Bereits zum zwölften Mal sucht der ORF mit der Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ den schönsten Ort des Landes. Nach der Vorentscheidung schickt Kärnten den Danielsberg, die älteste Siedlung Oberkärntens, in das große Finale der neun Landessieger - zu sehen am Samstag, 25. Oktober um 20.15 Uhr in ORF 2.
Für eindrucksvolle Bilder und Spannung ist wieder gesorgt, wenn Armin Assinger und Barbara Karlich gemeinsam mit den Moderatorinnen und Moderatoren der neun ORF-Landesstudios und zahlreichen Prominenten aus den Bundesländern Österreichs schönsten verborgenen Platz küren. Die hochkarätige Jury und das Publikum haben die Möglichkeit, den allerschönsten Platz Österreichs zu wählen. „Kärnten heute“-Moderator Bernd Radler wird gemeinsam mit dem Musiker RIAN aus Althofen den Kärntner „Schatz“ präsentieren.
Danielsberg
Kaum ein anderer Ort in Kärnten ist historisch so faszinierend wie der Danielsberg im Mölltal. Die markante, kegelförmige Erhebung wurde bereits vor rund 6.000 Jahren besiedelt und zählt zu den frühesten bekannten Wohnplätzen Oberkärntens. Schalensteine machen den Hügel zudem zur ältesten bislang nachgewiesenen Kultstätte der Region.
Immer wieder ist vom Danielsberg als Mythos oder Kraftplatz die Rede – ein Ort, dessen besondere Bedeutung Menschen offenbar schon früh erkannten. Der urgeschichtliche Ursprung wurde 1990 durch Ausgrabungen im Altarraum der Kirche belegt. Gefundene Steinwerkzeuge bestätigten die Besiedlung in der Jungsteinzeit.
Wasser sprudelt aus einer Quelle
Ausschlaggebend für die frühe Besiedlung dürfte auch die Quelle am Berg gewesen sein – sie sprudelt bis heute und speist mittlerweile einen kleinen Teich direkt vor dem Gasthaus mit Hotel, das ursprünglich als Jagdhaus erbaut wurde. 1964 wurde der gesamte Berg aufgrund seiner besonderen landschaftlichen Qualität zum Landschaftsschutzgebiet erklärt. Von besonderem Interesse für Historiker und Archäologen ist ein etwa fünf mal fünf Meter großer Felsblock am Rand der Kirchenwiese. In die herausragende Felskuppe sind sechs schalenförmige Vertiefungen eingearbeitet – ein eindeutiger Hinweis auf einen Versammlungs- und Kultplatz, der mindestens 6.000 Jahre alt ist.
Opfer an die Gottheiten
Denkbar sind Flüssigkeiten wie Milch oder Blut, die dann dem Wind übergeben wurden, weitertransportiert in den Kosmos, zur Ehre der Gottheiten. Heute ist der Schalenstein die älteste bisher bekannte Kultstätte in Oberkärnten. Rund 2.000 Jahre nach der Entstehung wurde der Danielsberg zunehmend belebt - im Zusammenhang mit dem Abbau von Erzen in den Hohen Tauern. Erst Kupfer, dann Eisen bis hin zum Tauern-Gold.
Zentrum des Bergbaus
Der Danielsberg könnte seit jeher ein Stützpunkt von Bergbau- und Handelsorganisationen gewesen sein. Auch die Kelten und Noriker hatten ihre Freude mit dem Kegel im Mölltal, später dann auch die Römer, die hier sogar einen Stützpunkt bauten. Sie gaben dem Platz den Namen „Colomunitio“, also befestigter Hügel. Daraus wurde später der Name Kolbnitz, den trägt die Ortschaft in der Gemeinde Reißeck bis heute.
Auf dem Danielsberg soll auch der einzige bisher bekannte Römertempel im Einflussbereich von Teurnia gestanden sein, eine der wichtigsten Städte damals. Geweiht war der Kultort dem heiligen Herkules, in der Antike die Gottheit der Bergleute. Das beweist eine gefundene Marmortafel. Schlussendlich waren es dann die Christen, die dem Kegel seinen heutigen Namen gaben. Vermutlich waren es Soldaten oder Händler etwa 100 Jahre nach Christus. Sie bauten vermutlich einen ersten Bildstock auf dem Berg und weihten ihn dem Heiligen Daniel – dem christlichen Gegenstück zu Herkules als Patron des Bergbaus. Etwa 313 wurde dann die erste Danielskapelle gebaut. 1127 ließen die Erzbischöfe von Salzburg die erste gemauerte Kirche errichten. Die Bausubstanz von einst ist der Ostteil der heutigen Kirche. Sie wurde auf der Bergspitze im romanischen Stil erschaffen, bis heute eine der ältesten ihrer Art in Oberkärnten.
Kirche auf dem Gipfel
Die dem heiligen Georg geweihte Kirche steht auf dem Gipfel, etwa 966 Meter über dem Meer. Sie lockt als Kulturdenkmal, aber wohl auch wegen der herrlichen Aussicht auf das Mölltal, pro Jahr etwa 10.000 Besucherinnen und Besucher an. Besonders viele kommen Ende April, am Georgi-Sonntag, zur Sternwallfahrt auf den Danielsberg. Im Gästebuch der Kirche steht geschrieben: „Es ist ein guter Ort. Wer achtsam ist, kann es fühlen.“
Die neun Plätze bzw. Schätze 2025 sind: