OVT: Frau Krapfl, warum kann man nie zu früh mit der Musik beginnen?
Melanie Krapfl: Mein Wunsch ist es generell, viele Menschen für Musik zu begeistern und in ihnen damit die Freude des Musizierens zu wecken. Musik soll Spaß machen und von Herzen weitergegeben werden, denn sie ist ein wichtiger und schöner Bestandteil unseres Lebens. Je früher, desto leichter geht es.
Wie verlief ihre persönliche Musiker-Laufbahn?
Bereits mit neun Jahren festigte sich in mir der Wunsch, unterstützt von meinen Eltern und Geschwistern, ein Instrument zu erlernen. Ich nahm Klarinettenunterricht, und mit siebzehn Jahren entschloss ich mich mein Hobby zum Beruf zu machen. Pädagogisches Wissen sammelte ich während meiner Ausbildung am Landeskonservatorium Klagenfurt. Viel Praxis konnte ich mir in den letzten Jahren als Vertretungslehrerin für das Fach Klarinette, Blockflöte und musikalische Früherziehung an verschiedenen Schulen von Unterkärnten bis Nordtirol aneignen.
So kamen sie zu ihrem Beruf. Wie kommen sie an ihre Schüler?
Kinder können bei mir eine Schnupperstunde absolvieren und wenn sie dabei Spaß haben – sei es beim Singen, Tanzen, bei Bewegungsspielen oder beim Ausprobieren eines Instrumentes – kann dabei ihr Interesse an der Musik so sehr geweckt werden, dass sie sich dazu entschließen ein Instrument zu erlernen.
Ist die Musik gerade für Kinder in Corona-Zeiten tolle eine Abwechslung?
Musik erleichtert das Leben. Die momentane Situation ist sicherlich für jeden einzelnen kein Normalzustand mehr und bereitet oft sehr viel Sorgen und Probleme. Daher bin ich mir sicher, dass es umso mehr Abwechslung in dieser Ausnahmesituation braucht. Kinder verstehen schon sehr früh sehr viel und daher sind Unterstützung und viele positive Erlebnisse wichtig. Kinder lassen sich auch leicht von anderen Kindern mit dieser Begeisterung anstecken. Das heißt musikalische Früherziehung findet am Besten in einer Gruppe statt. Ich versuche Kinder schon sehr früh für die Musik zu gewinnen.
Aber nicht nur Kinder!
Meine schönste Erfahrung beim Unterrichten durfte ich von meiner ersten Klarinettenschülerin erleben. Sie war schon 60 als sie damit anfing. Leider hatte sie mit Parkinson zu kämpfen, aber das hielt sie nicht von der Musik ab. Klarinette spielen war für sie eine gute Ablenkung von ihrer Krankheit und auch eine Motivation. Von ihr lernte ich auch, dass alles im Leben möglich ist, wenn man es von tiefsten Herzen will. Ich bin ihr heute noch dankbar für ihre positive Lebenseinstellung.
Als stellvertretende Kapellmeisterin und Klarinettistin der TK Heiligenblut sind sie auch bei den „Großen“ aktiv!
Ja, die Kameradschaft in einem Verein hat einen sehr großen Stellenwert. Ich freue mich jedes Mal, wenn wir mir der Trachtenkapelle zusammenkommen. In letzter Zeit ist dies natürlich nicht mehr möglich gewesen. Daher kann ich es kaum erwarten, wenn endlich wieder eine sogenannte „Normalität“ einkehrt.
Ihr Herz schlägt auch für die Jagd. Was ist das Schöne daran?
Jedes Mal, wenn ich mich auf die Jagd begebe, hält die Natur für mich immer wieder Überraschungen bereit. Sie hat so viel Schönes zu bieten und ich bin sehr froh und dankbar dies erleben zu dürfen. Wenn man über das Jagen bescheid weiß, die Kurse gemacht hat und sich jagdliches Wissen angeeignet hat, geht man auch viel bewusster in die Natur. Zur Jagdprüfung, die ich vor vier Jahren abgelegt habe, hat mich mein Partner Michael motiviert. Jagd ist für mich Naturerfahrung, Abwechslung und Erholung vom Alltag. Einfach mal einen Gang runterschalten.
Welchen Wunschtraum hätte Melanie Krapfl noch einmal?
Eine Irlandrundreise würde mir sehr gut gefallen. Die Natur, Kultur und Musik von Irland hatte immer eine große Wirkung auf mich.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern noch abschließend gefragt?
Ich freue mich jede Woche auf den „Volltreffer“. Meistens lese ich ihn genüsslich bei einem guten Frühstück mit einer guten Tasse Kaffee.
Beruf: Klarinettistin und Musiklehrerin
Sternzeichen: Widder
Ich schaue gerne (TV, Film): Universum, Columbo, „Wie im Himmel“.
Ich trinke gerne: Melissensaft, verschiedene Kräutertees und Kaffee.
Lieblingstier: Mein Dackel Lilli
Lebensmotto: Lache viel, denk` positiv, sei dankbar. Schau nach vor und nicht zurück und genieße jeden Tag.