Hoch und Heilig – Bergpilgerweg in Osttirol, Südtirol und Oberkärnten
Von der Schönheit des Alleine Gehens und Allein-Seins
Wallfahrtskirche Maria Schnee in Kalkstein. Foto: Schönegger
Foto: Schönegger
Kalkstein – Unterstaller Alm – Villgrater Törl – Maria Hilf – St. Jakob i. D.
Von der Kirche Maria Schnee brechen wir auf, durchqueren den Weiler Kalkstein und nehmen am nordwestlichen Ortsende den Peststeig (Nr. 6a) in Richtung „Wegelate Säge“. Der Steig führt stellenweise ohne Hinweisschilder über Wiesen talwärts, ehe er auf die Asphaltstraße trifft. Nach einer kurzen Rast bei der „Wegelate Säge“ folgen wir kurz dem Straßenverlauf, biegen dann aber links auf den Weg Nr. 2 „Wanderweg Unterstaller Alm“ ab. Schon nach 100 m stoßen wir auf das sehenswerte Naturdenkmal „Sinkersee“, den wir auf einem eingezäunten Weg umwandern. Anschließend folgen wir weiter auf der Schattseite dem Weg Nr. 2 zur Unterstalleralm, die zur Rast einlädt.
Bichlkreuz Villgrater Törl. Foto: Schönegger
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Frisch gestärkt beginnen wir den Anstieg links über den Weg Nr. 15, 328 Richtung Pfannspitze. Unterhalb des Gipfels überschreiten wir das Villgrater Törl (2.505 m) und legen inmitten einer imposanten Bergkulisse erneut eine kurze Rast ein. Über den Steig Nr. 328 steigen wir hinunter zur Hinteren Stalle Alm und wandern, nun auf einer Forststraße, weiter zur bewirtschafteten Alpe Stalle. Nun folgt, parallel zum Stallebach mit seinem imposanten Wasserfall, der finale Abstieg ins Defereggental, wo wir in der kleinen Ortschaft Rinderschinken den Talboden betreten und über einen kurzen Abstecher taleinwärts die Wallfahrtskapelle Mariahilf erreichen. Von hier aus geht es fast mühelos über ebene Talwanderwege (Nr. 74, 706 und „Wassererlebnisweg“) zu unserem Tagesziel, die Pfarrkirche St. Jakob.
Foto: Schönegger
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Stunde der Stille
zwischen „Wegelate Säge“ und Unterstaller Alm
Eine chassidische Erzählung:
In der Stadt, wo Rabbi Naftali lebte, pflegten die Reichen, deren Häuser einsam oder am Stadtrand lagen, Männer anzustellen, die nachts über ihren Besitz wachen sollten. Als Rabbi Naftali eines Abends spät spazieren ging, begegnete er solch einem Wächter, der auf und nieder ging. „Für wen gehst du?“, fragte er ihn. Der gab Bescheid, fügte aber dann die Gegenfrage daran: „Und du, Rabbi, für wen gehst du?“
Das Wort traf diesen wie ein Pfeil: „Noch gehe ich für niemanden“, brachte er nur mühsam hervor. Dann schritten beide langsam schweigend nebeneinanderher. Schließlich fragte der Rabbi den Wächter: „Wärest du bereit, mein Diener zu werden?“ „Das will ich gerne tun“, antwortete der Wächter, „aber was habe ich zu tun?“ „Mich zu erinnern“, sagte der Rabbi, „an die Frage, für wen ich gehe.“
Auch einer jungen Albanerin stellte sich diese Frage. Sie war nach Indien in einen Orden gegangen. Dort war sie Erzieherin für Töchter wohlhabender Familien. Eines Tages hörte sie in sich: „Mich dürstet.“ Was soll das? Wer spricht da? Sie hörte die Stimme eines anderen. – Nach und nach wurde ihr klar, dass „Mich dürstet“ die Worte Jesu am Kreuz sind, dass er sie zu ihr spricht. Er hat Durst in den notleidenden Menschen und danach, dass sie ihm in ihnen zu trinken gebe. Das war der Beginn des Weges von Mutter Theresa.
Übung
Alle Infos auf www.hochundheilig.eu
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