OVT: Herr Schmölzer, Ihre Malerei ist vom Jazz beeinflusst, bzw. sie entsteht während sie Musik hören. Wie würden Sie selbst unseren Lesern nun Ihr künstlerisches Tun beschreiben?
Adi Schmölzer: Ich übersetze grundsätzlich das Thema, die Melodie und die rhythmische Überlagerung des Jazz in meinen Bildern zu einer Geschichte, die ich dann zu einem jeweiligen Musikthema erfinde.
Warum wurde dabei der Jazz Ihre „Inspirationsquelle Nr. 1“?
Über Rock, Pop und Blues kam ich vor 50 Jahren schließlich zum Jazz. Und das war gleichzeitig der Beginn meiner intensiven Beschäftigung mit der Malerei.
Was wollen Sie mit Ihren Arbeiten ausdrücken?
Die Intensität, die in vielen Jazznummern zu hören ist! Vor allem die Intensität, die in der freien Improvisation und im Freejazz liegt. Genauso aber auch die lyrisch verlorene Traurigkeit eines Chet Baker oder Miles Davis.
Auf welche Techniken und Materialien setzen Sie bevorzugt?
Ich arbeite bevorzugt mit Acryl, Lack und Kreide auf Papier, Leinwand, Textilien, Planen, Mauerwerk, Asphalt und diversen Kunststoffen. Ich glaube es gibt nicht mehr viel Materialien, die ich noch nicht bemalt habe.
Derzeit stellen sie im Wallnerhaus in Kleblach-Lind aus. Wie oft führen Sie „künstlerische“ Wege heim nach Oberkärnten?
Im Jahr 2013 hatte ich eine Ausstellung in der Galerie im Schloss Porcia, 2023 wiederum eine Ausstellung im Parkschlössl sowie 2024 im iXart, alles in Spittal.
Verknüpfen Sie Ihr Kommen dann auch gleich mit Familien- und Verwandtschaftsbesuchen? Oder kommen Sie schon öfter in Ihre alte Heimat?
Zumeist ist es die Kunst, die mich nach Oberkärnten führt, jedoch drei- bis viermal im Jahr bin ich auch in Spittal, um meine Familie hier zu besuchen.
Apropos „Arbeiten“: Sie sind ja als malender Architekt bekannt! Wie blicken Sie mittlerweile auf Ihre Tätigkeit als Architekt zurück?
Die Arbeit ist für mich eigentlich bis heute noch dieselbe geblieben, mit dem Unterschied aber, dass der Tagesablauf, als ich das Architekturstudio noch führte, etwas strukturierter war. Was die Malerei betrifft, hatte ich das Glück, dass ich zu meinen Arbeits-Aufträgen fast ausschließlich über Wettbewerbe kam, dadurch genügend Mitarbeiter hatte, die meine Entwürfe umsetzten. So konnte ich mich immer mit dem Zeichnen, Malen und Modellbauen beschäftigen.
In den 1980ern bekamen Sie die Silbermedaille beim internationalen Künstlerwettbewerb in Montreux (Schweiz) – sowie den Kärntner Architekturlandespreis. Welchen Stellenwert haben diese tollen Auszeichnungen für Sie?
Es ist immer ein schönes Gefühl, wenn man eine Auszeichnung bekommt und vor allem hilft das Erinnern an solche Momente immer, wenn es einmal nicht so gut läuft.
Welchen Wunschtraum hätten Sie privat noch? Eine Weltreise oder doch ganz anderes?
Ich wünsche mir die Gesundheit für meine Frau und meine Tochter.
Zum Schluss gerne gefragt: Bekommen Sie bei Ihren Heimatbesuchen auch den „Oberkärntner Volltreffer“ in Ihre Hände?
Im letzten halben Jahr öfter, da ich auch durch die Ausstellung im iXart in Spittal/Drau und im Wallnerhaus in Kleblach-Lind beispielsweise vor Ort war.
So sieht es aus, wenn Adi Schmölzer mit Kopfhörer an seine Werke geht. Foto: privat
Kurz gefragt:
Adi Schmölzer
(Eltendorf)
Malender Architekt
Sternzeichen: Wassermann
Ich schaue gern (TV, Film): Kulturdokus
Leibgetränk: Wasser
Lieblingstier: Katze
Lebensmotto: Träume umsetzen