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27. Februar 2025

Drohnen erheben Solar-Potential

In den Gemeinden Rennweg, Trebesing und Malta wird mithilfe von Drohnen und künstlicher Intelligenz festgestellt, welche Dächer sich für Photovoltaik-Anlagen eignen.

V. l.: KEM-Manager Hermann Florian, Bgm. Franz Aschbacher (Rennweg), Bgm. Klaus Rüscher (Malta), Bgm. Arnold Prax (Trebesing), Christian Preiml (AIRXBIG). Foto: Florian

„Noch gibt es viele Dächer ohne Photovoltaik-Anlagen, obwohl viele Dächer in den Gemeinden des Lieser-/Maltatals die Möglichkeit bieten und sich auch für eine PV-Anlage eignen würden“, sagt Klima- und Energiemodellregion (KEM)-Manager Hermann Florian. Die Kosten für solche Anlagen sinken stetig, leider werden zukünftig auch die Förderungen sinken. Trotzdem würde sich ein eigenes „Kraftwerk“ am Dach auszahlen: „Stark schwankende und auf lange Sicht steigende Strompreise sprechen stark für eine PV-Stromversorgung – zumindest für den Eigenbedarf.“ In den Gemeinden Rennweg, Trebesing und Malta wurde darum ein ganz besonderes und für die Bevölkerung kostenloses Angebot geschaffen.

Drohnen und KI im Einsatz

Im Laufe des vergangenen Jahres wurden die Gemeindegebiete mit Drohnen beflogen und Hausdächer mittels Luftbildaufnahmen registriert bzw. zentimetergenau vermessen. Die Umgebung einschließlich benachbarter Gebäude, Bäume, Berge etc. wurde dabei miteinbezogen, da deren Schatten die Ausbeute von PV-Anlagen beeinträchtigen kann. „Mittels künstlicher Intelligenz wurden die Daten so aufbereitet, dass sich daraus eine sehr genaue Aussage über eine möglichst wirtschaftliche PV-Anlage ergibt“, so Florian. Das Projekt wurde vom Regionalverband Nockregion, der KEM Lieser- und Maltatal sowie der Klimawandel-Anpassungsregion (KLAR!) „Nockregion“ organisiert. Die Drohnenbefliegungen machte der aus Malta stammende Christian Preiml (Firma AirXBig). Die Solarpotential-Erhebung wurde nahezu zur Gänze vom Umwelt- und Energieministerium gefördert.

Anlagen auf Eigenverbrauch ausrichten

Über ein eigenes Internetportal, das seit Ende Februar über die Webseiten der beteiligten Gemeinden (Rennweg, Malta, Trebesing) erreichbar ist, lässt sich das PV-Potential eines jeden Hauses darstellen, über ein Programm wird auch gleich die beste Anlagengröße, Investitionskosten und Ertrag ermittelt. Bei Bedarf ist der KEM-Manager Hermann Florian gerne behilflich. „Dieses Projekt soll auch eine Motivation sein“, so Florian. Die PV-Förderungen werden in Zukunft eher abnehmen. Noch ist nicht klar, ob die PV-Förderung (die 20% Mehrwertsteuerbefreiung) fällt oder nicht. Auch die Förderung vom Land Kärnten sei „nicht mehr so perfekt“. Hingegen sinken die Komponentenkosten – für Paneele, Wechselrichter und Speicher – derzeit drastisch. Eine PV-Anlage solle nicht überdimensioniert, sondern mehr auf den Eigenverbrauch ausgerichtet sein. „Bei einem Einfamilienhaus ist eine Größe von 3 bis 4 kW-Peak eine vernünftige Größe, wenn man nicht auch eine Wärmepumpe oder ein E-Auto damit betreibt“, so Florian. Auch Energiegemeinschaften hätten eine gute Zukunftsperspektive, da damit der Solarstrom noch effektiver genutzt werden kann und im Gegenzug die Einspeisungstarife der Energie-Konzerne immer weiter sinken werden.