Einen wunderschönen Bildband zur Würdigung und Erinnerung an den außergewöhnlichen und vielseitigen Künstler Hans Sellenati (1861 – 1935) anlässlich seines 90. Todestages hat die ÖAV Sektion Obergailtal-Lesachtal heuer herausgegeben. Am 21. Dezember gibt es eine Lesung und Feierstunde im Centrum Carnicum in Mauthen.
Von Karl Brunner
Zusammengestellt und redigiert wurde das 232 Seiten starke Erinnerungs-Buch von Robert Peters sowie Christopher und Jürgen Themessl. Sellenatis Ölbilder, Aquarelle, Zeichnungen und seltenen Karikaturen sind längst zu begehrten Sammlerobjekten geworden. Er war ein hochangesehener, humorvoller und beliebter Mensch. Vor allem in Mauthen, hier hatte er eine sehr fruchtbare Schaffensperiode. In Mauthen verbrachte der gebürtige Villacher die Jahre 1905 bis 1935. In Mauthen lebte er mit seiner Mutter Mathilde Sellenati (geborene Martens), die selbst eine erfolgreiche Künstlerin war. Die Schwester und Lehrerin Frederike Sellenati baute 1908 ein eigenes Haus, in dem die ganze Familie (mit Schwester Margarethe und deren beide Kinder) lebte. Zahlreiche Werke mit Motiven aus Mauthen, Kötschach, dem Gail- und Lesachtal und den Karnischen Alpen (u. a. Wolayersee) sind entstanden, viele Gemälde befinden sich in Privatbesitz. Den Verfassern gelang es, sehr viele Abbildungen/Fotos der Originalbilder (bei den vielen Besitzern) zu machen, um sie im Buch präsentieren zu können. Auch eine kompakte, gekürzte Version über Leben und Wirkern Sellenatis ist in der Reihe „Karnisch-nostalgisches Bilderbuch“ (Band 37) erschienen.
Vielseitiges Engagement
Sellenati war nicht nur ein sehr engagierter Künstler, der wundervolle Landschafts- und Genrebilder, Porträts, Karikaturen, bereichert durch einfallsreiche und witzige Gedichte, geschaffen hat. Er war ein „Motor“ für Mauthens Kultur- und Sportleben, er gründete einen Verschönerungsverein, war Bergsteiger, Alpenvereins-Mitglied, begeisteter Skifahrer und Ski-Pionier und gehörte zu den Gründern des heutigen Obergailtaler Sportklubs. Bereits 1988 erschien ein umfassendes Lebensbild über den hochbegabten und vielseitigen Künstler Sellenati im Jahrbuch des Stadtmuseums Villach, verfasst von Gertrud Oezelt. Sellenati starb am 21. Dezember 1935 und fand am Friedhof in Mauthen seine Ruhestätte. Einige Gemälde von Sellenati befinden sich u.a. im Museum in Villach, weitere im Museum bzw. Archiv „Centrum Carnicum“ (der AV-Sektion Obergailtal-Lesachtal; Obmann ist Sepp Lederer; Sektionsarchivar ist Robert Peters) im Bergsteigerdorf Mauthen. Dieses Museum/Archiv birgt und präsentiert umfassende alpinhistorische Sammlungen von Gemälden, Schriften, Manuskripten, Fotografien, Medaillen u.v.m. Ein sehr sehenswerter alpinhistorischer Schatz.
Übrigens: am 21. Dezember gibt es eine Feierstunde im ÖAV-Centrum Carnicum in Mauthen zu Ehren von Hans Sellenati. Am 21. Dezember, um 17 Uhr findet am Friedhof in Mauthen, eine Würdigung an seinem Grab, statt, danach folgt die Feier (mit Präsentation und Vortrag) im Centrum Carnicum.