Reges Interesse von Seiten der Bevölkerung bestand an den Infomessen der Austria Power Grid (APG), die eine 380-kV-Leitung durch das Drautal plant. Knapp 400 Interessierte waren alleine in Berg im Drautal gekommen, um sich aus erster Hand von Planern die vorerst grob geplante Leitungs-Trasse, Masten Standorte, technische Details, etc. erklären zu lassen.
Acht Infomessen organisierte die APG in ganz Kärnten, für Oberkärnten interessant waren jene in Berg im Drautal und in Spittal für die jeweils umliegenden Gemeinden. Vor Ort waren Stände aufgebaut, an denen die zuständigen Planer mit Bevölkerung und Gemeindevertretern ins Gespräch kamen und Anregungen zur Trassenführung durchaus annahmen. „Der Großteil der Leute ist freundlich und interessiert, nur etwa ein Viertel hat Bedenken zur Trasse und vielleicht sind es zehn Prozent, die ungehalten sind“, sagte einer der APG-Planer. Großteils verläuft die grob geplante Trasse in der Nähe der bestehenden 110-kV-Leitung der Kärnten Netz GmbH, aber teilweise gibt es auch große Abweichungen. Von Oberdrauburg über Irschen, Dellach und Berg z. B. soll die neuen Trasse entlang der südseitlichen Berghänge geführt werden. Zwischen Kleblach-Lind, Sachsenburg und Möllbrücke ist geplant, die Trasse vom Tal auf den Berg zwischen den Ortschaften Radlberg, Prikeben, Lanzewitzen und der darüberliegenden Almen verlaufen zu lassen, bevor sie bei Möllbrücke wieder ins Tal zu einem geplanten Umspannwerk führen soll. Nicht alle der Infomesse-Besucher waren mit der Trassenführung einverstanden. Im Tal neben der bestehenden 110-kV-Leitung bestehe keine Möglichkeit mehr, da die Fundamente im Natura 2000-Gebiet, der Oberen Drau, errichtet werden müssten. Nach Diskussion der Grobtrasse soll Ende 2026 dann die Planung der Feintrasse abgeschlossen sein, Baubeginn sei frühestens 2029 und im Jahr 2033 soll die Leitung in Betrieb genommen werden, inklusive Rückbau weiter Teile der bestehenden 110-kV-Leitung im Drautal.