Peter Ladstätter (58) stand 15 Jahre lang an der Spitze der Osttiroler Bergrettung. Seine Botschaft: „Es darf nicht aufhören zu menschilan.“
15 Jahre an der Spitze der Osttiroler Bergrettung. Nennen sie mir drei Dinge, die sie in dieser Zeit gelernt haben.
Erstens: Allein bist du nichts – schwierige Entscheidungen werden immer im Team getroffen. Zweitens: Es geht darum, sich nach Fakten zu orientieren. Drittens: Man kann kein Buch von hinten lesen. Hinterher würde man manchmal gewisse Dinge anders zu machen. Wir von der Bergrettung treffen die Entscheidungen nach Fakten – und evaluieren diese laufend.
Für Sie gab es Standing Ovations von der Crew. Haben sie damit gerechnet?
Nein (lacht). Ich kann mit diesen Dingen schwer umgehen. Alles, was einer erreicht, erreicht er nicht alleine. Diese Ehre gebührt eigentlich jedem einzelnen Bergretter im Bezirk, jeder Führungskraft und jedem Einsatzleiter. Diese Symbolik ehrt – aber es funktioniert nur, wenn alle zusammenhelfen.
Würden Sie sagen, dass das Bergrettungswesen in Osttirol perfekt läuft?
Ja, das getrau ich mich zu sagen. Herbert Zambra sagte in seiner Antrittsrede richtig: Im Mittelpunkt steht die Basis. Mein Spruch lautete auch immer: „Führen heißt dienen, nicht herrschen.“ Ich kam damals auch von der Basis – und versuchte diese Bedürfnisse der Basis in den Mittelpunkt zu stellen. Das lebte schon mein Vorgänger, Hubert Obrist, mit viel Fingerspitzengefühl vor. In dieser Aufgabe macht man den ein oder anderen Fehler – und man lernt. Wichtig ist immer, dass es menschelt.
Im ausführlichen Interview in der Print-Zeitung spricht er außerdem über das Unglück von Franz Franzeskon, über Vorverurteilungen im Internet und über seine geradlinige Art.