Die Bürgermeister des Gailtals waren in Wien zu Besuch, um bei Parlamentsvertretern für eine zukünftige Lösung für den Plöckenpass zu werben.
Seit wenigen Wochen ist die Verbindung über den Plöckenpass nach Italien wieder offen, wenn auch die Bauarbeiten auf italienischer Seite noch weitergehen. Für die Zukunft brauche es aber eine winter- und steinschlagsichere Verbindung zum südlichen Nachbarn. Eine weitere Sperre aufgrund eines Felssturzes will im Gailtal wohl niemand mehr in Kauf nehmen. Um dem Plöcken-Thema Vortrieb zu verschaffen, machten sich kürzlich die Bürgermeister des karnischen Gemeindeverbandes inklusive Bezirkshauptmann Dr. Heinz Pansi auf nach Wien, um dort bei den Kärntner Vertretern im Parlament vorzusprechen. „Derzeit gibt es für eine mögliche Plöcken-Lösung keine EU-Förderung. Kärnten und Friaul werden z. B. einen Scheiteltunnel alleine nicht stemmen können, deshalb müssen wir Stimmung bei möglichen Unterstützern machen“, sagt Ronny Rull, Bürgermeister in St. Stefan/Gail und Gemeindeverbands-Vorsitzender. „Wir bemühen uns, dass unser Anliegen in das nächste EU-Förderprogramm aufgenommen wird“, gibt Rull als Ziel aus. Gesprochen wurde z. B. mit Gabriel Obernosterer, Max Linder oder Tina Berger.
Variante im Herbst bekanntgegeben
Eine Kärntner Abordnung war vor wenigen Wochen auch beim italienischen Infrastrukturminister Matteo Salvini im Rom, der seine Unterstützung auf EU-Ebene versprochen habe. Derzeit arbeitet eine Österreichisch-Italienische Expertengruppe unter der Leitung von DI Volker Bidmon (Straßenbauabteilung des Landes Kärnten) heraus, welche Variante – Scheiteltunnel, Alternativroute oder Basistunnel - die sinnvollste sei. Im Herbst werde laut Ronny Rull bekannt gegeben, für welche Variante sich die Experten aussprechen. „Erst dann können wir nächste Schritte einleiten. Von einem Basistunnel kommen wir wahrscheinlich weg, aber das Thema ist wichtig für die Zukunft. Wir müssen an der Sache dranbleiben“, so der Bürgermeister. Man will sich um jede Unterstützung bemühen. Der Inhalt der nächsten Struktur-Förderperiode der EU soll bis in zwei Jahren stehen, die Bürgermeister wollen das Plöcken-Thema dort aufs Tapet bringen.