Denken Sie heute noch gern an die Erfolgszeit mit „Carrière“?
Als „Carrière“ haben wir natürlich sehr viel erlebt. Spannend waren aber immer die TV-Auftritte. Und damals gab es noch jede Menge Musiksendungen. So war es nicht verwunderlich, dass wir nach beiden ZDF-Hitparaden Siegen 1993 an die 25 TV-Auftritte pro Jahr hatten! Aber auch die 35-tägige Tournee durch Deutschland oder die zehn Tage durch die Schweiz waren sehr aufregend und schön.
Die Musikbranche ist stetig Veränderung unterworfen – was ist wichtig?
Nachdem ich schon seit 1983 auf der Bühne stehe einst mit den „fidelen Reintalern“, gefolgt von „Carrière“, dann „RSB“ und danach „Caraboo“, habe ich natürlich den Wandel in der Branche quasi „live“ miterlebt. Erstrebenswert aus meiner Sicht wäre auf jeden Fall, junge Menschen noch aktiver zur Musik hinzuführen. Schon im frühen Kindesalter sollte das Erlernen eines Instruments als „alternative“ Freizeitbeschäftigung forciert werden!
Wie kombinieren Sie den Musiker und den Banker in Ihnen?
Die Kombination als solche ist aus meiner Sicht nicht schlecht: die Kreativität halte ich mir als Musiker aufrecht, den Bezug zur Realität wiederum als Banker.
Als vierfacher Vater und als Opa liegt Ihnen aber auch „unsere Welt“ am Herzen?
Ich wünsche mir eigentlich nur, dass die Menschen mehr nachdenken. Mehr nachdenken darüber, welche Auswirkungen unser momentanes „Tun“ oder auch „Nicht-Tun“ auf die Zukunft hat. Sei es die aktuelle Bildungspolitik, der Umgang mit natürlichen Ressourcen oder das „Ja und Amen-Sagen“ zu alledem, was uns von Seiten der Regierenden überall vorgelabert wird. Die Abwendung von Russland, die vermeintliche Zuwendung zur USA im Zuge des TTIP Abkommens das hoffentlich nie zustande kommt, die schleppende Vorgehensweise bei der Energiewende und die aufgezwungene Sparpolitik von Seiten des USA dominierten IWF’s werden das große Projekt „Vereintes & friedliches Europa“ zum Scheitern bringen. Nur wir, die wir jetzt die Entscheidungen für unsere Nachkommen und nächsten Generationen treffen, können die negativen Entwicklungen aufhalten oder ändern. Ich möchte nicht, dass meine Enkelin Emily einmal sagt: „Du Opa Reini, wieso habt ihr das so gemacht? Habt ihr das nicht gewusst, dass das nicht richtig war? Das hättet ihr doch wissen müssen???“
Und wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer?
Der OVT ist eine Regionalmedium, dass nicht nur von mir, sondern von meiner ganzen Familie interessiert durchgeblättert und gelesen wird: Aktuell, regional und informativ. So muss Zeitung sein!