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OVT Interviews der Woche


Josef Sattlegger

Der 52-jährige Josef Sattlegger hat sich der Förderung der heimischen Kultur verschrieben, ob als Obmann des Chors „belcanto . Stimmen aus Greifenburg“, beim Alpinfolk-Quartett „de.Viere.do“ oder bei der Theatergruppe- Berg im Drautal. Hauptberuflich leitet der Drautaler die Bankstelle in Berg. Josef Sattlegger lebt mit seiner -Lebensgefährtin in Greifenburg. Er ist zweifacher Vater Sarah, 21, und Jeremias, 19.

Herta Kerschbaumer (Lamnitz)

Die 67-jährige Herta Kerschbaumer hat sich sehr in den Dienst der kirchlichen Öffentlichkeit gestellt. Die Mölltalerin ist Mesnerin in der Pfarrkirche Rangersdorf und in der bekannten Wallfahrtskirche „Marterle“. Herta Kerschbaumer ist Mutter von zwei Söhnen namens Andreas und Alfred, der sie auch zur Oma ihres Enkels Matthias machte.

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Werner Ritzinger (Mühldorf)

Der 54-jährige Werner Ritzinger widmet sein Leben zu einem großen Teil dem heimischen Brauchtum. Der Mölltaler ist seit 2000 Obmann der „Dorfmusik Mühldorf“. Hauptberuflich ist die Schiene sein Zuhause. Werner Ritzinger lebt mit Gattin Angelika in Mühldorf.

Herwig Franz Nickl (Irschen, Kuala Lumpur/Malaysia)

Den 46-jährigen Herwig Franz Nickl verschlug es ursprünglich nach China. Heute leitet  er erfolgreich die Großbäckerei Hiestand in Malaysia. Der gebürtige Simmerlacher lebt mit seiner aus Hingapur stammenden  Gattin Alice Seah Sai Huang  und Tochter Natascha in Kuala Lumpur. Ihre Hochzeit feierten sie jedoch 1991 im Kräuterdorf Irschen.

OVT: Herr Nickl, warum verließen Sie mit 22 Jahren denn Oberkärnten?

Herwig Franz Nickl: Es war wie ein kleiner Traum eines jungen Burschen,  ins Ausland zu gehen und die Welt zu sehen, andere Kulturen kennen zu lernen. Einfach ein wenig unternehmenslustig zu sein und was Neues zu sehen. Natürlich auch der Traum vom Geld verdienen und mal ein eigenes Haus zu besitzen.

Wie oft kommen Sie ins heimatliche Drautal?
Ich versuche mindestens einmal im Jahr meine Heimat zu besuchen, um wieder neue Energie zu tanken. Im Jahr 2000 erhielt ich übrigens beim „2. Irschner Heimattreffen“ eine Ehrenkunde  - die hat bei mir einen Ehren-Platz!

Wie unterscheidet sich die Mentalität zwischen Österreichern und Malayen?
Die Mentalität unterscheidet sich sehr. Die Leute in Malaysia sind stark familien- orientiert. Es ist ein nettes und angenehmes Gefühl wie sich die Einheimischen mit uns verstehen. Nach so vielen Jahren in einem Land hat man selbstverständlich auch die Sprache schon ein wenig gelernt. Zudem ist es ein Vorteil, wenn man in der Landessprache kommunizieren kann.

Wie würden Sie ihren Aufgabenbereich in Malaysia beschreiben?
Mein Aufgabenbereich ist die gesamte Geschäftsleitung der Firma. Mein Tag beginnt um 5 Uhr morgens im Büro mit E-mails, ca. 300 pro Tag, danach sind Meetings und andere Trainings mit Backvorführungen an der Reihe und um 16.30 Uhr ist der Tag zu Ende. Zurzeit sind wir gerade im Aufbau einer neuen Großbäckerei mit sechs  vollautomatisierten Bäckerei-Linien. In zwei Jahren soll es fertig sein. Ich bin sehr viel auf Reisen, fast jede Woche in einem anderem Land. Am Anfang war das  „cool“, aber nach einer Weile geht es schon an die Substanz des Körpers. So ein „managing-director“ zu sein, hört sich gut an -  aber es ist harte Arbeit und es geht alles nur noch um das Geld. Umsätze und Gewinn sind das Motto unserer Aktionäre.

