Das Projekt „Mitarbeiter/innen Bus Weißensee“ gewann den diesjährigen Kärntner VCÖ-Mobilitätspreis. Öffentliche Anreise gilt in der Tourismusgemeinde als Standortfaktor.
„Zukunftsfit für Stadt und Land“ – so lautete das Thema des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises zu dem österreichweit 363 Einsendungen einlangten. In Kärnten waren es 22 Bewerber, aus denen der Mitarbeiter/inne Bus am Weißensee als Siegerprojekt hervorging. Die feierliche Preisverleihung ging kürzlich im Spiegelsaal der Kärntner Landesregierung über die Bühne. Aus den Händen von Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig, Herwig Riegler von der ÖBB-Infrastruktur AG sowie VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky bekamen Projektleiter Mag. Thomas Michor und Bürgermeisterin und Tourismusobfrau Karoline Turnschek den Preis für das Projekt „Mitarbeiter/innen Bus“ überreicht.
Mobilität als „Benefit“
Mit dem Projekt „Mitarbeiter/innen Bus Weißensee“ können alle Personen, die in Weißensee arbeiten, kostenlos mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Damit wird die Verkehrsbelastung reduziert und die Betriebe im Ort gewinnen an Attraktivität als Arbeitsgeber. „Es war ein Bedürfnis der Betriebe, eine Lösung für ihre Mitarbeiter zu finden, die im Drautal zuhause sind und jeden Tag von Greifenburg auf und ab pendeln müssen, denn die An- und Abreise ist für sie ein relevanter Kostenfaktor“, weiß Weißensee Tourismus-Chef Michor. Das Mitarbeiter-Taxi läuft über die Mitarbeiter-Card, die es am Weissensee seit mehreren Jahren gibt und die weitere „Benefits“ für das Personal der teilnehmenden Betriebe bereithält, wie z. B. kostenlose Fahren mit den Bergbahnen. Die Mobilität sei laut Michor aber für die Mitarbeiter der attraktivste Punkt und das Shuttle verzeichne seit seinem Start im Jahr 2020 immer steigende Fahrgastzahlen. Mittlerweile vermeide man mit dem Angebot mehr als 1.000 Autofahrten in der Saison. Die Gemeinde kooperiert dabei mit dem Mobilbüro Hermagor und dem Taxiunternehmen Turnschek. Ein gutes Mobilitätsangebot sei heute ein Standortfaktor. Unternehmen, Mitarbeiter und Familien beziehen dieses in ihre Entscheidung für oder gegen einen die Region und einen Arbeitgeber ein, weiß Michor.
„Öffi-Lobbying“
Ausgezeichnet wurden in Kärnten noch zwei weitere, vorbildliche Mikro-ÖV-Projekte: das „Postbus Shuttle Südkärnten“ sowie der „Mikro-BUS:SI Villach“. Während das Postbus Shuttle bei Bedarf den bestehenden Linienverkehr rund um Kühnsdorf, Bleiburg und den Klopeiner See ergänzt, fährt der „Mikro-BUS:SI“ in Villach vor allem schlecht erschlossene Stadtteile an. Letzte Woche (erst nach Redaktionsschluss) wurde der Österreich-Mobilitätspreis des VCÖ vergeben, wobei Projekte in 13 Themenkategorien ausgezeichnet wurden. Der VCÖ (vormals „Verkehrsclub Österreich“ versteht sich als Lobbying-Organisation für öffentlichen Verkehr und nachhaltiger Mobilität).