OVT: Herr Berger, Sie sind seit 1. Dezember 2015 in Pension. Dem Kochen bleiben Sie jedoch stets ein bisschen treu!
Willi Berger: Das stimmt, denn ganz ohne Kochen geht es bei mir auch im Ruhestand nicht ab. So helfe, koche ich beispielsweise gern in der Gemeinde bei vielen Veranstaltungen, ob Geburtstage, Vereinsfeiern etc. Im Herbst 2017 habe ich etwa rund 350kg Hauswürstl, Speck und Hirschsalami privat für Bekannte im Umfeld gemacht.
War Koch zu werden, schon ein Kinderwunsch?
Überhaupt nicht, denn eigentlich wollte ich Fliesenleger werden. Zu meinem gewünschten Arbeitsplatz bekam ich aber keinen Bus, keine Verbindung und von einem Onkel hörte ich damals, dass man in Bad Kleinkirchheim eh Köche sucht. Am gleichen Tag war ich noch im Sporthotel Bad Kleinkirchheim anschauen und vorstellen. Freitag gab`s dann das Zeugnis und montags begann ich schon zu arbeiten. Und das alles passierte damals übrigens zu den Tagen der 1. Mondlandung durch die Amerikaner.
Apropos Fliesenleger: wieso hätte Sie denn dieser Beruf so gereizt?
Schnell gesagt, ich wollte seinerzeit gern Kachelöfen bauen, setzen. Darüber hinaus hätte mir ganz einfach so ein handwerkliches, praktisches Arbeiten gefallen.
Ihr Koch-Beruf führte Sie aber dann letztlich in die Welt hinaus?
Nach den Lehrjahren im Sporthotel in Bad Kleinkirchheim ging ich nach Gastein, danach auf den Arlberg und nach Sölden im Ötztal. Dann folgten zwei Jahre bei der UNO am Golan – beim ersten Mal kochte ich im Camp, bei meinem zweiten Einsatz war ich auf 2.500m Seehöhe am Kommando-Stützpunkt.
Es zog Sie aber wieder zurück ins Oberkärntner Land?
Ja, anschließend war ich acht Jahre beim Golfplatz Bad Kleinkirchheim und letztlich 26 Jahre auf der Nockalmhütte, wo ich Koch, Hausmeister – eigentlich der „Mann für alle Fälle“ war.
In der Küche kann ja einiges passieren! Steaks verkohlen, Suppen kochen über oder Salzburger Nockerl fallen zusammen – mit welchen Hoppalas waren Sie eventuell einmal konfrontiert?
Also in der Küche selbst, da kann ich mich an nichts wirklich erinnern, was mir passiert wäre. Viel eher hing es mit dem Zusammensitzen mit den Gästen nach Dienstschluss zusammen, wenn es dann das eine oder andere Mal schon durchaus „lustiger“ geworden ist. Und schlussendlich stand ja noch die Heimfahrt mit dem Auto an, da konnte es schon „brisanter“ werden. Für viele zum Schmunzeln war aber scheint`s mal mein „Schnäppchenjäger“-Sager im Zuge einer „Oberkärntner Volltreffer“-Umfrage, wo ich umgehend von Bekannten nach Erscheinen der Zeitung angerufen wurde.
Welchen Wunschtraum möchte sich Willi Berger noch erfüllen?
Mit meiner Frau nochmals nach Israel zu reisen. Es ist ein wunderschönes Land, das mit seiner Landschaft, mit seinen Kirchen etc. – so viel zu bieten hat. Es muss aber zeitlich und finanziell passen, denn mit Gewalt woll`n wir doch kein Geld zum Fenster raushauen. Und ich erfülle mir in der Pension auch noch einen weiteren Wunschtraum: im Winter bin ich viel beim Eisstockschießen und im Sommer mit meinen Enkerln beim Wandern.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Der „Volltreffer“ gefällt mir ganz gut. Ich warte schon jeden Dienstag, dass er bei der Post dabei ist. Vor Jahren habe ich zum Beispiel über den Anzeigenteil einen Fleischwolf bekommen, und auch ein Auto fand ich mal darin und habe es dann auch gekauft.