OVT: Herr Stern, wie wirkt sich die Coronavirus-Pandemie auf Schlagersänger/Live-Musiker aus? Man hat ja kaum Auftritte, und wenn, nur mit bestimmten Auflagen etc.
Andi Stern: Alles in allem nicht sehr gut. Wo es bis 2019 ein gemütliches Zusammensein und Abende mit Live-Musik gab, gibt es heute nichts mehr oder nur noch sehr wenig. Es ist eine große Vorsicht und Verunsicherung entstanden, überhaupt noch etwas zu machen und diese Auswirkungen sind sehr dramatisch.
OVT: Herr Stubinger, wie sehen Sie die Lage in der Musikbranche insgesamt? Wie ist die Stimmung auch unter den Studiobetreibern und Produzenten?
Bert Stubinger: Die Lage der Musikbranche hat sich durch Corona komplett verändert. Viele Musiker haben der Bühne den Rücken gekehrt, dadurch gibt es auch viele Bands nicht mehr und ein Ende dieser Entwicklung ist leider nicht abzusehen. Daher ist die Stimmung unter den Produzenten und Studiobetreibern eher schlecht vorsichtig optimistisch.
Herr Stern, was vermissen Sie besonders? Sind es die Live-Auftritte? Gerade der Applaus ist ja das Brot des Musikers. Ein Live-Stream-Konzert wird das wohl nie aufwiegen können.
Richtig, es sind die Live-Auftritte vor Publikum, die fehlen und wir Musiker vermissen. Dabei kommt es nicht darauf an, wie viel Publikum da ist und ob viel oder wenig geklatscht wird, es ist einfach der besondere Moment, die Zuschauer live zu sehen und mit ihnen die Musik zu genießen. Ein Live-Stream-Konzert wird solch einen Moment schwer ersetzen.
Herr Stubinger, hat man vielleicht als Studioinhaber noch den kleinen Vorteil, dass man zumindest Musik quasi fürs Internet produzieren kann?
Ja, den hat man schon, ist aber keineswegs die Erfüllung.
Herr Stern, von WHO-Experten hört man bereits vorsichtig vom Pandemie-Ende durch Omikron. Wird man in diesem Fall in der Live-Unterhaltungsbranche wieder schnell zum „Level“ von davor zurückkehren können?
Das würde ich mir und alle Musikkollegen natürlich wünschen, die Sehnsucht der Fans, wieder Livemusik zu sehen und zu hören, ist sehr groß. Allerdings „schnell“ zurückkehren wird nicht der Fall sein. Zu lange waren wir Musiker und Veranstalter in dieser starren Zeit, nichts oder nur sehr eingeschränkt etwas unternehmen zu dürfen. Der Optimismus, der Wille und die Freude an der Live-Unterhaltungsbranche muss wieder aufflammen!
Herr Stubinger, das Internet hat aber schon vor Corona der Live-Branche ordentlich zugesetzt. Vor allem sind ja die CD-Verkäufe dadurch stark eingebrochen. Wird ganz einfach ohne Internet auch danach nichts gehen?
Was die CD-Verkäufe betrifft, stimme ich dem zu. Aber die Live-Auftritte kann kein Internet ersetzen. Aber natürlich wird zukünftig der Tonträgermarkt wohl ausschließlich über Internetportale laufen.
Herr Stern, welche Erwartungen haben Sie für 2022 und die nächsten Jahre, Ihre musikalischen Karriere betreffend?
Dass ich mehr Chancen bekomme, bei Veranstaltungen, egal welcher Größe, aufzutreten – auch wenn ich nicht so bekannt bin. Ich möchte die Zuschauer und Zuhörer mit stimmungsvollen Liedern und mit „Schlagern, die zu Herzen gehen“ unterhalten. Auch dass meine beiden Singles vermehrt in den Radiosendern gespielt werden und ich weiter mit Bert Stubinger tolle Songs produziere, gern auch mal mit einer Sängerin im Duett.
Herr Stubinger, was ist ihr Wunsch nach dem Ende der Covid-Pandemie?
Dass Freundschaften nach wie vor Bestand haben, egal ob man Impfbefürworter oder Impfgegner war. Und auch, dass sich die Gesellschaft wieder an der Normalität der Vorpandemiezeit orientiert!
Herr Stern, warum hat es Ihnen denn der Schlager so angetan? Worauf legten Sie bei ihren zwei Single-CDs wert?
Den Schlager finde ich von den Melodien und Rhythmen ins Herz gehend, und von den Texten her zutreffend. Ich bin früher von den „Flippers“ inspiriert worden, viele Lieder und deren Texte haben sich mit Lebenssituationen von mir vereint. Es ist einfach emotional.
Wichtig bei meinen zwei Singles war, dass der Text inhaltlich stimmig ist, es bei den Menschen ankommt, sie mitmachen können und auch erdige Instrumente einfließen. Bei „Irgendwann“ gibt es im Refrain eine Stelle die heißt: „Irgendwann werden wir uns wieder sehn“ – dass dies so perfekt in die jetzige Zeit passt, hätte ich mir damals nie gedacht. Ich habe viele Rückmeldungen von Fans und Zuhörern deswegen bekommen.
Herr Stubinger, wie optimal können sich bei Ihnen Tonstudio, Produzent und der Musiker dreier Bands ergänzen? Wie setzen Sie die Schwerpunkte?
Erstmal ist es eine Gottesgabe, das alles machen zu dürfen und da die Fäden jeweils bei mir zusammenlaufen, gibt es da überhaupt keine Probleme.
Herr Stern, wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Ich finde ihn sehr interessant, er hat vielseitige Berichterstattungen, einen großen Anzeigenbereich und ich lese immer sehr gern die Interviews.
Herr Stubinger, welchen Hobbys frönen Sie abseits der Musik?
Tennis, früher Skifahren, Karten spielen (Schnapsen), verschiedene Spiele und die Natur, besonders Vögel zu beobachten und zu füttern.
Beruf: Schlagersänger
Sternzeichen: Löwe
Ich schaue gerne (TV, Film): Die „Soko-Serien“, Filme mit James Bond, Bruce Willis und Steven Seagal
Musikalischer Vorsatz: Nicht reden, sondern tun - Ideen umsetzen
Glücksbringer: Kette mit Delphin und Löwe
Beruf: Musikproduzent
Sternzeichen: Waage
Ich lese gerne: Jerry Cotton Romane, heute aktuelle Tagesthemen
Ich esse gerne: Cremesuppen aller Art, selbstgemachte regionale Produkte vom Bauern
Lebensmotto: Glück ist Selbstgenügsamkeit (Aristoteles) und ich sage auch jedem Newcomer: Habe niemals so hohe Erwartungen, dann kannst Du nicht enttäuscht werden!