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10. März 2025

Ulrike Kofler (Millstatt)

Ulrike Kofler (50) leitet den gemeinnützigen Kulturverein „Klostergarten“ in Millstatt. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Josef Schwaighofer und weiteren ehrenamtlichen Mitwirkenden entdeckte sie die Schönheit des Klostergartens in Millstatt und des darin liegenden alten Theaterhauses wieder. Mit dem Kulturverein wurde das wunderschöne historisch und kulturell bedeutsame Areal von der Pfarre Millstatt gepachtet, mit dem Ziel, es zu revitalisieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Kofler lebt mit ihrem Partner und ihrer Hündin „Camille“ in Millstatt.

Ulrike Kofler ist auch selbst immer wieder auf der Bühne im Zuge des Kulturvereins Klostergarten. Foto: Jo Hermann

OVT: Frau Kofler, seit vergangenem Jahr arbeitet der Verein am Klostergarten- und Theaterhaus-Projekt. Wie blicken Sie denn auf die ersten Monate zurück?

Ulrike Kofler: Das größte Highlight war sicher unser mehrtägiges Pre-Opening im Oktober 2024, an dem mehrere Konzerte, Vorträge und Workshops stattfanden und über das viele Zeitungen und ORF Kärnten berichteten. Mein persönliches Highlight war, dass Gertrud Reiterer-Remenyi und ich mit unserem allerersten Auftritt im Alten Theaterhaus sozusagen die Bühne wachküssen konnten.  

Was ist der Grundgedanke hinter dem Verein? 

Ich lebe seit 20 Jahren in Millstatt und die Veränderungen in diesem Zeitraum, was die zum Teil sehr unschöne Verbauung des Ortes betrifft, sind enorm. Der Klostergarten Millstatt ist ein wunderschöner Naturgarten, eine Wildblumen- und Streuobstwiese, die direkt zum Ensemble rund um das Stift Millstatt gehört. Ziel des Kulturvereins ist der nachhaltige Erhalt des Klostergartens, getragen von der Vision eines „unsterblichen Gartens“ – wir möchten auf keinen Fall, dass er jemals verbaut wird. Außerdem arbeiten wir an der Öffnung des Klostergartens und seiner Etablierung als wichtiger Natur- und Kulturraum und als Ort der Kontemplation und Inspiration. Das Alte Theaterhaus – früher wurde das Gebäude „alter Theatersaal“ genannt – ist ca. 160 Jahre alt und stark renovierungsbedürftig. Es wurde vor vielen, vielen Jahren für dörfliche Theateraufführungen genutzt. Es soll daher künftig heimischen Künstlern als Bühne und Atelier dienen und Community-Aktivitäten fördern. 

Wie kam bis heute eines zum anderen?

Zuallererst ging es darum, den Pfarrgemeinderat Millstatt von der Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit unseres Projekts zu überzeugen. Wir mussten ein schriftliches Konzept erstellen, erste Kooperationspartner finden, eine Grundfinanzierung aufstellen. Weiters brauchte es von unserer Seite großes ehrenamtliches Engagement, was die Pflege des Gartens betraf. Es galt, sehr viel Unrat und viele Neophyten aus dem Garten zu entfernen, die heimische Arten verdrängen, und ihn mit heimischen Wildpflanzen anzureichern. Ich denke, in zwei bis drei Jahren wird der Klostergarten wundervoll erblühen. Die Erhaltung des Gartens ist für uns das Hauptthema. Allerdings besitzt auch das Alte Theaterhaus einen wundervollen Charme. Es ist uns sehr wichtig, das nötige Geld für die Renovierung aufzubringen.  

Sie teilen sich ja die Leitung mit Ihrem Partner, und mit Schauspielerin Gertrud Reiterer-Remenyi verbinden Sie eine lange Freundschaft.

Josef hat eine große Expertise, was die Renovierung des Theaterhauses betrifft. Außerdem tritt er auch selbst als wichtiger Sponsor des Projekts auf. Ohne ihn würde es das Projekt nicht geben. Wir ergänzen uns sehr gut. Ich bringe die große Liebe zum Garten und die große Leidenschaft für die Bühne mit. Zum Glück habe ich viele befreundete Künstler, die unsere Vision anspricht. Mit Gertrud Reiterer-Remenyi, die auch eine große Förderin des Projekts Klostergarten ist, verbindet mich eine 15-jährige innige Freundschaft, die auch viele gemeinsame Erlebnisse auf der Bühne beinhaltet. Zuletzt sind wir Ende Feber gemeinsam mit der Harfenistin Judith Sprenger-Laubreiter mit unserem Programm „KlostergartenLIEBE“ im Spittaler Ortenburgerkeller aufgetreten.

Wie sieht jetzt der Verein aus?

Die Hauptakteure sind ganz klar mein Partner Josef Schwaighofer und ich. Zum Glück konnten wir ein Netzwerk von Menschen aufbauen, die sich – genau wie wir – in den Klostergarten verliebt haben. Zum engeren Projekt-und Expertinnen-Team gehören Gertrud Reiterer-
Remenyi, Juristin und Psychotherapeutin Elisabeth Linder, Gesundheitspädagogin Ilse Zraunig und Alpenvereinsvorständin Gabrielle Wallner. Botanikerin Marianne Gütler berät uns, was die wildnatürliche Anreicherung des Gartens betrifft. Bei der Gartengestaltung schenkt uns Gärtner Daniel Santner von Beginn an ehrenamtlich wertvolle Unterstützung und Expertise. Bei der Ernte und Verarbeitung der Früchte hilft uns Isabella Jung. Weitere ehrenamtlich Unterstützende und künstlerisch Gestaltende sind unter anderem die Künstlerinnen Gudrun Schindler und Friederike Schmölzer-Jäger. Viele Künstler haben uns bereits durch ehrenamtliche Auftritte zugunsten Klostergarten Millstatt unterstützt. Zusätzlich konnten wir Sponsoren aus der Wirtschaft gewinnen. Um die Renovierung des Alten Theaterhauses fertigzustellen, fehlt uns aber noch eine beachtliche Summe. Wir bleiben dran und freuen uns über jede Unterstützung! 

Andererseits: Welchen Hobbys gehen Sie zum Ausgleich nach? 

Ich bewege mich gern in freier Natur, am liebsten mit meiner Hündin „Camille“. Ich gehe sehr gern ins Millstätter Kulturkino – am liebsten in die fremdsprachigen Filme im Originalton. Und ich liebe es, Lieder zu schreiben und Musik zu machen. 

Und wie gefällt Ihnen der „Volltreffer“ gerne noch abschließend gefragt? 

Sehr gut, vor allem die Portraits mag ich gern – eine schöne Möglichkeit, um Menschen besser kennen zu lernen.

Kurz gefragt:

Ulrike Kofler

(Millstatt)

Juristin, Kulturvereinsleiterin, Literatin und Liedermacherin

Sternzeichen: Stier 

Ich lese gerne: Bücher von Clarissa Pinkola Estes, 
z. B. „Die Wolfsfrau“

Lieblingsspeise: Frisches Fischfilet aus dem Millstätter See 

Lieblingsbaum: Die Esche 
in unserem Garten

Lebensmotto: Liebe ist am stärksten!