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12. Januar 2024

E. Rabansini aka Heinz Schwitzer

E. Rabansini aka Heinz Schwitzer (76) interessiert sich seit seiner Kindheit für die darstellende Kunst, insbesondere für Fotorealismus und surrealistische Ölmalerei. Im August vergangenen Jahres zeigte er eine neue Facette seines Schaffens: Er brachte die erste Kunstausstellung österreichweit mit Werken, geschaffen durch Künstliche Intelligenz (KI) nach Spittal. Eine Österreich-Premiere in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Spittal und dem Kurator der Galerie Porcia, Severin Krön. Das Thema der Ausstellung war „EVOLUTION – Was wäre wenn ...“
E. Rabansini aka Heinz Schwitzer

OVT: Herr Schwitzer, gerne vorweg: Ist die KI gekommen, um zu bleiben?

Heinz Schwitzer: Ob in Autos, Handys oder anderem technischen Gerät: Das ist längst unmerklich passiert. Zum Beispiel beim Steinmetz, um ein einfaches Beispiel zu bringen: Er kann bei Grabsteinen die unglaublichsten Formen herstellen. Kreativität bleibt aber Voraussetzung. Mitte Jänner findet übrigens wieder die CES in Las Vegas statt, die weltweit größte Technik-Messe. Dort kann man sehen, dass quasi vom Auto bis hin zur Wasch-maschine alles bereits mit Künstlicher Intelligenz bestückt ist.

Somit verändert die KI bereits unser Leben.

Ja. Es ist halt wie bei anderen Ereignissen, als etwa die Computer kamen. Alles Neue macht zu Beginn manchen Leuten Angst. Doch die eigentliche Frage sollte sein: Wo liegt der Vorteil? Und diese Frage stellte sich auch mir, als ich im letzten Frühjahr die Ausstellung vorbereitete. Die Möglichkeiten mit „ChatGPT“ wurden immer größer. Das klassische Malen war für mich passé, viel mehr Aufwand. Mithilfe der Mitarbeiter des Kulturamts Spittal kam‘s innerhalb kurzer Zeit zu dieser Sonderausstellung. 

Wie blicken Sie heute auf ihre KI-Ausstellung in Spittal, der ersten dieser Art in Österreich, zurück? 

Die Ausstellung in der Galerie
Porcia war ein großartiger Erfolg, das zeigten auch die Besucherzahlen.
Obwohl diese Sonderausstellung
ursprünglich nicht vorgesehen war und in die Ferienzeit im August fiel, waren es vor allem auch Touristen und Interessierte aus anderen Bundesländern, die sich auch in persön-
lichen Gesprächen mit meiner KI-Kunst auseinandersetzten. Beson-
deres Interesse galt dem 3D-Hologramm, meinem persönlichen Avatar, über das ich während der Vernissage mit den Besuchern in Kontakt trat. So etwas gab es in dieser Form noch nicht. Ich beschäftige mich schon seit acht Jahren mit Hologrammen und bereits über 40 Jahre mit 3D-Animation. Das Museum für Volkskultur zeigt übrigens seit 2021 ein von mir 3D-animiertes Hologramm der Gräfin Salamanca und einige kleinere Objekte. In der Ausstellung in Spittal zeigte ich neben den KI-generierten Bildern auch Skulpturen im 3D-Druck, die mithilfe der VR-Brille modelliert
wurden, sowie einen Mix aus
modernster Informations- und Präsentationstechnik wie Augmented
Reality und Projection Mapping. 

Welche Rückmeldungen bekamen Sie von den Besuchern? 

Teilweise waren sie verwundert, dass solch eine Präsentation in einer kleinen Stadt wie Spittal zu sehen war. Begeisterung gab es auch über die tolle Galerie selbst. Allerdings hätte ich mir mehr Interesse seitens der heimischen Bevölkerung erwartet. Das Thema ist topaktuell. 

Welche Voraussetzungen braucht man, um mit KI Kunst zu machen?

Künstliche Intelligenz in der bildenden Kunst ist ein faszinierendes
Beispiel dafür, wie sich Kunst und Technologie verbinden können. Um gesteuerte, exakte Ergebnisse zu
einem Thema zu generieren, ist es nicht, wie Medien es meist darstellen, mit einigen Worten getan. Insgesamt erfordert die Erstellung von KI-Kunstwerken ein breites Spektrum an Wissen, eine ausgeprägte Vorstellungskraft und Kreativität, umfangreiche Kenntnisse aus den unterschiedlichsten Bereichen der Malerei, der professionelle Fotografie, Grafikdesign, digitaler Bildbearbeitung und 3D-Animation, Bildhauerei oder Kunstgeschichte. Dazu braucht man noch gute Englischkenntnisse. Man muss auch programmieren können. Übrigens: Wenn man eine KI ein Bild generieren lässt, erhält man nie zweimal das gleiche Ergebnis. 

Handelt es sich bei KI-Kunst
Ihrer Ansicht nach denn noch um Kunst?

In der Kunstgeschichte wurde zu Beginn einer Neuerung stets kontrovers diskutiert. Die abstrakte Malerei zählt für mich nach wie vor nicht zur Kunst. Man hat die Vokabel „Kunst“ immer mehr zu einem allgemeinen Begriff gemacht und es drückt nicht den eigentlichen Sinn des Wortes, nämlich „Können“ aus. 

Wird die KI die Kunst verändern?

Die KI wird sich langsam aber sicher auch in der Kunst durchsetzen. Wenn Galeristen und Kunstexperten sich dahingehend schulen lassen, dann werden sie ihre entsprechenden Schlüsse ziehen. Im Moment ist die Diskussion darüber eindeutig durch falsche und unqualifizierte Informationen gesteuert.

Andererseits: Welchen Wunschtraum hätten Sie denn eventuell noch?

Naja, was wünscht man sich mit 76?

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern final gefragt?

Ein wichtiger regionaler Beitrag.

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 E. Rabansini modelliert auf der VR-Brille eines seiner Werke.

Kurz gefragt:

E. Rabansini aka Heinz Schwitzer 
(Spittal)

Autodidaktischer Künstler in Spittal

Sternzeichen: Löwe

Ich höre gern (Musik):
Latin-Musik

Leibgericht: Alles

Künstlerisches Vorbild:
Surrealisten

Lebensmotto: Happy Hour