Sie erlebten  auch berufliche Jahre, die kein „Zuckerschlecken“ waren?
Ja. Das war von 1997 bis 1999. Damals war ich total am Boden, bin mit ca. 20 Euro  in der Tasche herumgelaufen. Es war eine meiner schwierigsten Zeiten, aber diese Zeit hat mich geprägt und dadurch habe ich auch wieder große Erfahrungen gesammelt. Es ist halt mal so im Leben, es gibt „up and downs“. Aber wer einen gesunden Hausverstand besitzt und einen handwerklichen Beruf erlernt hat, der kann sich selber wieder helfen.

Ihr Beruf führte Sie nach Singapur, Philippinen, Borneo und  Indonesien. Welche Erinnerungen bleiben von dort?
Die Erinnerungen sind immer die guten Sachen, denn die schlechten Dinge vergisst man sehr schnell. Wenn ich heute zurückblicke, muss ich sagen, alle Länder sind speziell und haben mich irgendwie geformt, ob menschlich oder beruflich. Jedes Land ist einzigartig in Kultur und Umgebung. Das schönste aber sind die langjährigen Freundschaften, die ich auch heute noch schätze und  pflege.

Ein abschließender Gedankensprung: Eine Freundin ihrer Tochter Natascha ist richtige Prinzessin. Wie ist so ein königlicher Umgang?
Es ist nicht ganz einfach, denn die sind immer mit Bodyguards unterwegs. Aber es sind super nette Menschen und man kann mit ihnen sehr gut auskommen. Wir haben eine enge Beziehung zu der Familie und treffen uns auch regelmäßig. Es sind Freunde wie jeder andere Freund oder Freundin, halt mit einem historischem Status, ansonsten jedoch Menschen wie Du und Ich.

Jan Reudink (Sachsenburg, Ruurlo/NL)

Der 73-jährige Jan Reudink hat seine „eigene Sprache“ gefunden. Seine Inspirationen holte er vor allem auf seinen  vielen Reisen und hinter dem schwungvollen Pinselstrich verbirgt sich heute ein tiefsinniger Mensch, ein Reisender auf ewiger Durchreise. Jan Reudink lebt seit neun Jahren mit Gattin Els in Sachsenburg. In die Niederlande fährt er nur noch um einige Ausstellungen auszurichten und die Familie zu besuchen.

OVT: Herr Reudink, warum entschieden Sie sich vor neun Jahren, Oberkärnten zum Mittelpunkt ihres Lebens zu machen?
Jan Reudink: Ich habe Ruhe, Einsamkeit und saubere Luft gesucht um konzentriert „schöpfen“ zu können. Natürlich ist aber auch die schöne Berglandschaft hierzulande etwas, was mich persönlich sehr begeistert. 

Die Niederlande und Österreich – wo liegen denn die Unterschiede?
Da gibt es  viele Unterschiede. Österreich ist flächenmäßig zwar zwei Mal so groß wie die Niederlande, jedoch hat Österreich acht Millionen Einwohner und die Niederlande 17 Millionen. In Österreich ist daher mehr Raum, mehr Platz gegeben. Zudem ist das Klima ein wenig besser, ein bisschen mediterraner. Und ein Österreicher hat in meinen Augen einen freundlicheren Charakter.

Durch einen Verkehrsunfall mit 58 Jahren kamen Sie zur Malerei. Der Wunsch schlummerte aber bereits seit Kindertagen in Ihnen?
Ja, denn ich male intensiv seit meinem 16. Lebensjahr. Aber nach dem Unfall bin ich so richtig zum „fulltime“-Maler geworden. Jetzt male ich jeden Tag mit viel und voller Enthusiasmus.

