Matthias Granitzer aus Stockenboi ist der neue Obmann des Waldverbandes Österreich. Herausforderungen für Wald und Waldbesitzer sieht er in einer zunehmenden Bürokratisierung aber auch in den Folgen des Klimawandels.
Beim Jahrestreffen der Landeswaldverbände wurde der Kärntner Landesobmann Mag. Matthias Granitzer aus Stockenboi zum Obmann des Waldverbandes Österreich gewählt. Der Österreichische Waldverband repräsentiert mehr als 75.000 private Waldbesitzer, die in Summe eine Mio Hektar Wald bewirtschaften. Zum Antritt seiner Funktion umriss Granitzer die Probleme der Forstwirtschaft, die er in den Auswirkungen des Klimawandels, enormen Wertverlusten des Holzes durch Schädlingsbefall sowie fehlenden Arbeitskräften in der Branche sieht. Ein Dorn im Auge ist dem neuen Obmann jedenfalls die zunehmende Bürokratisierung – konkret die neue EU-Entwaldungsverordnung. „Gesetze, die weit weg sind von der Realität und entkoppelt von den Lebensbedingungen“, kritisiert Granitzer. „Die Entwaldungsverordnung soll verhindern, dass Produkte, die mit einer Entwaldung in Verbindung stehen, innerhalb der EU verkauft werden. In Österreich sei die Walderhaltung gesichert, die Waldflächen wachsen täglich um mehr als sechs Hektar und das österreichische Forstgesetz gilt als eines der strengsten der Welt.“ Die bürokratischen Vorgaben seien eine Belastung für Waldeigentümer und für die öffentliche Verwaltung nicht mehr kontrollierbar und in Österreich werde ohnehin seit 30 Jahren nach den PEFC-Richtlinien (eng. „Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen“) produziert.