Helmut (68) und Cornelia (52) Posch verschrieben sich mit ihrer „Herzkraft KG“ den Stärken unseres „Lebensmotors“. Helmut war als gelernter Versicherungskaufmann in den Chefetagen namhafter Agenturen in Deutschland und Österreich zuhause, bevor er vor rund zehn Jahren als beruflicher Aussteiger seinen Herzensweg als Coach, Mentor, „Schamane“ und spiritueller Lehrer folgte. Cornelia (geborene Flaschberger aus Hermagor) war einst bekannt als Sängerin „Conny P.“. Sie gewann 1990 den Radio Kärnten-Schlagerwettbewerb, schaffte es mit dem „Gailtal Lied“ in die Grand Prix der Volksmusik-Ausscheidung und verschrieb sich seither weiterhin der Musik unter ihrem Künstlernamen „Enjoya“. Helmut und Cornelia Posch leben in Kötschach-Mauthen, sie ist Mutter einer erwachsenen Tochter, er Vater von zwei Töchtern und einem Sohn. Beide sind fünffache Großeltern.
OVT: Herr Posch, was macht ein Schamane? Wie würden Sie das erklären?
Helmut Posch: Ein Schamane lehrt, dass die Erde, die Tierwelt, die Pflanzenwelt beseelt ist und alles Materielle mit dem Feinstofflichen verbunden und verwoben ist. Er arbeitet mit den Elementen und den Naturgeistern. Er nutzt seine Kenntnis über all diese Zusammenhänge zur Auflösung alter, behindernder Verstrickungen und Blockaden, um den Menschen in seine volle Kraft zu führen. Der Schamane öffnet die Herzen für die tiefen Wahrheiten des Lebens.
OVT: Frau Posch, 2006 sangen Sie „Dos Gailtal is mei Daham“. Kommt von daher auch der Einfluss, dass sie mit Ihrem Ehemann wieder von Wien nach Hause ins Gailtal gezogen sind?
Cornelia Posch: Tatsächlich habe ich gemeinsam mit meinem Mann im Gailtal wieder eine Heimat gefunden. Ich bin sehr dankbar, unser „Glückshaus“ in Kötschach-Mauthen gefunden zu haben. Ich spüre, dass ich hier meinen Weg – auch musikalisch – weiter entwickeln werde.
Sie können auf eine längere Schlagerkarriere zurückblicken. Was waren die Highlights?
Zu meinen Highlights zählt die Veröffentlichung meiner zwei Alben „Herzleuchten“ und „Songs of Joy and Pure Love“ sowie mehrere Singles – alles meine eigenen Songs. 2016 gewann ich mit dem Titel „Kumm ruck a bissl“ den Österreichischen Kompositionswettbewerb. Auch beim Amadeus-Award bin ich in der Kategorie „Singer/Songwriter“ ins Halbfinale gekommen. Unmittelbar danach habe ich mich als Musikerin und Sängerin selbstständig gemacht und konnte viele Gäste in Top-Hotels in Kärnten und Salzburg mit meinem Lounge-Musik-Programm erfreuen. Alles in allem war mein musikalischer Weg eine emotionale Reise mit wunderbaren Erfolgen, auch Enttäuschungen und vielen Erkenntnissen.
Herr Posch, seit Ihrem Ausstieg aus der Versicherungsbranche widmen Sie sich der Lehre der „Hermetik“. Was ist das?
So wie es die physikalischen Gesetze gibt, genauso gibt es auch die geistigen Gesetze des Universums. Es sind die Gesetzmäßigkeiten, nach denen das Universum funktioniert, und da wir ein Teil des Universums sind, funktionieren diese Gesetze auch für uns. Ein Beispiel dazu: Das Gesetz von Ursache und Wirkung besagt, dass jede Ursache eine Wirkung nach sich zieht und umgekehrt, dass es keine Wirkung gibt, ohne dass es eine Ursache gegeben hat. Wenn es also eine Wirkung in deinem Leben gibt, mit der du unzufrieden bist, kannst du zurückverfolgen, aufgrund welcher Ursache sie entstanden ist. So weißt du, was du auf ursächlicher Ebene verändern musst, um zu deiner gewünschten Wirkung zu kommen.
