21. Januar 2022

Alexander Radin (Kolbnitz) und Dominik Pacher (Flattach)

Alexander Radin (41) und Dominik Pacher (37) – beide Athlten des SV Penk Sektion Laufen – sind seit einem Jahrzehnt ein perfektes Sport-Duo. Beim Training kann sich Pacher stets auf die Unterstützung seines besten Freundes verlassen, der für die nationalen Sommerspiele der Special Olympics 2022 im Burgenland aktuell trainiert und die 100-Meter-Bahn liebt. Pacher ist wiederum beim Ultralauf zuhause, wo er letztes Jahr eine beeindruckende Saison hinlegte. Der Kolbnitzer Radin arbeitet zudem mit vollster Leidenschaft bei der Lebenshilfe in Spittal, wo er auch in einer Wohngemeinschaft mit dem Seebodner Bernd Egger lebt, der zweifacher Olympiamedaillengewinner im Langlauf ist. Pacher ist im Familiengeführten Bestattungsunternehmen in Flattach und außerdem beim „Dorotheum“ als Kundenberater tätig. Über die Charity-Aktionen und sportlichen Leistungen der beiden Sportfreunde haben wir im „OVT“ schon mehrmals berichtet – hier ein ausführliches Update.

Beim Laufen sind sie ein tolles Gespann

Alexander, was sagst du zur beeindruckenden Saison deines Freundes 2021? Er stand bei den Ultralaufveranstaltungen 24 Stunden- (wurde auch Österr. Staatsmeister), 12 Stunden- und 6 Stundenlauf in Österreich 3 Mal ganz oben am Stockerl und gewann den Österreichischen Ultralaufcup.

Alexander Radin: Dominik hat sich diesen Erfolg wahrlich verdient, ich selbst weiß wie hart er täglich daran gearbeitet hat, einer der besten Ultraläufer in Österreich zu werden. Gemeinsam haben wir, gerade während der Corona-Zeit, sehr viel miteinander trainiert und dies alles hat sich bezahlt gemacht.

Dominik, was sagst du wiederum über deinen Freund, der 2014 Österreichs Sportler des Jahres wurde, sowie 2015 bei den Special Olympics in Los Angeles eine Medaille mit nach Hause brachte. Er war damit übrigens auch der aller erste internationale Olympiamedaillen-Gewinner aus dem Mölltal!

Dominik Pacher: So was bleibt unvergessen und wir reden auch stetig darüber. Wenn du ein Ziel verfolgst, dann kannst du es auch erreichen – und Alex ist das beste Beispiel dafür. Ich bin überaus stolz, so einen erfolgreichen besten Freund zu haben. Unser gemeinsamer Leitspruch sagt vieles aus: „Kein Weg ist lang, mit einem Freund an der Seite!“

Alexander, wie siehst du dein Karriere-Highlight 2014? Du gewannst die Bronze-Medaille und hast Arnold Schwarzenegger in Amerika getroffen. Hat die Trophäe zum Sportler des Jahres übrigens einen „Ehrenplatz“?

Alexander Radin: Die bleibt unvergessen und motiviert mich auch stets. Diese sportlichen Anerkennungen haben natürlich einen tollen Ehrenplatz in meiner Wohnung. Ich freue mich heute schon wieder sehr auf ein weiteres Treffen mit meinem Sportsfreund Arnold Schwarzenegger.

Dominik, du wurdest im Vorjahr Staatsmeister im 24-Stunden-Lauf. Welche Worte kommen dir dabei in den Sinn?

Dominik Pacher: Ich bedanke mich bei allen Mitmenschen, die dies ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt aber meiner Mutter. Sie hat mich bei allen Ultraläufen großartig unterstützt und wird es auch weiterhin machen. Mein Motto bleibt: „Jeder Lauf ist ein Geschenk!“

Alexander, wie läuft es mit der Vorbereitung auf die Sommerspiele der Special Olympics 2022 im Burgenland? Du hast dir bei diesen Spielen in den vergangenen Jahren auch schon mehrere Medaillen geholt. Im „OVT“-Interview von 2015 sprachst du auch davon, eine Goldmedaille international anzustreben. Ist das nach wie vor Thema?

Alexander Radin: Die Vorbereitung läuft super, ich freue mich sehr auf Ende Juni, wo ich bei den nationalen Sommerspielen im 50- sowie 100 Meter Lauf teilnehmen werde. Gemeinsam mit Dominik, der mich sportlich betreuen wird, werden wir bei den gesamten Sommerspielen auch als freiwillige Helfer tätig sein. Wenn ich ein gutes Ergebnis erziele, dann wären natürlich mein großes Ziel die Special Olympics World Games 2023 in Berlin.

Dominik, der Erfolg von heute ist doch auch der Ansporn von morgen! Wie schaut dein Training momentan aus? Welche Ziele verfolgst du?

Dominik Pacher: Ich bin sehr glücklich, dass der Körper solche Strapazen so gut wegsteckt. Trainiert wird täglich, ich brauche das einfach, der Sport ist ein fixer Bestandteil meines Lebens und er motiviert mit Tag für Tag. Für die heurige Saison stehen die 24-Stunden-Staatsmeisterschaften in Bad Blumau wieder als eines der Saisonhighlights am Programm und im September dann in Verona/Italien die Europameisterschaften im 24-Stunden-Lauf. Mein Ziel ist alles zu geben und man wird dann sehen, wieviele Kilometer ich nach 24 Stunden geschafft habe. Ich bin jedenfalls sehr guten Mutes.

Alexander, wie viele Trainingseinheiten spulst du alleine ab?

Alexander Radin: Ich trainiere eigentlich täglich nach meiner Arbeit in der Lebenshilfe, wo ich in der Werkstätte sowie in unserem neuen Café als Kellner tätig bin. Wenn ich am Wochenende zu Hause bin, dann trainieren wir mit Dominik meist gemeinsam. So etwas motiviert!

Dominik, du setzt dich sehr für Benefizsportprojekte in ganz Österreich ein. Du bist mit Alexander Radin ja jährlich bei 25- bis 30 Benefiz-Sportveranstaltungen dabei. Was sind deine Highlights?

Dominik Pacher: Es ist einfach immer schön, seine sportliche Leidenschaft für andere Mitmenschen einzusetzen, denen es vielleicht nicht so gut geht. Schön ist, dass es stets Projekte sind, wo man mit den betroffenen Mitmenschen auch laufend in Verbindung steht. Wenn ich denke, dass wir im Sportjahr 2015 den Alpe Adria Trail für einen schwerstbehinderten Mann aus Salzburg getätigt haben und dass dieser Mann heute einer unserer besten Freunde ist, dann ist das Ganze schon sehr berührend und besonders.

Alexander, man findet dich aber auch gerne auf Tanzflächen! Wie kam`s dazu?

Alexander Radin: Ich fahre mit meinen besten Freund Dominik gerne zu einem gemeinsamen Freund von uns, der eine bekannte Bar in Velden betreibt. Wir gehen aber auch auf Kirchtage oder besuchen einmal die Disco, wenn es geht. Ich bin ja leidenschaftlicher Line Dancer.

Dominik, wie gefällt dir der „Oberkärntner Volltreffer“ über all die Jahre gerne noch abschließend gefragt?

Dominik Pacher: Ich sehe mir den „Volltreffer“ immer gerne an, da dieser eine großartige regionale Berichterstattung hat.