Eine Initiative will bis spätestens September 2027 die erste Waldorfschule im Gailtal aufbauen. Interessierte können diese Idee beim „Herbstfest“ in Schloss Lerchenhof kennenlernen (Samstag, 20. September).
„Grundsätzlich ist es ein mutiges Projekt“, sagt Hans Hermann, Obmann des Vereins „Freie Waldorfschule Gailtal“. Seit gut drei Jahren ist die Gründungsgruppe – die „Pioniere“- mit heute 14 Mitgliedern dabei, für dieses besondere Schulprojekt die Werbetrommel zu rühren. Das Ziel: In spätestens zwei Jahren möchte man mit der ersten Klasse starten. „Noch haben wir keinen Standort, wir sind auf der Suche“, sagt Hermann. „Ideal wäre ein Gebäude im Gailtal mit angrenzendem Wald, Wiese und der Möglichkeit einen Gemüsegarten anzulegen. Auch ein aufgeschlossener Landwirt in der Nähe wäre optimal, denn Tiere haben eine positive Wirkung auf die Kinder“, setzt Hermann die Eckpfeiler des ambitionierten Projektes. Was es bereits gibt, ist die engagierte Gründungsgruppe, eine Gründungslehrerin und mehrere Eltern, die ihre Kinder auf diese Waldorfschule schicken wollen.
Keine Noten – nur verbale Beurteilung
„Das Herbstfest im Lerchenhof ist für uns der erste große Schritt in die Öffentlichkeit, wo auch die Kinder miteingebunden sein sollen“, so Hermann. Die Initiative wird mit ihren Bannern vielleicht schon bei Veranstaltungen wie dem Honigfest in Hermagor aufgefallen sein. jedenfalls wartet eine Menge Arbeit auf die Gruppe, denn eine Waldorfschule ist zwar eine staatlich anerkannte, aber selbstverwaltete Schule. „Wir bekommen kein öffentliches Geld. Vom Rasenmähen bis zur Buchhaltung müssen wir alles selber organisieren und finanzieren“. Am Angang sei viel Ehrenamt gefragt, weiß Hermann, der ursprünglich aus der Tourismuswirtschaft kommt und sich als Hobby mit der Imkerei beschäftigt. Ein Studienjahr hat nunmehr Pensionierte am Waldorf Campus in Salzburg verbracht, um sich besser mit der Materie vertraut zu machen. Interesse von Seiten der Gailtaler Eltern sei jedenfalls vorhanden. Die Zielsetzung sei, schon nächstes Jahr- spätestens aber 2027 loszulegen. „Das ist sportlich, denn es muss auch finanziert werden“, ist sich der Obmann bewusst und hofft auf zahlreiche Unterstützer. Der große Vorteil einer Waldorfschule liegen für ihn auf der Hand: „Ich darf mich so entwickeln, wie ich angelegt bin. Waldorfschüler wissen was sie können und auch was sie nicht können. Es gibt keine starren Vorgaben und auch keine Noten, lediglich eine verbale Beurteilung. Erst beim Verlassen der Schule – zum Abschluss – werden Noten verteilt“.