Wie blicken Sie wiederum auf Ihre Versicherungskarriere zurück?
Meine Versicherungskarriere ermöglichte die Entwicklung meiner Fähigkeiten in wunderbarer Weise. Da ich mich nie bewerben musste, sondern immer für die nächsthöhere Ebene und Auf-
gaben geholt wurde, konnte ich meine Vorstellungen von Führung und Verantwortung in der Wirtschaft zum Wohle aller umsetzen. Das Wichtigste dabei war wohl, dass ich permanent gefordert war, mich selbst zu reflektieren und so immer deutlicher erkannte, dass neben all den klassischen Fähigkeiten, die derartige Aufgaben benötigen, die eigene
Herzensbildung ist. So suchte und fand ich außerhalb meiner beruflichen Aufgaben die Lehrer und Kenntnisse, die mir halfen, meinen Herzensweg zu finden. Im Schamanismus, echter Spiritualität, der Hermetik und in vielen Stunden der Innenschau entwickelte ich mich zu dem Menschen, der ich heute bin.
Frau Posch, auf Ihrer Hompage begründen Sie Ihre berufliche Neuausrichtung mit der Coronazeit. Was hat‘s damit genauer auf sich?
Die Zeit der Lockdowns wurde für mich eine Zeit der Stille und der Innenschau sowie des Loslassens auf allen Ebenen. „Enjoya“ war zehn Jahre mein Künstlername, den ich in dieser Zeit auch abgelegt habe, ihn jedoch als zweiten Vornamen weiterführe. Ich sehe darin auch eine Rückkehr zu meinen Wurzeln und gleichzeitig eine Neuausrichtung zu der Musik, die mich wirklich bewegt. Ich lebe damit meinen Herzensweg.
Herr Posch, inwieweit spielen Ihre Erfahrungen aus der Versicherungsbranche in Ihr jetziges Tun hinein?
Ich erkannte viel Hilflosigkeit bei Führungskräften, besonders im Top-Management, weil schlichtweg die Kenntnisse für die Gesetzmäßigkeiten des Lebens und damit der Arbeitswelt fehlten. Meine Erkenntnisse habe ich in meinem Buch „SOUL-Leadership“ verarbeitet. Durch diese Erfahrungen und Erkenntnisse kann ich heute Menschen als Coach und Begleiter helfen, ihren Herzensweg zu finden und damit ein glücklicheres Leben zu führen.
Frau Posch, was ist Ihr Anteil an der „Herzkraft“?
Während mein Mann sich auf Coaching, Leadership aber auch „Transformationsarbeit“ konzentriert, ist das Musische mein Bereich. So gestalte ich z. B. meditative Liederabende, wo berührende Lieder und Meditation zusammenwirken. Ich begleite auch Hochzeiten, Taufen und Begräbnisse musikalisch
Und wie gefällt Ihnen beiden der „Volltreffer“, gern abschließend gefragt?
Es ist eine Tatsache, dass meine Frau und ich den „Oberkärntner Volltreffer“ sehr gerne lesen. Er vermittelt eine wunderbare Übersicht über regionale Wirtschaft und Kultur.
Kurz gefragt (Helmut Posch)
Sternzeichen: Skorpion
Ich höre gern (Musik): Lieder meiner Frau sowie Oberkrainer Musik
Lieblingsgericht: Kartoffelgulasch
Lebensmotto: Aus dem Herzen leben!
Kurz gefragt (Cornelia Posch)
Sternzeichen: Fische
Ich schaue gern (TV, Film): Dokus über Musik, Fußball
Lieblingsgetränk: Alkoholfreies Loncium-Bier
Glücksbringer: Brauche ich keinen, ich habe meinen Mann.