Welcher Technik und welchem Stil haben Sie sich verschrieben?
Meine Technik bestimmt das Malen mit Ölfarben und Acryl-Farben und ich brauche zudem Hilfsmitteln, alles was nur möglich ist. Beispielsweise einen Fetzen, einen Schwamm, ein Messer, Zweige, etc.   Ich habe ursprünglich mal angefangen Landschaften zu malen. Später wurde es dann immer mehr impressionistisch. Die „Holländische Meister“ wie  Vincent van Gogh sind  mein großes Vorbild.

Woher kommen die Ideen für ihre abstrakten Werke?
Aus meiner Seele. Ich fange an und weiß nicht was ich malen will. Nach zehn Minuten, weiß ich wohin ich will. Abstraktes Malen ist eine Sache von Komposition – der Klang zwischen Farben und Reduzieren.

Warum ist auch die Kunstakademie Bad Reichenhall/D für Sie wichtig?
Dort kann ich vor allem zwischen den vielen verschiedenen großen deutschen und österreichischen Malern wählen, um mit ihnen zusammen eine Woche zu arbeiten. Ich wähle übrigens regelmäßig andere Künstler aus.

Auf welche künstlerischen Highlights blicken Sie gern zurück?
Eine Ausstellung in Riga/Lettland war mein absolutes Highlight. Etwas Besonderes waren auch Ausstellungen in einem Frankfurter Museum sowie in Sibiu Hermannstadt/Rumänien. Ja, und viele erfolgreiche Ausstellungen in den Niederlanden, Deutschland und Österreich.

Haben  Sie noch einen speziellen Wunschtraum?
Ich habe viele Reisen gemacht, zu viele vielleicht. Eigentlich ist mein Wunschtraum sehr simpel, einfach mit meiner Frau zusammen alt zu werden. Und jeden Tag in der Nigglai Sachsenburg beim Malen zu bleiben.

Wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“?
Es gibt einige ähnliche Zeitungen, in denen man sich ebenfalls Informationen über Oberkärnten holen kann. Der  Oberkärntner Volltreffer ist natürlich eine von.

Marion Oberlerchner

Die 29-jährige Marion Oberlerchner ist diplomierte „Make-up Stylistin-Visagistin“ sowie „geprüfte Dipl. Permanent Make-up Stylistin“. Sie nahm an Aus- und Fortbildungen in Wimpernverlängerung, Wimpernwelle, Farb- und Stilberatung und Nageldesign teil und machte eine Ausbildung zum Trainer für Primärprävention. Seit Mai 2012 hat die „nimmermüde“ Oberdrauburgerin auch ihr eigenes Studio „Make Up Your Eyes“ in der Lutherstraße 3 in Spittal.

OVT: Frau Oberlerchner, was war der Auslöser für Ihr eigenes Studio in Spittal?
Ich habe mich vorher ein Jahr lang in einem Friseursalon in Spittal eingemietet und fand leider kein passendes Geschäftslokal für mich alleine. In diesem Jahr hatte ich aber die Möglichkeit zu sehen, wie meine Dienstleistungen in Spittal ankommen. Im Mai 2012 hatte ich dann das große Glück für mich eine perfekte Räumlichkeit in der Lutherstraße zu finden.

Sie pendeln regelmäßig zwischen Spittal und Oberdrauburg?
Da ich stets für diverse Außenaufträge gebucht werde, habe ich in meinem Studio keine fixen Öffnungszeiten, sodass ich flexibel bleiben kann. Ich biete jedoch jeden Mittwoch von 14 bis 18 Uhr einen Beratungs- und Infonachmittag an, wo sich Kunden über die Angebote informieren können. Ich pendle also nicht täglich. Mein -Tagesablauf besteht darin, dass ich in mein Studio fahre, um dort -meine Kunden verschönern zu dürfen oder für diverse Außenaufträge als Visagistin im Einsatz bin. Weiters werde ich auch des Öfteren von diversen Kosmetikfirmen für Parfümerie- und Schminkeinsätze gebucht.

