Der überaus rührige und international tätige Unternehmer Josef „Sepp“ Thurner in Kötschach wurde jetzt 85 Jahre alt. Schaffensfreude und Fleiß prägen ihn, ebenso auch eine soziale Einstellung. Ein sehr bewegtes Leben.
Von Karl Brunner
In seiner Rückschau erzählt er gern von den Höhen und Tiefen, von Armut, Pech sowie von der Sparsamkeit, Bescheidenheit und Unternehmergeist seiner Vorfahren und Verwandten, es gab gottseidank auch entscheidende Glücksmomente für ihn, insbesondere als ihn sein Onkel Florian Egger förderte. Seine Tante Josefine hatte den Sägewerksbesitzer Egger in Kirchberg/Tirol geheiratet. Nach einem kriegsbedingten Konkurs zogen die Geschwister Thurner nach Kötschach. Hier wurde nahe dem Bahnhof mit den – per Bahn nach Kötschach gelieferten - geretteten Maschinen das „Dampfsägewerk Florian Egger“ gegründet. Um 1952, als Thurner 12 Jahre alt war, starb sein Vater und sein Onkel und Sägewerksbesitzer Egger ging in Konkurs, was für die vielen Mitarbeiter eine Katastrophe war. Onkel Egger schrieb Sepp Thurner in Kuchl in der Holzfachschule ein, später wurde ihm ermöglicht, dass er den Beruf Holzmakler bei der Holzmaklerfirma Plattner (München) erlernen konnte. Mit 27 Jahren wagte er eine Holzfirma in Kötschach zu gründen.
Beste Mitarbeiter
„Wenn ich zurückblicke, habe ich über 100 Mitarbeiter für den Holzhandelsberuf ausbilden und zum Teil auch begeistern können. Meine Frau Doris und die Kinder Wolfgang, Matthäus, Anna und Magdalena sind alle tüchtige Holzkaufleute geworden, sodass auch die Zukunft erfolgreich gesichert ist“. Die lange Familiengeschichte zeige, dass ein schöner Arbeitsplatz im familiären Bereich auch künftig von größter Bedeutung ist. Im Holzgeschäft von Matthäus und in der „Säge“ von Anna (Anm.: rund um eine prächtige alte Säge hat Thurner eine gemütliche Werkskantine und Werksküche „Zur Säge“ errichtet) habe man die besten Mitarbeiter, das ermögliche, beide Sparten zukunftsorientiert auszubauen und ein Leitbetrieb für Kötschach zu sein. „Ganz nach dem Motto, „wer seinen Beruf liebt, braucht sein Leben lang nicht zu arbeiten“. Diese Einstellung prägt den leidenschaftlichen, vielseitigen und kommunikativen Unternehmer Sepp Thurner. „Ich werde weiterhin nicht in den Ruhestand gehen, sondern gerne dort helfen, wo ich noch gebraucht werde“.