Das Lied „Is schon still uman See“ von Günther Mittergradnegger wird auch als heimliche Hymne Kärntens bezeichnet. Der Text stammt von Gerhard Glawischnig. Diesem Lied und damit zur Würdigung des Komponisten Mittergradnegger und Liedtexters Glawischnig wurde kürzlich in Velden nahe dem Wörthersee-Ufer ein künstlerisches Lied-Denkmal gesetzt.
Von Karl Brunner
Das Lied entstand als eines der damals Neuen Kärntner Lieder im sogenannten „St. Veiter Kreis“ (er war Wegbereiter mit dem Dreigestirn G. Mittergradnegger, G. Glawischnig und Justinus Mulle) und ist längst zum Volkslied geworden, das von Alt und Jung gern gesungen wird. Die Melodie schrieb Mittergradnegger im Jahr 1957. „Is schon still uman See“ ist auch weit über Kärnten hinaus bekannt. Der in Klagenfurt gebürtige und in Millstatt aufgewachsene Dr. Mittergradnegger (1923 – 1992) war Komponist, Liedschöpfer, Liedforscher, Chor-Ensemble-Leiter und Chor-Begründer, internationaler Chorpädagoge und Kulturförderer. Prof. Gerhard Glawischnig, 1906 in Kreuth ob Rattendorf im Gailtal geboren, war evangelischer Theologe, Pfarrer, Superintendent, Dichter in Mundart und Hochsprache, weiters auch Maler, Zeichner und Volkskundler. Der Mundartdichter schlug im St. Veiter Raum tiefe Wurzeln. 1995 ist Glawischnig in St. Veit an der Glan verstorben. Wie lautet die erste der drei Strophen: „Is schon still uman See, hear de Ruadar schlagn, /: und an Vogl im Rohr drin ba da Finstar klagn.:/“. Viele Texte von Glawischnig wurden von Mittergradnegger vertont (u.a. Drautal auf, Drautal ab; Ja ins Liesartal eine; Werst mei Liacht ume sein; Es Jahr geaht aus; A Bam is ka Grasle u.v.m.), andere Glawischnig-Texte wieder wurden vom Glantaler Liedkomponisten Justinus Mulle (1891 – 1966) vertont (u.a. Auf da Watschiger Alm; Grüass Gott, mei liaba Ulrichsberg; Bis zan Kreuz bin i gangan; De Liab is a Traman, Mei Hamat is a Schatzale u.v.m.). Es sind Lieder, die zu Herzen gehen. Kärnten – Land der Lieder, Land der Sängerinnen und Sänger. Die Freude an Liedern und Gesang hat der Dichter Josef Friedrich Perkonig einmal so ausgedrückt. „Nimm dem Kärntner sein Lied, und er müsste welken wie die Blume ohne Tau".