Wie sind Sie eigentlich zu Ihrem Beruf gekommen?
Schon als Kind schminkte ich meine Puppen und meine beste Freundin musste mir als Modell des Öfteren zur Verfügung stehen. Da durfte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen! Ich saß in Cafe‘s und beob-achtete die Menschen und dachte mir Stylings für sie aus. In meiner Hauptschulzeit liebte ich das Modezeichnen und interessierte mich sehr für diverse Trends. Sozusagen waren Make-up & Mode die wichtigsten Themen, mit denen habe ich mich schon von klein auf beschäftigt! Da es sich bei meinen bisherigen Ausbildungen um diverse Privatschulen und Kurse handelte, hatte ich nach der neunten Schulstufe nicht die finanziellen Mittel zur Verfügung, um mir meinen Traum sofort zu finanzieren, deshalb entschloss ich mich vorerst dazu eine kaufmännisch/wirtschaftliche Ausbildung zu absolvieren, die mir bei meiner Selbstständigkeit sehr hilfreich war und ist!

Was waren die bisherigen Highlights in Ihrer Berufslaufbahn?
Arbeiten für diverse Filmproduktionen, als Visagistin für eine Wettersendung für SERVUS TV oder die Sendung „Welt der Wunder“, wo ich Moderator Hendrik Hey schminken durfte. Ich war für den Hauptdarsteller eines Kinospots für das Rote Kreuz „Stark Genug!?“ als Visagis-tin verantwortlich, zudem durfte ich die Hauptdarstellerin des Musicals „Sissy“ für Werbeaufnahmen schminken. Auch den bekannten Autor Werner Schneyder durfte ich für einen Dokufilm für MDR stylen und war auch noch bei zahlreichen Misswahlen, Modeschauen sowie bei vielen Foto-Shootings für Medien als Visagistin mit dabei. Ein großes Highlight war es bei einer Folge von „Austria‘s next Topmodel 2012“ als Make-up Stylistin dabei sein zu dürfen. In den letzten Jahren arbeitete ich auch für viele Modezeitschriften in Kärnten wie etwa „Kärntner Monat“, „Blitzlicht Revue“ und kooperierte mit namhaften Fotografen. Aber auch als Referentin zum Thema Beauty an diveren Bildungsstätten wie BFI, VHS war ich tätig.

Kürzlich schminkten Sie auch Landeshauptmann Dörfler für einen Werbespot?
Ich bekam einen Anruf von einer Filmproduktionsfirma, ob ich kurzfristig Zeit hätte für einen Auftrag. Bis zur Ankunft hatte ich keine -Ahnung was auf mich zukommen wird, bis mir dann der Produktionsleiter mitteilte, dass der Landeshauptmann für einen Kino-TV Werbespot zu schminken ist. Es war eine tolle Erfahrung für mich den Landeshauptmann persönlich treffen zu dürfen und auch ein wenig mit ihm zu plaudern. Ich empfinde ihn als einen sehr netten und sympathischen, naturverbundenen Menschen und der Auftrag wird mir bestimmt noch lange in schöner
Erinnerung bleiben.


Sternzeichen: Fisch

Beruf: Visagistin & Beautycoach

Lieblings-Frage: Rot

Lebensmotto: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deine Träume!

Uwe Hochenwarter (Kirchbach)

Der 26-jährige Uwe Hochenwarter entdeckte 2002 „sein“ Sport-Gerät. Mittlerweile fährt er als Profi für das „FOCUS XC ELITE TEAM“ aus Deutschland und durfte sich bereits über tolle Erfolge freuen. Am 25. März beginnt für den Gailtaler in Langenlois/NÖ wieder die neue Renn-Saison. Der gelernte Tischler lebt in Kirchbach.

OVT: Herr Hochenwarter, hat Sie das Rennfieber schon gepackt? Ist die Anspannung, die Freude darauf groß?
Uwe Hochenwarter:  Natürlich freue ich mich schon sehr darauf. Das erste Rennen ist immer was Besonderes. Sozusagen die erste Standortbestimmung. Doch ich bin bestens vorbereitet!

