OVT: Herr Sattlegger, wie bringt man so viele Kultur-Funktionen unter einen Hut? Hat ihre Lebensgefährtin Jutta da das Nachsehen?
Josef Sattlegger: Sie übertreiben. Im Grunde genommen habe ich einfach das Glück, neben meiner beruflichen Arbeit das tun zu können, was mir Spaß macht: singen, Gitarre spielen und ein „bißl theatern“. Und da Jutta ebenso leidenschaftlich gern Theater spielt und Konzerte besucht, gibt’s bei uns beim Thema Kultur keine Terminprobleme.
Welche News gibt es von „belcanto . Stimmen aus Greifenburg“?
Für heuer haben wir mit unserem Chor eine interessante Sache ge-plant. Unter dem Motto „gsungen und gspielt im Gasthaus drin“ wollen wir uns an vier Abenden in vier verschiedenen Gasthäusern im Oberen Drautal von „unserer lockeren Seite“ zeigen.
Den musikalischen Ausgleich zum Chorgesang finden Sie in der Gruppe „de.Viere.do“. Heuer führt ein Auftritt in das Kloster Einsiedeln.
Ja, über diese Einladung in die Schweiz haben wir uns sehr gefreut. In diesem Ensemble, mit diesen drei begnadeten Musikern Christian Oberlojer, Franz Unterpirker, Andreas Ebenberger mitspielen zu dürfen ist wahrlich ein Geschenk. Ich bin sehr dankbar für so viel Erlebtes bei „de.Viere.do“.
Die Bühne hat Sie fest im Griff! Was ist das Besondere an der Theatergruppe Berg im Drautal?
Die Berger Theaterleute sind immer für eine Überraschung gut. Mit Stolz erfüllen uns die beiden Berger Theater-Juwelen „Berger Jedermann“ und „Berger Hirtenspiel“, die wir im Zehnjahrestakt unter freiem Himmel aufführen.
Worin besteht für Sie der Unter-schied zwischen einem Schau-spieler und einem Musiker? Beide sind doch auf Bühnen zuhause.
Egal ob jemand mit dem Wort oder mit der Musik umgehen kann: beides sind „Zaubermittel“, die die Gefühle der Menschen berühren. Ich genieße es sehr, wenn ich im Zuschauerraum sitze, das Licht ausgeht und auf der Bühne Musik gemacht oder Theater gespielt oder auch nur ein Film gezeigt wird; es entsteht eine Welt vor mir, die mich fasziniert und daran erinnert, das „Sehnen“ nicht zu verlernen und auf die Fantasie nicht zu vergessen. Ich glaube auch, dass es sehr wichtig ist, diese Faszination in den jungen Menschen zu wecken und ihnen reichlich und umfangreiche Kultur zu vermitteln. Das Angebot liegt vor der Haustüre und muss nur „in die Hand genommen werden“.
Wie lassen sich ihre künst-lerischen „Ämter“ mit dem Beruf eines Bankstellenleiters, wo es um nackte Zahlen geht, kombinieren?
Das Leben ist ein Ganzes, das nicht in Arbeitszeit und Freizeit getrennt werden kann. Auch wenn mein interessanter beruflicher Alltag in der Bank reichlich Energie benötigt, ist es für „mein Ganzes“ gut, dass meine Kultur-Tankstellen über genügend Sprit verfügen. Denn auf einem Fuß steht man ja bekanntlich nur sehr schlecht.
Apropos Zahlen: Wo sehen Sie den Oberkärntner Volltreffer auf einer Skala von 1 bis 10?
Da mir Vergleiche fehlen, tu ich mir mit einer Bewertung schwer. Ich kann nur sagen: Ihr habt mit dem OVT ein feines kleines Wochenblatt kreiert, das ich gerne zur Hand nehme, um darin zu blättern und ich stoße immer wieder auf was -Interessantes.