OVT: Herr Feistritzer: Seit Ende Mai sind Veranstaltungen mit bis zu 100 Personen, mit 250 ab Anfang Juli und mit 500 ab Anfang August wieder erlaubt. Ist das wie ein Licht am Horizont für den „Petutschnig Hons“?
Wolfgang Feistritzer: Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer. Allerdings habe ich vor einigen Wochen alle Termine bis Ende Juni absagen müssen, da es ja ein Veranstaltungsverbot in dieser Zeit gab. Die Änderung, dass wir im Juni schon mit 100 Zuschauern auftreten dürfen, hilft mir nichts, da kein Veranstalter so kurzfristig einen Kabarettabend durchführen kann. Ein weiteres Problem sind noch die Abstandsregeln. Wenn es im Juli auch noch so ist, dass man einen Meter Abstand pro Person braucht, dann dürfen beispielsweise im Stadtsaal Spittal maximal 100 Zuschauer hinein. Aber schau ma mal, was die Zeit bringt. Vielleicht wird’s ab Herbst besser.
Gibt es eventuell auch schon die ersten „vorsichtigen“ Auftrittsangebote?
Ja, am 19. September werde ich fix im Stadtsaal Spittal auftreten – bis dahin wird sich dieser blöde Virus ja hoffentlich verzogen haben.
Woher kommt nun ihre Liebe zum Kabarett und zur Bühne? Ihre ersten Bühnenerfahrungen machten Sie ja im Jahr 2000 beim Burgtheater Gmünd, einem Laientheater!
Kabarett hat mir schon als Jugendlicher gut gefallen, als ich dann vor ungefähr 20 Jahren begonnen habe Theater zu spielen, wollte ich mehr und begann mich bei diversen Kabarettwettbewerben anzumelden – so ist das Schritt für Schritt weitergegangen.
Wie würden Sie dem Leser die Figur ihres Mut-Bauern „Petutschnig Hons“ beschreiben? Wie kamen Sie eigentlich auf „ihn“?
Petutschnig Hons ist ein bauernschlauer Zeitgenosse. Er hat zwar einen harten Kern aber ein weiches Herz. Ich musste nicht auf ihn kommen, er war ja immer schon in mir drinnen.
Wie entstehen Ihre Programme?
Ich schreibe immer wieder Ideen zu gewissen Themen auf, bzw. seit kurzem schreib ich auch Lieder. Meine Frau schaut dann drüber und wenn`s passt, zeige ich es noch einem guten Freund und Kabarettkollegen und danach sind die Nummern fertig zum Einstudieren. Wichtig ist mir in meinen Programmen, dass die Leute viel zu lachen haben. Manchmal baue ich schon einige nachdenkliche Passagen ein, aber im Großen und Ganzen achte ich drauf, dass die Zuschauer gut unterhalten werden.
Sie sind auch Nebenerwerbsbauer. Wie viel davon steckt auch im „Petutschnig Hons“ drinnen? Wie lassen sich beide kombinieren?
Vor einigen Jahren habe ich meinen Betrieb von Milchzucht auf Mutterkuh umgestellt – dadurch lässt sich alles leichter kombinieren, da der Zeitaufwand und die Arbeitsintensität bei der Mutterkuhhaltung schon etwas geringer sind als beim Milchliefern. Außerdem hilft mir ja auch meine Familie, wenn ich nicht zu Hause bin.
Welchen Wunschtraum hätten Sie privat noch?
Ich habe eine tolle Familie. Wichtig ist, dass alle gesund sind – mehr kann man sich im Leben nicht wünschen.
Und wie gefällt Ihnen der „Oberkärntner Volltreffer“ gern noch gefragt?
Der „Oberkärntner Volltreffer“ ist die beste Zeitung, die ich je gelesen habe. In dieser Zeitung ist wirklich für alle Geschmäcker was dabei – sie ist eine perfekte Mischung aus New York Times und Spatzen. Wenn es den „Oberkärntner Volltreffer“ nicht geben würde, dann müsste man ihn erfinden.
Beruf: Kabarettist und Nebenerwerbsbauer
Sternzeichen: Steinbock
Ich schaue gerne (TV, Film): Sturm der Liebe (nicht wegen der Handlung, sondern wegen der grandiosen schauspielerischen Leistung der Darsteller), Haus des Geldes (sowas hätt ich ja wirklich mal gern) und Stranger Things (damit ich mit den Kindern mitreden kann).
Ich trinke gerne: a Glasl Mülch.
Lebensmotto: Von nichts kommt nichts.
Glücksbringer: Mein Schlägel – der hat mir schon viele Türen geöffnet.