Der Großbrand in Nußdorf-Debant ist gelöscht. Die Tiroler und auch Kärntner Feuerwehrleute haben ein anstrengendes und nicht ungefährliches Wochenende hinter sich. Ausgezeichnet haben sich auch die rund 80 Feuerwehrleute, die aus Oberkärnten angerückt waren, um die Osttiroler Kollegen zu unterstützen.
Aufatmen im Bezirk Lienz: Laut Bezirkshauptmannschaft Lienz habe sich die Situation am Brandort in Nußdorf-Debant entspannt, die Bevölkerungswarnung im Lienzer Talboden und im Pustertal über AT-Alert sei zurückgestuft worden auf eine „behördliche Gefahreninformation“. Die Nachlöscharbeiten sind im Gange, Abfallhaufen wurden gestern noch abgetragen, um letzte Glutnester zu löschen. Insgesamt standen an diesem Wochenende fast 500 Feuerwehrleute aus Osttirol, Nordtirol und Oberkärnten im Einsatz. Das Bezirksfeuerwehrkommando Spittal blickte auf diesen herausfordernden Einsatz zurück.
Heftige Explosion
Schon am Nachmittag des Samstag, 28. Juni waren weithin über Oberkärnten die Rauchschwaden zu sehen, während die Osttiroler Feuerwehren voll im Einsatz standen. Erst in den Abendstunden um 21.52 Uhr wurden neun Feuerwehren aus den Abschnitt Oberes Mölltal und Oberes Drautal zu den Löscharbeiten nach Lienz alarmiert, berichtet das Bezirksfeuerwehrkommando. Die Lage am Nachmittag noch unter Kontrolle, man ging von einem normalen Einsatz aus. Kurz nach dieser Feststellung, beim Zertrennen eines Haufens Recyclingmaterials ereignete sich am Brandort eine nicht vorhersehbare heftige Explosion, welche die anfänglich Einsatzplanung komplett über den Haufen warf. Der Einsatzleiter vor Ort kam zum Entschluss des sofortigen Rückzuges in sichere Bereiche. Nach einer weiteren Lagebesprechung entschloss man sich seitens des Bezirksfeuerwehrverband Lienz über die LAWZ Kärnten weitere Einsatzkräfte aus dem Oberkärntner Raum anzufordern.
Acht Wehren aus Oberkärnten
Diese Alarmierung betraf die Wehren aus Ötting-Pirkach, Oberdrauburg, Simmerlach, Rittersdorf, Dellach im Drautal, Berg im Drautal, Bruggen sowie die FF Reintal aus dem AFKDO Oberes Mölltal. Selbige Wehren sowie unser Abschnittsfeuerwehrkommandant Kalser Christian wurden vor Ort in den Einsatz eingebunden und sorgten erstrangig für eine ausreichende Wasserversorgung der eingesetzten Gerätschaften wie das LUF-System (Löschroboter) und ein angefordertes Großtanklöschfahrzeug. An einigen geeigneten Wasserbezugstellen liefen mitunter 7 Tragkraftspritzen gleichzeitig unter Volllast.
Black-Out in Oberkärnten verhindert
Priorität galt erstrangig einem, am Betriebsgelände befindlichen, Strommasten und das naheliegende Umspannwerk. Der Einsturz bzw. der Ausfall hätte für den Oberkärntner Raum gravierende Konsequenzen in der Stromversorgung bedeutet. Mit dem Beiziehen zweier KAT Züge aus dem Nordtiroler Raum konnten die Oberkärntner Kameraden vor allem gesund in den frühen Morgenstunden mit den Fahrzeugen wieder in die Rüsthäuser abrücken. Aus dem Abschnitt Oberes Drautal standen insgesamt 8 Wehren mit 73 Kameraden und 9 Fahrzeugen im Einsatz. Zusätzlich standen noch 20 weiter Florianis im Feuerwehrhaus Oberdrauburg in Bereitschaft.