OVT: Herr Maier, der erste Platz in Kärnten, der dritte Platz in Österreich – wie sehr freut Sie das?
Christian Maier: Es freut mich immer noch und es haben sich auch viele mit mir über den Erfolg gefreut. Vor allem mein Chef und Freund, Bernd Schluder, wie auch die Kolleginnen und Kollegen vom Betrieb und natürlich alle Bekannten.
Wie liefen die Wettbewerbe vor Ort ab? Worauf achtete die Jury?
Die Aufgabe bestand darin, dass wir Teile vom Rind, z. B. einen Schlögel, bekommen haben und diese dann sauber ausbeinen sowie verkaufsfertig auf Platten für Präsentationszwecke herrichten mussten – inklusive Garnierung. Die Jury achtete auf die Sauberkeit am Knochen etwa, die Wirtschaftlichkeit und die Kreativität – z. B. beim Garnieren. Es gab übrigens keinen theoretischen Teil, sondern nur einen praktischen.
Waren Sie auch ein bisschen nervös? Man macht so einen Wettbewerb nicht alle Tage und will einerseits wohl für den Betrieb und zum anderen ja für sich selbst gut abschneiden?
Es war nicht so wilde bei den beiden Wettbewerben, dafür war ich unlängst bei meiner LAP – der Lehrabschlussprüfung – viel nervöser. Bei der Autofahrt zum Österreich-Bewerb in Oberösterreich konnte ich mich zudem mit meiner Kärntner Kollegin Carolin Pierolt etwas austauschen. Sie war als Vorjahressiegerin schon vertrauter mit dem Bundesbewerb. Die Siegerinnen und Sieger werden nämlich für zwei Jahre gewählt. In Wels trafen wir dann auch noch auf eine allzu siegesgewisse Oberösterreicherin, was natürlich unsere Motivation noch mehr steigerte. Unser erster und dritter Platz haben das wiederum bestätigt.
Apropos „Chef & Freund“: Haben Sie sich in der Fleischerei Schluder optimal vorbereiten können?
Es war 100-prozentige Unterstützung da. Im Großen und Ganzen war auch bekannt, was mich in Wels erwarten wird, somit konnte ich bewusst und gezielt trainieren. Auf der anderen Seite war die Talentakademie Kärnten – wo die Siegerinnen und Sieger aller Berufe zusammengefasst waren – sehr wichtig. Bei den Fleischern waren wir beispielsweise vier, die sich vorbereiteten. Letztlich fuhren aber nur zwei nach Wels, denn für den Fall eines Ausfalles braucht man auch Ersatz in Bereitschaft.
Beim Bundesbewerb ging Gold an Ihre Kärntner Landsfrau und Silber an eine Steirerin – sind Frauen aktuell in Ihrem Beruf auf dem Vormarsch?
Bei den Bewerben waren drei Viertel weiblich. Es hängt vielleicht auch damit zusammen, dass sich die Fleischer-Arbeit heute etwas geändert hat. Z. B. wird weniger vor Ort geschlachtet, zudem gibt‘s viele Arbeitserleichterungen.
Warum haben Sie sich einst für den Fleischer-Beruf entschieden?
Das Interesse dafür entdeckte ich schon am Litzlhof als ich im zweiten Jahr die Jagdprüfung machte. Einerseits muss das erlegte Wild ja zerteilt werden und zum anderen hat meine „Mimi“ – die Oma – einen Hofladen, wobei sie schon immer an eine Rind-Wild-Salami dachte. Der letztliche Auslöser war, als ich noch beim Seniorchef Schluder kurz geschnuppert habe, ab da wurde diese Ausbildung für mich immer wichtiger – und hab‘s nur noch als „klass“ empfunden Fleischer zu werden.
Eine weitere wichtige Rolle in Ihrem Leben spielt aber auch die Burschenschaft!
Ja. Seit heuer bin ich mit meinem Kollegen Markus Dutter für Burschenschaft und Kirchtagsverein verantwortlich. Wir teilen uns dabei die Agenden auf, er ist mehr für den Kirchtagsverein zuständig und ich für die Burschenschaft, z. B. heuer fürs Rattendorfer Waldfest.
Welchen Wunschtraum möchte sich Christian Maier privat noch irgendwann erfüllen? Eine Weltreise, ein Bungeejump …
Kurz und bündig: A richtig nette Familie und an Mercedes kauf ich mir einmal, der dann vorm Haus parkt. Dann bin ich zufrieden!
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gerne noch gefragt?
Super, und der Beste ist der, der‘s Interview macht.
Bild: Bei Christian Maier gehts beim Fleisch zur Sache
Sternzeichen: Jungfrau
Ich höre gerne (Musik): je nach Tagesverfassung
Leibspeise: Schwarzwälder Kirschtorte
Lieblingsbäume: Zirben
Lebensmotto: Ohne schlechte keine guten Zeiten.