Skip to main content
02. Oktober 2025

Sylvia Urbanz

Sylvia Urbanz (62) übernahm Mitte Mai die Leitung des Gailtaler Literaturkreises. Diesen Donnerstag, 9. Oktober, 14 Uhr, lädt der Verein im Rathaus Hermagor zur ersten Lesung unter ihrer Ägide ein. Unter dem Motto „Abschied und Neubeginn“ tragen dabei Autorinnen und Autoren eigene Texte vor. Sylvia Urbanz ist gebürtige Niederösterreicherin, seit 15 Jahren lebt sie in ihrer Wahlheimat Hermagor-Pressegger See.

OVT: Frau Urbanz, was erwartet denn die Besucher am 9. Oktober? Können Sie uns vielleicht einen kleinen Vorgeschmack darauf geben?

Sylvia Urbanz: Wir Autorinnen haben uns zu diesem Thema Gedanken gemacht, das wohl jede und jeden von uns immer wieder einmal betrifft.  Zu „Abschied und Neubeginn“ sind Texte aus unterschiedlichen Perspektiven entstanden, genau das macht die Lesung spannend.

Wie würden Sie den Lesern den Gailtaler Literaturkreis generell näherbringen? 

Wir sprechen an, was andere längst stumm gemacht hat, wollen zum Nachdenken anregen und berühren, aber auch Menschen zum Schmunzeln bringen. Gerade in belastenden Zeiten wie unsere jetzt, tut es gut, sich auch einmal zurückzulehnen und in die Welt der Poesie einzutauchen. Menschen dazu zu „verführen“, ist unser Ziel! 

Wie viele Mitglieder hat der Verein aktuell? Wie schaut‘s auch um Nachwuchs aus – gerade in Internet-Zeiten?

Gleich vorweg: Der Gailtaler Literaturkreis ist kein Verein im rechtlichen Sinn! Vielmehr sind wir eine Gruppe von ca. 15 Autorinnen, die eine große Leidenschaft zum Schreiben von Poesie, Lyrik und Prosa verbindet. Leider gibt es aktuell keine männlichen Poeten bei uns. Auch ist es nicht einfach, junge Menschen für Poesie zu gewinnen. In beiden Fällen würden wir uns mehr Interesse wünschen – jeder ist herzlich willkommen bei uns! 

Apropos „Internet“: Wenn‘s heutzutage um Sprache oder Texte etc. geht, kommt die Künstliche Intelligenz immer mehr ins Spiel! Wie halten Sie es damit?

KI ist mein Reizthema! Sicher gibt es Bereiche, wo ihr Einsatz nützlich und sinnvoll sein kann. Jedoch gerade im künstlerischen Bereich – wie z. B. in der Musik und Literatur – wird sie wohl zunehmend zum Problem werden. Jedenfalls müssen wir uns sehr kritisch mit KI auseinandersetzen.

Was war der Auslöser für Sie im Mai die Leitung des Literaturkreises zu übernehmen? Wie werden Sie die Schwerpunkte setzen? 

Den Literaturkreis gibt es seit etwa 30 Jahren. Es ist mir Freude und Ehre, die erfolgreiche Arbeit meiner beiden Vorgängerinnen fortzuführen. Eine reizvolle und auch verantwortungsvolle Herausforderung, der ich meine ganze Leidenschaft für‘s Schreiben widmen möchte. Ein Schwerpunkt wird sein, unser Tun mehr unter die Leute zu bringen …

Wie wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Gailtaler Vereinen? Z. B. dem Bachmann-Junior-Preis? 

Sie ist sehr wichtig! Mit Irmgard Janschitz vom Verein Bachmann-Junior-Preis besteht eine sehr gute Zusammenarbeit; beispielsweise sind wir bei jedem Gailtaler Literaturfrühstück auf Schloss Möderndorf mit unseren Texten vertreten. Wir kooperieren aber auch mit dem Kulturverein Mauthen, geleitet von Ilse Durchner. Im Advent werden
einige Autorinnen von uns eine Lesung in Mauthen halten.

Es heißt ja gern „ohne Geld ka Musi“! Wie sieht‘s diesbezüglich beim Gailtaler Literaturkreis aus?

Unsere Lesungen finden grundsätzlich bei freiem Eintritt statt. Literatur ist daher für alle möglich. Über einen Spesenersatz freuen wir uns dennoch.

Welchen Wunsch hätten Sie abseits Ihres literarischen Tuns? Eine Weltreise … 

Mir fällt gar kein großer Wunsch ein. Ich bin mit meinem Leben hier im schönen Gailtal sehr zufrieden. Kärnten bietet unglaublich viel. Ich kann aber auch in kurzer Zeit sowohl in Italien als auch in Slowenien – und somit am Meer – sein. Wünschenswert wäre ein größeres Kulturangebot in Hermagor.

Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern final gefragt?

Sehr gut, weil regionale Themen behandelt werden, und berücksichtigt wird, was die Menschen interessiert und bewegt.

 

Kurz gefragt:

Sylvia Urbanz (Paßriach)

Literaturkreis-Leiterin

Sternzeichen: Schütze

Ich bin … (Eigenschaften): optimistisch, unabhängig, gnadenlos ehrlich, impulsiv, aber auch hilfsbereit und gesellig.

Lieblingsgetränk: Kaffee und Wasser

Lieblingsfarben: bunt

Lebensmotto: Ich kann vielleicht nicht die Welt retten, aber versuchen will ich es!