OVT: Frau Sorschag, war das Team-Gold heuer ihr uneingeschränktes Highlight? Wie sehen Sie es nun mit einigen Wochen Abstand?
Sophie Sorschag: Ja, das Team-Gold war für mich das Highlight dieser ersten Weltmeisterschaft, an der ich teilgenommen habe. Der Weltmeistertitel übertraf alle meine Erwartungen.
Apropos Gold: Ihr Oberkärntner Landsmann Thomas Morgenstern legte diesbezüglich die Latte ja sehr hoch! Ist das ein Ansporn?
Auf alle Fälle ist Thomas Morgenstern für mich ein großes Vorbild, auch weil er ebenso wie ich aus Kärnten kommt.
Wie blicken Sie auf die ganze Saison zurück?
Die Saison war für mich eine Achterbahn der Gefühle. Nach den tollen Erfolgen bei den Einzelwettbewerben im Laufe der Saison, war die Disqualifikation im Einzelbewerb der Weltmeisterschaft ein emotionaler Tiefpunkt. Dieser wurde durch den Erfolg im Teambewerb am nächsten Tag aber wiedergutgemacht. Ein weiteres Highlight war mein erster Team-Weltcupsieg in Russland am Ende dieser Saison. Alles in allem hätte ich mir als Quereinsteigerin in dieser Sportart diese erfolgreiche Saison im Vorfeld nicht erträumen können.
Wie „schlimm“ war aber auch die Corona-Situation? Man sprang in leeren Stadien in den Auslauf, musste ständig Corona-Tests machen ...
Leider wurde unser Weltcupkalender durch die Corona-Situation erheblich gekürzt und permanent geändert. Die leeren Stadien waren für mich nicht ungewohnt, da ich als Springerin ein volles Stadion noch nie live erlebt habe. Trotzdem hätte ich mich über ein jubelndes Publikum gefreut, vor allem beim Weltmeistertitel. Die Corona-Tests auf der anderen Seite sind eine Notwendigkeit zur Durchführung von Wettkämpfen, an die man sich gewöhnen kann.
Bereiten Sie sich schon auf die kommende Saison vor und welche Ziele stecken Sie sich für die Zukunft?
Nach der Saison ist vor der Saison. Nach einer kurzen Regenerationsphase beginnt das Training wieder von vorne. Und ja, es gibt noch so viel zu erreichen. Die Großveranstaltungen der nächsten Jahre sind natürlich ein Ansporn.
Sie studieren in Klagenfurt, trainieren als Heeresportlerin in Faak am See. Wie können Sie alles optimal verbinden?
Ein positiver Aspekt der derzeitigen Situation ist für mich die Online-Lehre an der Universität Klagenfurt. Dadurch ist es für mich möglich, auch bei weltweiten Trainingskursen und Wettkämpfen an Lehrveranstaltungen teilzunehmen. Durch das Heeressportzentrum in Faak am See kann ich mich kompett auf meine sportliche Karriere konzentrieren, man wird hier unterstützt, ist abgesichert und hat einen guten Zugang zu den Trainingsstätten.
Sie wechselten vor rund fünf Jahren ja vom Fußball (Mittelfeldspielerin bei der Damenmannschaft des SK Grafendorf/Obergailtal) zu den Skispringern. Sind Sie dem Fußball doch etwas treu geblieben?
Nein, leider komme ich nicht mehr zum Fußballspielen, dafür bleibt keine Zeit übrig.
Welchen Wunschtraum hätte Sophie Sorschag denn privat noch? Vielleicht mal eine Bungeejump im Jauntal zur Abwechslung oder etwas ganz anderes?
Ein Bungeejump muss es nicht unbedingt sein, doch liebe ich auch in der Freizeit einen gewissen Adrenalinkick.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern noch gefragt?
Sehr gut, denn im „Oberkärntner Volltreffer“ wird man über aktuelle, regionale Ereignisse informiert.
Beruf: Skispringerin und Lehrerin in spe
Sternzeichen: Skorpion
Ich schaue gerne (TV, Film): Verschiedenstes
Ich esse gerne: fast alles mit Fleisch
Lieblingstier: Katze