Die Leerstandsabgabe ist festgelegt doch wie viele Wohnungen wirklich leer stehen, sorgt im Gemeinderat weiter für Debatten.
In Lienz hat der Gemeinderat am Montagabend ausgiebig über die Festsetzung einer Leerstandsabgabe beraten. Im Zentrum der Debatte stand vor allem die Frage nach der richtigen Höhe.
Die Wohnungssuche in Lienz gestaltet sich für viele schwierig, ein Problem, das viele Bürgerinnen und Bürger kennen. Mehr Wohnraum auf den Markt bringen soll die Leerstandsabgabe, über die der Gemeinderat diskutierte.
Ein aktueller Registerabgleich ergab rund 2.000 leerstehende Wohnungen in Lienz, tatsächlich dürfte die Zahl aber deutlich niedriger ausfallen.
FPÖ Gemeinderat Manuel Kleinlercher kritisierte die Grundlage der Datenermittlung und stand damit nicht allein. Auch MFG Gemeinderat Paul Meraner sowie team Lienz Gemeinderat Franz Theurl äußerten Bedenken an Erfolg und Durchführung.(Anmerkung der Redaktion / korrigierte Version)
Nach einer längeren Debatte entschied sich der Gemeinderat schließlich für eine Leerstandsabgabe von 20 Prozent, bei sechs Gegenstimmen und zwei Enthaltungen. Bei einer nicht neuen 65 m² Wohnung mache das monatlich rund 120 Euro aus. Sanierungsbedürftige Wohnungen erhalten zudem Sonderregelungen.
Zur Auswahl standen 15, 20 oder 30 Prozent; Letzteres hatte SPÖ Gemeinderat Karl Zabernig gefordert. Die Hoffnung; mehr Wohnungen und günstigere Mieten. SPÖ-Bürgermeisterin Elisabeth Blanik hält die festgesetzte Leerstandsabgabe für einen wichtigen Schritt. Sie soll helfen, den heimischen Wohnungsmarkt zu ordnen und den tatsächlichen Leerstand richtig einzuschätzen. Projekte wie „Sicheres vermieten“ sollen außerdem unsichere Wohnungsbesitzerinnen und -besitzer bei der Vermietung unterstützen.
Dass Kleinlercher und Meraner bzw. Theurl dagegen sind, mag man mal verstehen?! Da wird Natur verbaut ohne Ende, aber so manch Gestopfter hält seine leere Wohnung zurück, da sie praktisch nur als Wertanlage dient.
Und wenn sich jemand eine Renovierung nicht leisten kann, wär ein Verkauf auch noch der bessere Weg, als das Gebäude oder die Wohnung weiter ungenützt verfallen zu lassen.
Erst wenn diese Hortung finanziell "weh" tut, wird sich der Eigentümer etwas dazu überlegen, vorher sicher nicht...