OVT: Frau Pöllinger, was erwartet die Teilnehmer am Wochenende? Wie wird das Ganze ablaufen?
Doris Pöllinger: In unserer Musikschule veranstalten wir dieses Seminar im Zweijahres-Rhythmus und es ist immer ein voller Erfolg. Mit Loui Herinx und Manuel Savron konnten wir diesmal zwei Top-Referenten gewinnen. Wer Interesse hat, kann sich noch melden (Tel. 0664-4665400). Das Seminar geht über zwei Tage, und am Samstag lassen wir den ersten Seminar-Tag gemeinsam bei einem Musikantenstammtisch auf der Frido-Kordon-Hütte ausklingen.
Meist aber tauschen Sie am Wochenende die Musikschule gegen die Bühne mit den „Pöllys“ ein. Wie würden Sie diese unseren Lesern vorstellen?
Begonnen hat alles mit dem Harmonikaduo „Doris und Herbert“ Ende der 80er-Jahre. Schnell wurden wir bekannt und hatten bald über 130 Auftritte im Jahr. Mit den Kindern Mara und Silvo entwickelte sich aus dem Harmonikaduo eine vierköpfige Familienmusik, „Die Pöllys“. 2016 mussten wir einen schweren Schicksalsschlag verkraften. Mein Gatte Herbert verstarb nach kurzer und schwerer Krankheit. Trotzdem entschlossen wir drei uns, seine Musik weiterzuführen. Nach einiger Zeit als Trio stieg Marco Klammer bei uns ein, er ist ein ehemaliger Harmonikaschüler der Musikschule Pöllinger. Mara verschlug es beruflich nach Stuttgart, wodurch wir wiederum ein Neumitglied willkommen heißen durften. Es ist dies Thomas Krabath, der „singende Wirt der Frido-Kordon-Hütte“. In dieser Besetzung gibt es ein Comeback der „Pöllys“ als Live-Band aus dem Maltatal.
Können Sie uns schon etwas über ihre neuen Produktionen verraten?
Im Augenblick entstehen viele neue Kompositionen, welche wir im eigenen Tonstudio auch produzieren. Noch dieses Jahr erscheint das neue Album. Von zünftiger Harmonikamusik über Austro Pop bis hin zum Party-Schlager ist für jeden etwas dabei. Lasst euch einfach überraschen!
Aktuell unterrichten Sie ja 88 Schüler an Ihrer Musikschule. Mit Fabian Watschinger haben Sie einen Avsenik-Wettbewerb-Gruppensieger in ihren Reihen und bei Ihrem Gatten erlernte einst Melissa Naschenweng schon die Steirische!
Auf solche Harmonikatalente sind wir natürlich sehr stolz. Viele unserer Schüler schreiben bereits Musikkarriere. Auch bei den jährlichen Harmonikastaatsmeisterschaften erreichen Pöllinger-Schüler immer wieder Auszeichnungen und erste Plätze. Ein ganz besonderes Highlight war auch der vierte Platz im Finale der „Großen Chance“ von Johannes Raupl. Höhepunkt des Schuljahres ist immer wieder die Abschlussvorspielstunde, welche jedes Jahr in einer anderen Gemeinde stattfindet.
Wo liegt der Unterschied zwischen den Musikschulen des Landes?
Dadurch, dass wir keinem öffentlichen Lehrplan unterliegen, haben wir die einzigartige Möglichkeit, auf die individuellen Musikwünsche und Anliegen der Schüler einzugehen. Da wir uns am Wochenende meist selbst im Bühneneinsatz befinden, erlernen unsere Harmonikaspieler Praxiserfahrungen aus erster Hand. Dies ist gegenüber den Landesmusikschulen ein Vorteil.
Seit zehn Jahren lassen Sie Ihre eigenen Pöllinger-Harmonikas in Italien bauen. Wie kam‘s dazu?
Jahrelange Bühnenerfahrung brachte uns dazu, selbst Instrumente für Bühne und Musikschule zu entwickeln. Mit ihrer robusten Bauweise, der Möglichkeit für individuelles Design, Stimmung und praxisorientierter Tonbelegung, bieten die Pöllinger-Harmonika viele Vorteile gegenüber typischen Marktführern.
Welchen Wunschtraum hätten Sie privat nun abseits der Musik?
Eine Rafting-Tour durch den Grand Canyon wäre sicher lustig!
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne abschließend gefragt?
Ich lese immer gerne die Interviews und den Anzeigenteil. Besonders möchte ich mich für die tolle Zusammenarbeit mit Herbert Hauser bedanken.
Silvo Pöllinger, Doris Pöllinger, Marco Klammer und Thomas Krabath sind die „Pöllys“.
Kurz gefragt:
Doris Pöllinger
(Malta)
Musikantin und Harmonika-Lehrerin
Sternzeichen: Krebs
Ich schaue gern (Musik): Scarface (Film von Brian De Palma mit Al Pacino, Michelle Pfeiffer)
Leibgericht: Schwammlen
Lieblingsblume: Holunderblüten
Lebensmotto: Des mach ma schon