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30. Dezember 2021

Hanna Müller (Weißensee)


Sie hat Weltcup und WM im Blick
Hanna Müller (Weißensee)

Eisschnellläuferin und Tourismus-Schülerin

Hanna Müller (17) ist auf dem Eis zuhause. Schon 2019 holte sie sich den Staatsmeistertitel über die 42 km Marathon-Distanz am Längsee. Derzeit trainiert die Tourismus-Schülerin für das Junioren Weltcupfinale und die Junioren WM im Eisschnelllauf, die Ende Jänner in Innsbruck ausgetragen werden und erhofft sich für Bewerbe eine gute Platzierung. Hanna wohnt mit ihren Eltern Monika und Hannes Müller und ihren Brüdern in Techendorf mit Ausblich auf die Natureisfläche des Weißensees.

OVT: Hanna, was ist das große Ziel dieser Saison?

Hanna Müller: Das große Ziel war und ist an der WM teilzunehmen. Das ist bereits aufgegangen, das Limit habe ich mit der Qualifikation bereits erreicht. Jetzt werde ich bis zur WM trainieren und dann schauen, dass in Innsbruck eine gute Zeit herausschaut.

Wie schätzt du deine Chancen in Innsbruck ein?

Von der Platzierung her nehme ich mir nichts vor, weil sehr viele starke Leute aus der ganzen Welt dabei sein werden. Vor allem Holland, Norwegen, Japan, Russland, die USA und Kanada sind heuer sehr stark. Ich habe mir vorgenommen eine gute Zeit zu fahren, dass ich mit mir selbst zufrieden bin. Eine Platzierung unter den Top-zehn wird sehr schwierig oder wahrscheinlich realistisch kaum drinnen sein.

Kennt man sich im Rennläufer-Lager untereinander?

Ja, schon ein bisschen. Inzell in Bayern, wo ich trainiere, ist ein Eisläufer-Mekka. Da kommen die Weltrekordhalter und Weltmeister zusammen und laufen quasi um einen herum. Es ist ganz lässig, die zu sehen. Über Instagram hält man auch Kontakt und das gibt auch einige Möglichkeiten bei den anderen Läufern ein bisschen ins Training hineinzuschauen. In Kontakt stehe ich auch mit Vanessa Herzog, die auch in Inzell trainiert. Sie gibt uns wertvolle Tipps für das Training und hat auch schon den einen oder anderen Anzug gesponsort.

Du wirst in Innsbruck die 3.000 Meter laufen. Deine Spezialität ist aber der Marathon.

Ja, ich war immer schon ein bisschen Langstrecken-bezogen. Das kann man auch schwer vergleichen. Am See sind die Strecken eher langgezogen und auf der Kunsteisbahn, wie wir sie in Innsbruck haben werden, geht es immer im Kreis und gerade die Kurven sind es dann, die dann mit der Zeit zach werden.

Auch die 3.000 Meter sind eigentlich Neuland für Dich?

Ja auf jeden Fall. Das Rennen geht man auch ganz anders an. Bei den 3.000 Metern auf der Kunsteisbahn geht man gleich voll weg und zum Schluss geht man sowieso fast ein. Beim Marathon muss man sich die Kraft einteilen. Die Energie jetzt auf die drei Kilometer bringen, das wird die Herausforderung. Wichtig ist es, mit einer gewissen Geschwindigkeit loszugehen und auch ziemlich technisch zu fahren. In Innsbruck laufen wir nicht in einer Halle sondern auf einer Freibahn. Das ist schwieriger als in Inzell beim Training. Da hat man kein Windproblem und das Wetter ist immer gleich. In Innsbruck spielen Wetter und Wind halt eine Rolle. Das macht es immer ein bisschen spannender.

Aber als Weißenseerin kannst du diesen „Heimvorteil“ des draußen-Fahrens mitnehmen.

Ja, eigentlich schon.

Wie lange trainiert man auf die Saison, bzw. die Wettkämpfe hin?

Seit 2016 mache ich diesen aktiven Eislaufsport und nehme an Wettbewerben teil. Richtig fest trainiere ich seit zwei Jahren. Dabei fahren wir während der Saison jedes Wochenende nach Inzell i zum Trainieren. Wobei ich sagen muss, dass wir mittlerweile schon mehr am Kunsteis trainieren als am Natureis, weil es einfach sicherer ist. Wir trainieren von September weg, jedes Wochenende bis März und haben von Oktober bis Feber auch fast jedes Wochenende ein Rennen. Dazu kommen noch zwei bis drei Trainingseinheiten unter der Woche. Mein Trainer ist Wilfried Steinbrugger vom Kärntner Eislaufverband und im Sommer trainiert Langläufer Hannes Zeichen meine Ausdauer. Da ist dann noch Inlineskating, Laufen und Radfahren angesagt.

Bleibt auch noch etwas Freizeit über?

Ja, schon aber halt nicht so viel. Ich sportle auch gerne in der Freizeit. Einmal auf den Berg gehen ist sehr befreiend für mich. Natürlich mache ich auch gerne mit meinen Freunden etwas. Wenn ich unter der Woche in Villach in der Tourismusschule bin, versuche ich danach auch noch etwas Laufen zu gehen. Der Sport lässt mich halt nicht los.

Wer hat dich eigentlich zum Sport gebracht?

Mein Papa. Der ist früher auch Eisgelaufen – die 100 oder 200 Kilometer. Er ist oft bei der Elf-Städte-Tour bei uns am Weißensee gestartet und war auch Vize-Staatsmeister. Eisgelaufen sind wir eigentlich schon immer. Den Eisläufern am See habe ich immer schon um 7 Uhr beim Start zugesehen – bin dabei am Fenster gesessen und habe gestaunt, wie die paartausend Leute weggelaufen sind.

Neben dem Sport - hast du einen Wunschtraum, den du hegst. Eine Weltreise oder etwas anderes?

Auf jeden Fall will ich nach der Schule einmal weg, im Ausland arbeiten und etwas im Tourismus – in der Hotellerie und Gastro – weitermachen. Dabei zieht es mich eher dorthin, wo es kälter ist. Kanada würde mich schon reizen, Norwegen, Island, das fasziniert mich. Es muss auch kein Hotel sein, einfach irgendwas wo ich Kontakt habe mit den Leuten und die Kultur kennenlernen kann.

Du besuchst die Tourismusschule in Villach. Wie geht das mit dem Sport zusammen?

Total gut eigentlich. Ich arbeite gerne im Tourismus und bin gerne in der Schule. Dort schauen meine Kollegen zwar schon mal schief, wenn ich mal wieder eine Woche nicht da bin. Und es ist dann auch eine Menge nachzuarbeiten. Das mache ich, wenn ich frei habe. Mir taugt der Sport und möchte meine Ziele erreichen. Es ist schön, Ziele zu haben. Und schultechnisch habe ich mir immer gedacht, wenn das mit der Schule nicht läuft, kann das Eislaufen auch nicht laufen. Deshalb probiere ich in beiden Bereichen so gut wie möglich dabei zu sein.

 

Kurz gefragt:

Sternzeichen: Wassermann

Ich esse gerne: Ziemlich viel und gerne. Am liebsten einen guten Fisch aus dem Weißensee.

Mein Lieblingsort: Daham

Mein Motto: Go for your dream