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02. Juni 2023

Arno Brugger (München, Gmünd)

Arno Brugger (49) kreierte mit fünf Jahren seine ersten Klavier-Kompositionen. Mittlerweile sind seine viel-seitigen Kompositionen, seine Musik, unter anderem in der Fernsehserie „Lena Lorenz – Willkommen im Leben“ (ORF, ZDF) zu hören, wo er weiters auch Arrangeur und Produzent ist. Er absolvierte eine Ausbildung für klassisches Klavier sowie Jazz- & Popularmusik, ist Diplom-Tontechniker und war 2016 auch Gewinner des Filmmusik-Wettbewerbes bei Filmtonart (BR). Der Multi-Instrumentalist lebt in München, hat zwei Töchter namens Natalie (13) und Yazmin (9).
Arno Brugger (München, Gmünd)

Komponist, Arrangeur und Produzent

Musik spielt die Hauptrolle in seinem Leben


OVT: Herr Brugger, wie oft kommen Sie ins heimatliche Ober-kärnten?

Arno Brugger: Zusammen mit meinen zwei Kindern etwa alle zwei bis drei Monate. Vor allem dann, wenn in Bayern Schulferien sind, kommen wir sehr gerne nach Hause zur Familie mit Oma und Opa. Dies jedoch nur im Zeitraum Feber bis September, weil von September bis Feber arbeiten wir an den TV-Staffeln – vor allem der Filmmusik zu „Lena Lorenz“ – und in diesem Zeitraum bin ich durchgehend vollbeschäftigt.

Hielten Sie auch den „Oberkärntner Volltreffer“ bereits in Händen? Oder waren Sie in München schon einmal auf www.oberkaernten-online.at? 

Durchaus möglich, nämlich daheim im Elternhaus. In München bin ich leider noch nicht auf die Website vom „OVT“ aufmerksam geworden, dies kann sich aber jetzt sehr schnell ändern.

Führen Sie auch berufliche Wege eventuell heim? Die Kärntner Seen waren oder sind doch immer wieder Kulisse für Musikfilme.

Tatsächlich hatten mich bis dato „berufliche Wege“ noch nicht nach Hause geführt, außer eventuell private Konzerte, sollte man auch dies als beruflich bezeichnen wollen. Ja, die Kärntner Seen sind definitiv eine fabelhafte Kulisse, jedoch müsste ich das Glück haben, einen Regisseur/In kennenzulernen, der genau dort einen Film dreht und mich auch als Komponisten haben wollte.

Zu den Filmen: Wie legen Sie die Filmmusik für „Lena Lorenz“ an?

Technisch gesehen mittels professioneller Computer und aufwändiger Software, Mikrofonen, vielen echten Instrumenten, sowie auch Midi-Ins-trumenten, das sind Keyboards, externe Klang-Module etc. Künstlerisch gesehen nach Anweisungen der Produzenten, in welchem Stil sie die Filme hören wollen. Hierzu werden fremde Beispiel-Musiken zu jeder Szene vorgespielt, beziehungsweise schon angelegt, damit der Komponist dann auch in diesem Stil die neue Musik kreiert. Somit soll vermieden werden, dass „Geschmäcker" zu stark verfehlt werden. Denn Filmmusik ist äußerst vielschichtig und kann sehr alternativ sein, sprich: viele verschiedene Möglichkeiten, die alle funktionieren können.

Kommen Sie auch mit den Schauspielern zusammen?

Ja, durchaus. Ich habe bereits einige Schauspieler dieser Serie und anderer Filme durch Zufall getroffen. Einer entpuppte sich sogar als altbekannter Freund. Ihn lud ich dann zu mir zum Kaffee ein, damit er sich den noch nicht veröffentlichten Film schon mal anschauen kann. Regisseure liefen mir rein zufällig noch keine über den Weg. Das kann aber durchaus mal vorkommen.

Wie würden Sie Ihr vielseitiges Arbeitsgebiet skizzieren?

Als eine Mischung aus sehr viel Einsatz, Zeitaufwand und auch Anstrengung, jedoch mit wundervollen Ergebnissen und Energien. Fakt ist: Es kommt für mich mehr Energie zurück, als ich reinstecke. Jede einzelne Komposition und jede einzelne Musik-Kreation ist wie ein eigenes Kind. Jedoch nicht so wie bei menschlichen Kindern, bei denen man vorher nie weiß, was im Endeffekt rauskommt (lacht), sondern nach völlig bewusstem und eigenem Geist. Gewollt und bewusst kreiert und erschaffen. Kurz: Kunst. Was gibt es Schöneres als sich zu entfalten?

Mozart schrieb übrigens auch mit fünf seine ersten Stücke! Was bewog Sie einst, es ihm gleichzutun? War Ihr Stiefvater Sepp Gracher hilfreich dabei? Er war ja Musikprofessor am BG Porcia und auch Julia Malischnigs Musiklehrer.

Zum Zeitpunkt meiner ersten Klavier-Ideen – sogenannt – wusste ich von einem gewissen Mozart noch nichts. Es stach wohl deutlich auch bei mir ein Talent für Musik durch, vorwiegend vererbt vom Vater meiner Mutter, Josef Egger – einst großer Musik-Allrounder. Meine Mutter erkannte dies geschickt, und steckte mich umgehend in den Musikunterricht. Mein Stiefvater Sepp Gracher half mir sehr, sowohl in meiner Kindheit als auch Jugend, mit den wichtigen Dingen im Leben umzugehen. Mehr in anderen schulischen Angelegenheiten als speziell in der Musik. Sowohl mir als auch Julia Malischnig hörte er wohlwollend zu. Ich selbst hatte zu Julia Malischnig bisher noch keinen Kontakt.

Welchen Hobbys frönen Sie abseits ihres Berufes?

Das ist manchmal schwierig zu beantworten. Musik ist Hobby und Beruf zugleich. Aber man kann nicht immer Hobby machen. Daher braucht man neben dem Hobby ein Hobby für die Abwechslung, nicht? Aber ich würde mal sagen: Mit meinen Kindern Zeit verbringen, Kommunikation, bei Spaziergängen viel nachdenken, und immer wieder mal gute Filme anschauen!

Welchen Wunschtraum hätten Sie privat noch?

Gesundheit und eine gute Zukunft für meine Kinder sowie stets ein solides Dach über dem Kopf. Und Weltfrieden wäre noch fein! Und natürlich auch Gesundheit für mich selbst. Ich war viel unterwegs und habe viel gesehen. Eine Weltreise kommt mir daher im Moment in keinster Weise in den Sinn. Und das Wichtigste: gute, stets funktionierende technische Ausrüstung für meine Musik. Und bezahlbaren Strom dafür.

  

Kurz gefragt:

Sternzeichen: Widder

Ich lese gerne: Spannende Romane und Sachbücher

Lieblingsgetränk: Kaffee, Bier, Fruchtsäfte

Lieblingstier: Gorilla und Wale

Lebensmotto: Kenne und liebe dich selbst, dann klappt´s auch mit´m Nachbarn