Die Klima- und Energiemodellregion (KEM) „Nationalparkgemeinden Oberes Mölltal und der Abfallwirtschaftsverband Westkärnten haben Ursachen und Möglichkeiten zum Vermeiden von Mikroplastik unter die Lupe genommen und eine Broschüre herausgebracht.
Das Leben am „Planet Plastik“ hinterlässt Spuren. Kunststoffabfallberge wachsen, in der Umwelt und selbst im menschlichen Körper ist Mikroplastik nachweisbar. Die Eintragsquellen sind vielfältig: Abwässer, Materialzersetzung durch Umwelteinflüsse, Reifenabrieb, zu kurzlebige Plastikprodukte, unzureichende Entsorgung oder Littering. Mikroplastik ist allgegenwärtig in der Umwelt und leider auch bereits in den Körpern zu finden. Die genauen Auswirkungen sind zwar noch unklar aber gut für unsere Gesundheit ist es sicher nicht, wie Umweltmediziner betonen. Die Mölltaler Klima- und Energieregion sagt dem Mikroplastik deshalb mit einer Aufklärungs-Kampagne den Kampf an und hat zusammen mit dem AVW Westkärnten die Kunststoffverwendung unter die Lupe genommen. „So wurden im Zuge einer Abfallanalyse und einer Bachelorarbeit Recyclingpotentiale und ökologisch sowie wirtschaftlich sinnvolle Verwertungswege untersucht und Empfehlungen ausgearbeitet. Zur allgemeinen Bewusstseinsbildung haben wir einen Infofolder veröffentlicht. Es geht immerhin um unsere Gesundheit, unser Wasser, unsere Boöden “, sagt KEM-Managerin Sabine Seidler.
Mehr Recycling, weniger Wegwerfplastik
„Die Menge ist das Problem“, sagt AWV-Geschäftsführer Ambros Jost. „Es gibt zu viele kurzlebige Produkte und das nicht nur im Verpackungsbereich. Zudem müsste deutlich mehr recyceltes Material eingesetzt werden. Hier hoffen wir, dass EU-Vorgaben die Hersteller stärker in die Pflicht nehmen.“ Neue Technologien könnten künftig helfen. Auch in der Land- und Forstwirtschaft und im Gartenbau steigt das Bewusstsein für Produktalternativen. Man denke an Pflanzfolien, Netze, Planen, Werkzeuge, Verbissschutz, Boxen uvm. Im Alltag könne jeder einen Beitrag leisten: Mehrweg statt Einweg, auf Weichspüler verzichten, Kosmetik und Reinigungsmittel ohne Mikroplastik wählen oder mit angepasstem Fahrverhalten Reifenabrieb vermeiden. Der Info-Folder liegt in den Büros der KEM, des AWV und in den Gemeindeämtern auf.