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10. November 2025

André Berger

André Berger (32) legte beruflich wahrlich eine Veränderung hin. Der Drautaler entwickelte sich nämlich vom gelernten Milchtechnologen über den Hobby-Schauspieler zum Helfer für Krebspatienten. Gemeinsam mit seinem Partner Christian Nowak betreibt er ein Taxiunternehmen mit 20 Mitarbeiter in Zeltweg. Apropos „Partner“: 2019 outete sich Berger am „Valentinstag“ in der Barbara Karlich-Show zum Thema „Ich möchte meine Liebe nicht mehr geheim halten“. Seit acht Jahren lebt Berger in der Obersteiermark.

OVT: Herr Berger, gerne vorab – wie oft führt es Sie noch heim ins Obere Drautal zu Familien-, Verwandtschafts- und Freunde-Besuchen? 

André Berger: Ich fahre ca. alle drei Monate mit Christian und unserem Sonnenschein Labrador, Retriever „Mailo“ ins schöne Drautal zur Familie. Ich bin bei so vielen Bekannten eingeladen mal vorbeizukommen. Leider kann ich das nicht alles unter einen Hut bringen, denn dann müsste ich mich ein ganzes Jahr durchgehend in Oberkärnten aufhalten, um alle Besuche bzw. Einladungen zu erledigen. 

Kommt Ihnen dann der „Oberkärntner Volltreffer“ auch in die Hände? Bleiben Sie eventuell über seine Homepage am Laufenden für zuhause?

Den „Oberkärntner Volltreffer“ verfolge ich jede Woche übers Internet, wo ich diesen online lese.

Wieviel „Steirer“ sind Sie schon geworden? Ist Ihr Kärntner-Dialekt mittlerweile „gefärbter“ – oder hören die Steirer ihn ohnehin gern? 

In der Steiermark bin ich nach wie vor ein richtiger Kärntner, obwohl ich schon seit 2017 von Steirern umgeben bin. Ich versuche natürlich den schönen Kärntner Dialekt nicht herzugeben. Aber, wenn ich auf Heimatbesuch im Drautal bin, fällt es meinen Leuten schon auf, dass das eine oder andere Wort schon steirisch ist.

Sie sind täglich mit Krebspatienten in die Krankenhäuser unterwegs. Welche Erlebnisse, Erfahrungen machen Sie? Was „lernt“ man da alles?

Es gibt sehr unterschiedliche Erlebnisse. Wenn man z. B. mit einem Krebspatienten zur Strahlentherapie fährt und das 30 Mal von Montag bis Freitag, dann spricht man nicht immer über das Wetter, sondern auch über ganz persönliche Sachen – aber nicht über die Krankheit selbst, denn das versuche ich zu vermeiden, denn die Leute wissen eh selbst, dass sie Krebs haben und das muss man dann nicht noch mehr verstärken, damit sie sich noch mehr Gedanken über Ihre Krankheit machen. Ich versuche sie in dieser Zeit, die ich mit ihnen verbringe, abzulenken und über etwas Positives zu sprechen. 

Viele sagen zu mir: „Wow die Fahrzeit ist so schnell vergangen, weil wir uns so super unterhalten haben.“  In dieser Zeit sind sie mit den Gedanken nicht an ihrer Krankheit hängen geblieben. Und so etwas freut mich, wenn ich es geschafft habe, wenigstens etwas Positives bewirken zu können, wenn ich schon die Krankheit selbst nicht bekämpfen kann. Und ich traue mich sagen das 90 % meiner Kunden, wenn diese ins Auto steigen, sehr positiv eingestellt sind. Leider erlebt man halt immer wieder, wie schnell manche Menschen dann abbauen und das lässt mich natürlich nicht kalt. Man muss darauf achten, wie weit man das an sich heranlässt. Das ist natürlich auch nicht immer einfach. 

Wofür sind Sie zuständig in Ihrer gemeinsamen Firma?

Ich bin hauptsächlich für die Buchhaltung, Verrechnung, Koordination zuständig sowie das Befördern von schwerkranken Menschen in die Krankenhäuser Leoben, Bruck, Graz, Wien, Klagenfurt … Mein Lebensgefährte Christian ist für die ganze Arbeitseinteilung sowie Fuhrparkmanagement von 16 Fahrzeugen und 20 Mitarbeiter zuständig und vieles mehr.

Übrigens: Sie machten ja früher auch Film- und Bühnenerfahrung. Inwieweit blieben Sie dem treu? Spielen Sie auch in der Steiermark in einer Laienbühne mit, so wie einst in Berg im Drautal?

Nein, leider bin ich der Bühne nicht mehr treu. Es fehlt einfach die Zeit. Aber es wird bestimmt einmal wieder dazu kommen, davon bin ich überzeugt. Auch in der Steiermark gibt es tolle Theatergruppen. Spätestens dann in der Pension. Aber bis dahin sind ja nur noch paar Jahre.

 

Kurz gefragt:

André Berger (Zeltweg, Berg/Drau) 

Assistent der Geschäftsführung, Büroangestellter und Patientenbeförderer

Sternzeichen: Fisch

Ich bin ...: ein hilfsbereiter, zielstrebiger, ehrlicher Mensch.

Lieblingsgetränk: Hugo

Lieblingspflanze: Kaktus

Glücksbringer: Unser Labrador/Retriever „Mailo“