Freuen Sie sich auch ihre Mitstreiter wieder zu sehen? Entwickeln sich denn „Freundschaften“ über den Sport hinaus?
Selbstverständlich ist es auch schön, nach der langen Winterpause all die Kollegen wieder zu sehen. Ja, es entwickeln sich auch richtig gute Freundschaften, doch im Rennen sind es Gegner wie alle anderen auch.

Wie bereiten Sie sich auf die Renn-Saisonen vor?
Ich absolviere ein sehr breit gefächertes Programm im Winter. Ich habe beispielsweise ca. 500 km auf den Langlaufschiern und ungefähr 15.000 Hm mit den Tourenschi trainiert. Ich bin fünf Querfeldeinrennen gefahren und hab dadurch auch sehr viel auf dem Quer-Rad trainiert. Und sehr wichtig ist natürlich auch das Krafttraining.

Auf welche sportlichen Ziele legen Sie heuer besonderen Wert, auf welche Erfolge blicken Sie gern zurück?
Dadurch, dass ich heuer in einer deutschen Mannschaft fahre, ist die deutsche Bundesliga sehr wichtig für mich und das Team. Darüber hinaus möchte ich im Weltcup starke Leistungen bringen und ebenso in der österreichischen Liga ganz vorne mitmischen. Bei EM und WM will ich auch Top-Ergebnisse.

Was macht nun die Faszination Mountainbike für Sie l aus?
Es ist ein Gefühl der Freiheit. Mit dem MTB kommt man fast überall hin.  Mich fasziniert es, einen knackigen Anstieg hochzufahren und dann einen „flowigen Trail“ wieder ins Tal zu heizen. Und natürlich spielt die Natur eine große Rolle. Biken ist Natur erleben, weit weg von all dem Verkehr und Abgasen.  Und das am Besten in den Gailtaler Alpen.

Ihr Bike ist sicher kein Seriengerät? Beschreiben Sie es bitte kurz und was macht es so besonders?
Stimmt. Ich fahre kein Serienrad. Es ist ein „Focus Raven 29“-Bike, welches speziell auf mich und meinen Fahrstil angepasst ist. Mit rund 8.8 Kg ist es für ein 29er federleicht. Fast alle Teile sind aus Carbon gefertigt. Heuer fahre ich erstmals die brandneue Sram XX1 Schaltung. Also eine 1x11 Übersetzung. Das Bike hat den Wert eines Kleinwagens.

Welchen Wunschtraum haben Sie noch? Vielleicht mal eine Weltreise machen?
Erst mal möchte ich all meine sportlichen Ziele und Träume verwirklichen. Jedoch so eine Weltreise, das wäre schon was.

Und wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer?
Mir gefällt das Regionalbezogene im „Volltreffer“  stets so gut. Ich warte schon jede Woche darauf und  bin immer gespannt was es Neues gibt. Alles in Allem eine sehr interessante Zeitung

Sabine Brunner

Die 45-jährige Sabine Brunner ist seit Oktober 2011 Kärntens einzige Straßenkehrerin. Startete sie ursprünglich noch mit der Fotografen-Lehre, arbeitete sie  nach der Geburt der Kinder zehn Jahre lang in der  Werkzeugabteilung eines Baumarktes und ab 2005 als Spitals-Küchengehilfin. Sabine Brunner ist geschieden, Mutter von vier inzwischen erwachsenen Söhnen, und lebt mit ihrer Perserkatze Dschingis Khan in der Draustadt.

OVT: Frau Brunner, warum entschieden Sie sich für den Beruf einer Straßenkehrerin?
Sabine Brunner: Ich wollte mich beruflich verändern und habe daher eine Zeit lang beobachtet, was meine jetzigen Kollegen an Arbeiten in diesem Job  verrichten müssen. Ich bin dann zu der Erkenntnis gekommen, dass man das als Frau ohne weiteres machen kann. Als Frau hat man ohnehin das Bedürfnis sein Umfeld eh immer sauber und rein zu halten. Daraufhin habe ich mich bei der   Stadtgemeinde beworben. Ich bin meinem Chef, Bgm.  Gerhard Köfer sehr sehr dankbar, dass er mir sein Vertrauen entgegen brachte, an mich glaubte und mir diese Chance gab!

