Im Skulpturengarten des Werner Berg Museum in Bleiburg/Pliberk sind neueste Werke des Oberdrautaler Künstlers aus Berg, Hans-Peter Profunser (Jg. 1956), zu sehen.
Von Karl Brunner
Mit seinen künstlerischen Arbeiten, thematisch ergänzend und verstärkend zur laufenden Ausstellung im Museum, drückt er seine Themen aus: gegen den Krieg, Umweltzerstörung, Verrohung, Zerfleischungsprozesse. Ihm geht es um die Reduktion auf das Wesentliche, der Torso ist sein zentrales Ausdrucksmittel. Spannung und Kraft sind die Komponenten, die den Betrachter ans Werk binden und binden sollen. Seine bevorzugten Materialien sind Marmor und Metall, also großteils arbeitet er mit altem rostigem Eisen. Auch bei der Arbeit mit Stein arbeitet Profunser aus seiner Vorstellung im Kopf. „Es ist für mich wie eine Route, die ich einschlage, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen“. Seine Werke „gegen den Strom“ sind entsprechend betitelt mit: Widerstand, Loslösung, Verstrickung, Totentanz, Die Zerfleischung, Die Vergessenen usw.
Verschwinden der Bauernwelt
Die aktuelle Ausstellung im Werner Berg Museum in Bleiburg (www.wernerberg.museum) lautet „Gegen den Strom“ und widmet sich den Künstler-Persönlichkeiten „Pier Pasolini, Werner Berg und Alfred Hrdlicka“. Pasolini beklagt in seinem Werk das Verschwinden der bäuerlichen Welt mit ihren regionalen Besonderheiten. Werner Berg malte die archaische Bauernwelt im slowenisch geprägten Unterkärnten. Seinen Werken sind Filmbilder von Pasolini gegenübergestellt, viele Analogien finden sich bei den beiden Künstlern, die sich zeitlebens nicht kannten. Texte und Zitate von beiden bekräftigen deren Absage an Wohlstandshörigkeit und Fortschrittsgläubigkeit. Über 40 Radierungen von Hrdlicka zeigen auch die Auseinandersetzung mit Pasolini und die Erschütterung über dessen Ermordung. Hans-Peter Profunsers Arbeiten wurden in diversen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen, bei Kunstmessen sowie Galerien in Österreich, Italien, Deutschlang, Schweiz, Tschechien, Polen, Kroatien, Ungarn und Liechtenstein gezeigt. Für den Künstler und gelernten Maschinenschlosser waren die Berge und die alpenländische Landschaft sowie Kindheitserlebnisse schon immer eine Quelle der Energie und Inspiration. Seine sportlichen Aktivitäten (Bergsteigen, Drachenfliegen, Berglauf) bilden eine weitere wichtige Grundlage für seine künstlerischen Entwicklung. Die Begeisterungsfähigkeit lebt er in seiner Berufung zum Bildhauer aus.