Mit dem Aschermittwoch beginnt die Österliche Bußzeit als Vorbereitung auf das Osterfest. Eine Zeit, gefüllt mit Ritualen
Ostern wird immer am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling gefeiert. Da dieser heuer auf den 13. April fällt, ist der Ostersonntag am 20. April. Von diesem Datum ausgehend wird rückwärts gerechnet: Die Fastenzeit umfasst sechs Sonntage, der Aschermittwoch ist der Mittwoch vor dem ersten Fastensonntag und fällt heuer deshalb auf den 5. März. Im Gegensatz zur Adventszeit besitzt die Fastenzeit eine feste Anzahl an Tagen und dauert jedes Jahr gleich lange. Es sind insgesamt 46 Tage, wobei die sechs Fastensonntage von Aschermittwoch bis Karsamstag nicht als Fastentage mitgezählt werden. Die Fastenzeit umfasst also eigentlich 40 Tage.
Kernstück des Glaubens
Die Fastenzeit soll Christen auf die Feier des Kernstücks christlichen Glaubens, nämlich die Feier von Tod und Auferstehung Jesu, vorbereiten. Der Aschermittwoch und der Karfreitag gelten in der Katholischen Kirche als strenge Fasttage, daher wird an diesen Tagen bewusst auf Fleischkonsum verzichtet. Heute wird das Fasten grundsätzlich auf individuelle Weise praktiziert, das heißt, jeder entscheidet selbst, worauf er verzichten will. Neben dem Verzicht auf Fleisch haben sich heute verschiedene Formen des Fastens entwickelt, wie z. B. Verzicht auf Süßes, Auto-, Handy- oder Medienfasten.
Was bedeutet der Aschenritus?
Am Aschermittwoch wird bei den Gottesdiensten das Aschenkreuz ausgeteilt. Die Wurzeln des Aschenritus gehen zurück bis in die Antike, als Asche nicht nur ein Zeichen der Vergänglichkeit, sondern auch der Reinigung war, wurde doch Asche auch als Waschmittel und als Grundlage zur Seifenherstellung verwendet. Asche ist in der Heiligen Schrift wie auch in vielen Volksmythen Sinnbild der Vergänglichkeit. Das Zeichen der Asche ist heute gleichzeitig ein Hinweis auf die Endlichkeit des Menschen, ein Symbol für Reinigung und auch ein Hinweis auf die Notwendigkeit zur Umkehr.
Fastentücher
Als Symbol der Buße wird in der kirchlichen Liturgie während der Fastenzeit die Farbe Violett verwendet. Eine weitere Besonderheit in der Fastenzeit sind die Fastentücher. Der Brauch, wonach am Aschermittwoch die Altarbilder mit Fastentüchern verhüllt werden, ist seit mehr als 1.000 Jahren überliefert. In Kärnten sind noch rund 40 dieser Fastentücher aus der Zeit vor 1800 in Verwendung. Unser Bundesland hat damit österreichweit den höchsten Bestand an historischen Fastentüchern. Das älteste (1458) und mit 80 Quadratmetern zugleich größte der erhalten gebliebenen Fastentücher Kärntens ist das Gurker Fastentuch. Das Milllstätter Fastentuch datiert au f 1593 und zählt zu den prächtigsten in Oberkärnten. Das Fastentuch in Maria Bichl in Lendorf wurde hingegen erst um 2000 von Künstler Prof. Peter Brandstätter geschaffen.