Wie reagieren die Kollegen und die Menschen auf der Straße?
Am Anfang waren meine Kollegen, so denke ich mir, sicher ein wenig skeptisch, weil ich ja eine Frau bin. Aber das hat sich inzwischen geändert. Ich bin sehr stolz eine, von ihnen sein zu dürfen, wir haben ein prima Arbeitsklima. Wenn es irgendwo ein Problem gibt, ein Anruf genügt und meine Kollegen sind in kürzester Zeit hilfreich zu Stelle. Die Menschen auf der Straße waren am Anfang überrascht, eine Frau als Straßenkehrerin zu sehen. Doch das hat sich mittlerweile geändert, es ist selbstverständlich geworden und absolut nichts mehr Ungewöhnliches. Zwei Mal ist es mir übrigens in meiner Anfangszeit passiert, dass ich gefragt wurde, ob ich den nichts Ordentliches gelernt hätte! Sie lacht.

Wie schaut  ihr Tagesablauf als Straßenkehrerin  aus?
Kurz vor sechs Uhr sperre ich meine Garage auf und mein Arbeitstag beginnt. Ich starte mein Dienstfahrzeug  „Jonny“.  Ich bin zuständig für den Stadtteil Spittal-Ost und sorge dafür, dass sämtliche Papier und Mistkübel täglich entleert werden, dass Gehsteige, und Gehwege sauber sind und bleiben. Wenn irgendwo etwas beschädigt worden ist, sei es ein Verkehrsschild oder wenn eine Laterne nicht brennt oder wenn irgendwo Sperrmüll entsorgt wurde, leite ich das an meine Kollegen weiter. Mein Dienst endet um 15 Uhr. Alle vier Wochen habe ich zudem einen Wochenenddienst, an dem wird  die Innenstadt sauber gehalten.

Sie kommen auf 21 gezählte Kilometer am Tag. Gibt es da Lieblingsrouten?
Ständig wurde ich gefragt wie viele km ich pro Tag hinter mich bringe. Irgendwann habe ich mir einen Schrittzähler zugelegt, weil es mich selber interessierte. Ich war überrascht, dass jeden Tag   zwischen 15 bis 21 km zusammen kommen. Ich habe jeden Tag meine fixe Route und mache  auch einige Neben- und Seitenstraßen. Lieblings-Touren gibt es eigentlich nicht.  Ich sag es mal so:  Ich mag meine Arbeit, ich mag die Menschen, denen ich täglich begegne. Und es ist ein schöner Moment, wenn ich früh morgens bei Sonnenaufgang die Villacherstraße zurück Richtung Stadt gehe und den Sonnenaufgang und das  Morgenrot auf den Bergen sehe.

Ärgern Sie sich auch manchmal?
Ich bin grundsätzlich ein positiv denkender Mensch, mich verschrecken jedoch öfters mal Autofahrer, die ohne Freisprecheinrichtung telefonierend auf mich zufahren - weil ich ja doch sehr oft direkt neben der Fahrbahn  mit meiner Greifzange „Hanni“ marschiere. Wenn dann so ein Auto direkt auf mich zu kommt und erst in letzter Sekunde ausweicht, da rutscht mir schon mal mein Herz in die Hose. Sie lachtManchmal ärgere ich mich auch über  einen großen Hundehaufen am Gehsteig, vor der Volksschule oder am Kinderspielplatz. Das wäre nicht nötig, denn wir haben Gassi-Apparate aufgestellt und sind auch sehr bemüht diese immer bestückt zu halten.

Wie gefällt Ihnen der Oberkärntner Volltreffer?
Eine Zeitung, die mir sehr gut gefällt, die ich immer gerne vom Anfang bis zum Ende durchlese. Und wenn man etwas verschenken möchte, muss man nur  im OVT inserieren. Man würde gar nicht glauben, von wo her überall  die Leute anrufen!