OVT: Hr. Stampfer, Historien-Musicals haben es Ihnen angetan. Warum widmen Sie sich bevorzugt unserer österreichischen Vergangenheit?
Georg Stampfer: Da spielen verkaufstechnische Faktoren von vornherein eine wesentliche Rolle bei der Planung und Realisierung eines Projekts. Sissi, Johann Strauss und das Stille Nacht-Lied sind österreichische Weltmarken, die man bis in den letzten Winkel der Erde kennt. Man kann mit solchen Marken durchaus erfolgreich sein und auf dem internationalen Markt, der von Musikkonzernen beherrscht wird, bestehen.
Was war der Auslöser „Stille Nacht“ anzupacken? Im Autor und Texter Hans Müller fanden Sie dabei ja auch einen perfekten Co-Partner!
Das Stille Nacht-Lied feierte 2018 sein 200-Jahr-Jubiläum. Man bedenke, zwei Milliarden Menschen singen es jährlich weltweit. In 200 Sprachen und Dialekte wurde es übersetzt und es zählt zum Lieblingslied von Papst Franziskus. Also Gründe genug, dass man ein solches Thema in Angriff nimmt. Hans Müller lebt in Rennweg und am Burgstall im Mölltal, mit eigener Kapelle in einem Umfeld, wie es wohl vor 200 Jahren gewesen sein muss. Er ist ein sehr gefühlvoller aber auch wendiger Autor, ausgestattet mit einer dramaturgischen Pranke für Bühnenstoffe. Gemeinsam haben wir bisher „Pankratz“, „Seerosenfieber“ und „Sissi“ auf die Bühne gebracht.
Wie viele Leute agieren denn insgesamt auf und hinter der Bühne und wie setzen sich die Akteure zusammen?
Das ganze Ensemble setzt sich aus etwa 25 Personen samt der Technik zusammen. Die Hauptdarsteller sind zumeist hochtalentierte Schauspieler aus meinem nahen Umfeld wie Nikita Mataln, Michael Buchacher, Peter Elwitschger und viele andere. Auch Chöre vor Ort, wie „Chor.Netto“ oder die „KleLiFeSt“ haben bereits mitgewirkt. Innerhalb des ganzen Ensembles erreicht man so eine homogene Atmosphäre, wo das Proben auch Spaß macht.
Wie würden Sie unseren Lesern die Handlung Ihres aktuellen Musicals beschreiben? Was erwartet den Zuschauer auf der Bühne?
Wir zeigen dem Publikum die Geschichte der Entstehung und der Verbreitung des Stille Nacht-Liedes mit den Personen, die 1818 in Oberndorf bei Salzburg dabei waren. Joseph Mohr, ein Hilfspfarrer, der den Text verfasste, und auch Franz Xaver Gruber, der das Lied in wenigen Stunden vertont hat, waren gesellige, aber auch für das Gemeinwohl fürsorgliche Menschen.
Welche Stationen haben Sie mit „Stille Nacht“ weiters noch vorgesehen?
Die Verbreitung des Historienmusicals läuft sehr zufriedenstellend. Die Aufführungen in Österreich veranstalte ich selbst. Ab 2022 geht das Agon Theater München mit dem Werk auf Tournee durch Deutschland, die Schweiz und Südtirol. Aufführungen über Europa hinaus wird es wohl erst nach einem Ende der Pandemie geben.
Andererseits: Sie sind ein bekennender „Rolling Stones“-Fan. Wie sehr traf Sie der Tod von Drummer Charlie Watts heuer?
Charlie Watts wurde zur Legende. Das ist das Höchste, was man im Leben erreichen kann.
Im „OVT“-Interview von 2008 sprachen Sie auch von Ihrer Begeisterung für den Sport. Stehen Sie nach wie vor gerne am Fußball- oder Tennisplatz?
Ich kicke jeden Mittwoch, Sommer wie Winter. Alle Termine innerhalb einer Woche baue ich um diesen.
Beruflich ist Ihnen ja sozusagen die Welt vertraut, wie nehmen Sie da den „Oberkärntner Volltreffer“ über all die Jahre wahr?
Der Oberkärntner Volltreffer holt einfache, kreative, begabte Menschen unterschiedlichster Wirkungsbereiche hinter dem Vorhang hervor und beleuchtet ihr Tun und Wirken in bodenständigen, verständlichen und freundlichen Berichten. Mancherlei Kristall wird dadurch entdeckt und zum Strahlen gebracht.
Beruf: Produzent, Komponist und Lichtdesigner
Sternzeichen: Löwe
Ich schaue gern (TV, Film): Filme basierend auf einem wahren Hintergrund
Leibgericht: Zwiebelrostbraten und Tafelspitz
Lieblingstier: Vögel (nicht fassbar, grenzenlos frei)