik): Kärntnerlieder und Tanzmusik
Ich esse gerne: Kärntnernudel und Ritschert-Eintopf
Lieblingsfarbe: grün
Lebensmotto: „Zufrieden sein mit Gott und der Welt”.