Enya Neuwirth (16) sorgte am 30. Juni für „internationales Aufsehen“. Die junge Gailtalerin holte sich bei einem inter- nationalen Klavierwettbewerb in Vietnam die Goldmedaille. Auch in Österreich ist sie mit ihrer Band „Falkenfrei“ von der Musikschule Hermagor regelmäßig erfolgreich unterwegs. Enya Neuwirth lebt bei ihren Eltern in Gundersheim.
OVT: Enya, wie sehr freut dich dieser Asien-Sieg? Konntest du‘s schon realisieren? Im ersten Moment des Triumphes ist man ja gern überrascht!
Enya Neuwirth: In Asien wimmelt es ja nur so von Klaviertalenten – gefühlt mit zehn Fingern an jeder Hand, wie man auf YouTube oft sehen kann. Ich hatte vorher schon Bedenken, ob ich da mithalten kann. Als ich dann die „Goldene“ überreicht bekam, war ich natürlich unglaublich glücklich.
Welche Stücke hast du denn gespielt? Waren österreichische oder vielleicht auch asiatische Klänge darunter?
Jeder Teilnehmer durfte ein klassisches Stück auswählen, das sechs bis acht Minuten dauern sollte. Ich habe die „Toccata“ von Aram Chatschaturjan gespielt.
Wie kam es überhaupt zu deiner Teilnahme?
Wolfgang Kosmata von der Falco-Privatstiftung, die junge Talente fördert, hat an mich geglaubt und meine anfangs skeptische Mama zur Teilnahme überzeugt.
Sind asiatische Musikbewerbe mit hiesigen übrigens zu vergleichen? Oder laufen sie doch ein wenig anders ab (eventuell „zeremonieller“)?
Es gab über 250 Teilnehmer – da lief alles wie am Fließband. Ein Einspielen vor dem Auftritt war nicht möglich, dafür wurden wir wie bei einer Modeschau geschminkt, gestylt und fotografiert. Das half mir super über meine anfängliche Nervosität hinweg.
Was gab‘s für den ersten Platz?
Eine Medaille und ein international anerkanntes Zertifikat. Am wertvollsten aber sind die Erfahrungen, netten Begegnungen und schönen Erinnerungen, die ich gewonnen habe – die bleiben ein Leben lang.
Planst du, 2026 wieder nach -Vietnam zu reisen?
Ich habe dieses Schuljahr vom Klavier aufs Schlagzeug gewechselt. Da warten bestimmt andere spannende musikalische Abenteuer.
Wie geht‘s jetzt daheim mit dem Klavier weiter? Ist wieder musikalischer Alltag mit Proben etc. angesagt oder auch Auftritte mit „Falkenfrei“?
In Oberösterreich bin ich mit „Falkenfrei“ beim Bundeswettbewerb Podium: Jazz, Pop, Rock dabei. Am nächsten Tag begleite ich bei der Bachmann Junior Preisverleihung in Hermagor eine Saxophonistin und Pianistin auf der Cajon.
Deine Mama Silke Neuwirth ist in unseren Breiten ja als Musiklehrerin und Bandleiterin gut gekannt. Bekamst du ihre Gene mit?
Sie dachte lange, ich hätte Papas Fußball-Gene, weil ich kein musikalisches Interesse zeigte. Erst mit fast sechs Jahren habe ich dann das erste Mal für meine Großeltern eine Weihnachtsimprovisation gespielt. Da hat Mama dann wohl gemerkt, dass sie sich geirrt hatte.
Welchen Hobbys gehst du zum Ausgleich gerne nach?
Papa sagt, das Internet frisst meine Freizeit. Und ja … mit 16 geb‘ ich es ungern zu, aber er hat recht.
Und wie gefällt dir der „Oberkärntner Volltreffer“ als junge Leserin gerne abschließend gefragt?
Er gehört definitiv auch zu meinem Lesefutter.
Kurz gefragt:
Enya Neuwirth (Gundersheim)
Klavier- und Schlagzeugschülerin
Sternzeichen: Wassermann mit Löwe-Aszendent
Ich bin: laut Mama ein Sturschädel
Lieblingsessen: Alles, was nicht nach Käse schmeckt
Lieblingstier: Meine Katze Nelly, die selbst gerne über die Tasten läuft
Glücksbringer: „Vertrauen – in mich und ins Leben“