Skip to main content
04. Dezember 2024

Plöcken-Öffnung kommende Woche?

Seit einem Jahr ist die Verbindung über den Plöckenpass nun schon gesperrt. Gegen Jahresende sollte die Passstraße wieder offen sein, hieß es. Noch heißt es warten.

„Jahrestag“ am Plöckenpass. Wann die Straße aufgehen soll, wird sich wahrscheinlich in der kommenden Woche entscheiden. Foto: Krall

Zukunftsmusik für die schnelle Verbindung vom Gailtal nach Italien war bei einem Vortrag der Friulanischen Landesrätin Cristina Amirante in Paluzza zu hören, berichtet der Gailtaler Plöcken-Netzwerker Ingo Ortner, der als Vertreter diesseits der Grenze dabei war. Die Info-Veranstaltung trug den Titel „Von der dringenden Renovierung der Straße bis hin zu künftigen Lösungen“. Amirante berichtete insbesondere über die nunmehr vorliegenden Ergebnisse der bilateralen Expertengruppe, über den Delegationsbesuch mit dem Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser und seinem Stellvertreter Martin Gruber in Rom und die gute Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten hinsichtlich einer zukünftigen Gesamtlösung für den Plöckenpass. Drei mögliche Optionen legte die Straßenbaureferentin dar: eine Neutrassierung der Plöckenstraße, eine Scheiteltunnel- und eine Basistunnel-Variante.

Ausbauvarianten vorgestellt

Eine neue Straßenführung wäre ein rein italienisches Bauvorhaben. Die Umsetzung bezifferte Amirante mit einer Bauzeit von 2,9 Jahren und Gesamtkosten von rund 155 Mio Euro. Vier Varianten eines Scheiteltunnels wurden gezeigt. Die aus Sicherheitsaspekten bevorzugte Streckenführung startet bei der Einfahrt Laghetti und endet nahe Heldenfriedhof oberhalb von Mauthen. Laut Studienergebnissen rechnet man bei dieser Variante mit einer Bauzeit von 3,7 Jahren und Gesamtkosten von rund 530 Mio Euro (Kosten bis 2035). Ein 8,5 km langer Basistunnel würde knapp eine Milliarde Euro kosten und eine Bauzeit von 5,4 Jahren in Anspruch nehmen. Diese Variante sei laut Amirante aber eher unwahrscheinlich.

 Straßenöffnung in Kürze

Besonders zum „Jahrestag“ des Felssturzes (2. Dezember) fragten sich viele, ob der versprochene Termin – heuer noch – wohl halten würde. „Auch auf der italienischen Seite wartete man gespannt auf eine klare Aussage zur Öffnung“, meinte Ortner. Diese stehe in Kürze bevor, so die Antwort Amirantes. Wann genau hänge von einem ANAS-Bericht ab, den sie am 16. oder 17. Dezember erwarte. Sobald der Bericht vorliegt, werde sie sich mit der Kärntner Landesregierung abstimmen und gleichzeitig mit Kaiser und Gruber das genaue Datum veröffentlichen.

Unterstützung für Unternehmer

In Kötschach-Mauthen ist man währenddessen gezwungen abzuwarten. „Wie man hört und auch sehen kann, sind sie recht weit. Mitte des Monats erwarten wir einen Bericht und die Info über die Öffnung“, sagt Bgm. Josef Zoppoth. „Die Arbeiten über den Sommer sind sehr intensiv vorangetrieben worden. Die Sicherung des Straßenkörpers braucht Zeit, auch die Witterung spielt hinein“. Auch auf der Kärntner Seite habe man die Zeit genutzt und Abschnitte der Plöckenstraße saniert. Für die Gailtaler Wirtschaft war es ein schwieriges Jahr, so Zoppoth. Demnächst soll auch eine Studie präsentiert werden, die die Wertschöpfungsverluste beziffert. Die Marktgemeinde und der Standortmarketing-Verein „So viel mehr Kötschach-Mauthen“ haben eine Cashback-Aktion gestartet, um Wirtschaftstreibenden unter die Arme zu greifen. Mithilfe dreier Banken als Sponsoren bekommen Unternehmer bis 20 % von eingereichten Rechnungen ersetzt. Eine ähnliche Aktion habe es laut Zoppoth während Corona schon gegeben. Im neuen Jahr werde es auch darum gehen, dass sich die Plöcken-Öffnung wieder herumspricht. „Viele Durchreisende nahmen Ausweichrouten in Kauf. Aber auch diese sind stehen geblieben und haben Geld dagelassen“, merkt Zoppoth an.