Skip to main content
11. September 2020

Willy Lempfrecher (Klausen/Südtirol)

Willy Lempfrecher (69) feiert seit 2017 tolle musikalische Erfolge und ersang sich eine treue Fangemeinde. Sein neues Album heißt „Für die, die mir viel bedeuten“ und sein aktuelles, zweites Buch „Gedankenspiele“. Der studierte Musikprofessor spielte einst bei „Die Ahrntaler“ und schrieb viele Lieder für andere Schlagermusiker wie z. B. die „Kastelruther Spatzen“. Als gelernter Elektro-Techniker entwickelte er ein Kamerasystem für Kraftfahrzeuge. Außerdem ist er dem Tierschutz sehr verbunden. Willy Lempfrecher lebt mit seiner Familie auf Schloss Garnstein nahe Brixen.
Willy Lempfrecher (Klausen/Südtirol)

Nie zu spät für eine Musikkarriere

OVT: Herr Lempfrecher, Corona beeinträchtigt unser Leben seit Monaten und wird es wohl noch länger tun. Wie sehen Sie das?

Willy Lempfrecher: Ich beobachte leider sehr viel Sorglosigkeit im Umgang mit Covid-19, trotz Bekanntwerdens stets steigender Infektionen. Viele Wirtschaftszweige sind abhängig sind vom Kontakt mit Menschen. So natürlich auch die Musikschaffenden. Sie befürchten, dass trotz kommender Impfungen keine schnelle und umfassende Aufhebung des Problems zu erwarten sein wird. Schleichend werden die Menschen in wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen noch mehr verunsichert. Diese Perspektive scheint mir zu wenig beachtet. Auf der anderen Seite berichten die Medien von Unterstützungen in Milliardenhöhe. Viele Bürger werden den Eindruck haben, sie spüren davon nichts wirklich oder fallen wieder einmal durch den Rost.

 

Sie haben auch Fans in Oberkärnten?

Ich habe sehr viele Fans aus allen Teilen Österreichs und aus Kärnten schreiben mir oft ganz besondere Menschen. Vielleicht kommt es nun doch noch zu einem Konzert in Kärnten. Ich würde sehr gerne einmal ein Konzert gemeinsam mit einem Kärntner Chor gestalten, da ich ein großer Bewunderer dieser wunderschönen, harmonischen und sehr innig wirkenden Gesänge bin. Darüber hinaus könnte ich mir ebenfalls vorstellen, einmal ein Kirchenkonzert zu singen.

 

Was ist das Thema Ihrer neuen CD?

Diese CD soll mit ihrem Titel „Für die, die mir viel bedeuten“ den vielen Fans und Freunden, ohne deren Einsatz meine fast unglaublichen Erfolge der vergangenen drei Jahre nicht zustande gekommen wären, meinen Dank bekunden. Die Liederthemen sind darauf breit gefächert.

 

Wie sehen Sie Ihre musikalischen Erfolge der letzten drei Jahre?

18 Jahre lang sah ich die Musik nur als Hobby. Gesang übte ich im Auto, wenn ich allein unterwegs war. 2012 war ich mit dem Großteil der Schlosssanierung weit gekommen und leistete mir schließlich die notwendigste Studioeinrichtung. Ich komponierte viel. Dr. Hans Jöchler (Verleger, Film- und Musikproduzent. Anm. d. Red.) regte eines Tages an, einmal etwas für seinen Sender „Melodie TV“ aufzunehmen. Ich sah anfangs mit der Branche keine großen Zukunftschancen. Die meisten meiner Hits von heute, hatte ich schon damals beim „Grand Prix der Volksmusik“ eingereicht – vergeblich. Auf einmal überraschte mich die Nachricht, dass die CD-Verkäufe nach oben schießen und wir schon nahe am Goldstatus sind.

 

Sie sind auch Geschäftsführer und Mehrheitseigentümer der Firma VABB.

Ich bin der Erfinder einer audiovisuellen Beweissicherungsanlage in und an Fahrzeugen (Video Audio Black Box). Die Idee dazu kam mir bei Filmaufnahmen aus dem Fahrzeug, bei einem beinahe-Unfall, den wir natürlich filmisch beweisen konnten. Aber damals waren die Kameras zu groß und zu teuer. Ich blieb dran. Die eigene Anlage kommt demnächst auf den Markt - außer in Österreich. Ich hoffe, dass die österreichische Politik auch bald erkennt, wie wichtig filmische Unfallbeweise zwecks Rechtsfindung im Falle eines Unfalls wären.

 

Warum liegt Ihnen der Tierschutz am Herzen?

Wir hatten im Schloss immer große Hunde. Die letzten zwei Landseer bekamen wir von „Landseer-in-Not“ aus Deutschland. Beide sollten ins Tierheim. „Mozzy“ verstarb mit 26 Monaten leider plötzlich. Danach bekamen wir „Balou“. Er war damals schon sieben Jahre alt. Natürlich hatten wir Bedenken, einen erwachsenen, sehr großen Hund aufzunehmen, aber heute würden wir ihn nicht mehr missen wollen. Ein tolles und dankbares Geschöpf.

 

Sie haben ja ein sehr ausgefülltes Berufsleben. Können Sie sich vorstellen später einmal in Pension zu gehen?

Nein. Das kommt gar nicht in Frage, beziehungsweise würde ich im „Pensionsstatus“ gleich weitermachen können, da ich ja immer selbstständig arbeite. Allerdings werde ich absehbar einige Arbeiten am Schloss nicht mehr selbst erledigen können. Vielleicht finde ich demnächst einen geeigneten Kastellan.

(Foto: Elvira Paulitsch)

 

Kurz gefragt:

Beruf: Musiker, Autor und Erfinder

Sternzeichen: Jungfrau

Ich schaue gerne (TV-Film): Krimis und sachdienliche Debatten

Ausbildung: Elektrotechniker, Klassisches Gesangsstudium. Später mehrere Studien im Bereich Moderne Musik bei privaten Professoren.

Lebensmotto: Nie aufgeben. Sich nicht wichtig nehmen. Für andere da sein.