Bürgermeister Josef Zoppoth präsentiert Studien zur Sanierung der Aquarena Kötschach-Mauthen und den wirtschaftlichen Auswirkungen für die Region sowie Studie zu Sperre Plöckenpass.
Ende Jänner stellte Bgm. Josef Zoppoth als Geschäftsführer des Kötschacher Schwimmbades gemeinsam mit Mag. Ferdinand Oberer von Oberer Consulting und MMag. Eric Kirschner vom Joanneum Research drei wesentliche Studien zu einem Vorprojekt für die Sanierung der Aquarena Kötschach-Mauthen vor. Die Studien beleuchten die notwendigen Sanierungsmaßnahmen des Schwimmbades, die volkswirtschaftlichen Effekte der Aquarena sowie die finanziellen Herausforderungen der Region im Zusammenhang mit der Sperre des Plöckenpasses.
20 Mio Euro für Sanierung
Die Aquarena, 1972 eröffnet, spielt eine zentrale Rolle in der Region – sowohl als wichtige Freizeit- und Gesundheitsinfrastruktur als auch als touristisches Highlight. Die Kosten für die dringend erforderliche Sanierung belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro. Bürgermeister Zoppoth betonte, dass der Erhalt der Aquarena nur durch einen mutigen Schritt gesichert werden kann: „Die Aquarena ist ein wesentlicher Bestandteil des Freizeitangebots für unsere Bevölkerung und zieht jährlich rund 60.000 Gäste an. Sie zu erhalten, ist für uns alle von großer Bedeutung. Vergleichbare Neubauten kosten zwischen 35 und 70 Millionen und mit der Sanierung am Bestand würden wir einen nachhaltigen und vergleichsweise günstigen Mittelweg beschreiten.“, erklärte Zoppoth.
Mag. Ferdinand Oberer von Oberer Consulting stellte die geplanten Sanierungsmaßnahmen vor und hob die Notwendigkeit hervor, die Aquarena nicht nur baulich, sondern auch energetisch zukunftsfähig zu gestalten. Das Vorprojekt aus dem Jahr 2023 wurde durch eine Expertengruppe erstellt und hat verschiedene mögliche Varianten beleuchtet. Als beste Variante hat sich eine Sanierung am Bestand herauskristallisiert, die bei entsprechender Finanzierung innerhalb von 1,5 Jahren fertiggestellt werden kann.
Bedeutende Wertschöpfung durch Schwimmbad
MMag. Eric Kirschner vom Joanneum Research präsentierte die volkswirtschaftlichen Auswirkungen und unterstrich die große Bedeutung der Aquarena für die regionale Wirtschaft. Kirschner erläuterte, dass die jährliche Wertschöpfung der Aquarena auf rund 700.000 Euro geschätzt wird. Ein Verlust des Bades würde der Region jährlich etwa 1,3 Millionen Euro kosten. Damit wäre die Investition bereits nach 10 Jahren volkswirtschaftlich sinnvoll. Dies verdeutlicht die zentrale wirtschaftliche Rolle der Aquarena. Darüber hinaus wurde die positive Wirkung der Sanierung auf den Staatshaushalt aufgezeigt: Allein durch den Bau würden rund 5 Millionen Euro an Steuereinnahmen an den Staat zurückfließen.
Plöcken-Sperre kostete zwei Mio Euro
Ein weiteres zentrales Thema war die Sperre des Plöckenpasses, die 2024 der Region rund zwei Millionen Euro an Wertschöpfung gekostet hat. Aufgrund der Grenzschließung und der damit verbundenen Verkehrsbehinderungen blieben viele italienische Tagesgäste aus und der touristische Durchzugsverkehr aus, was die lokale Wirtschaft erheblich belastete. Heimische Handelsbetriebe konnten nur durch Mehraufwände ihre Geschäftsbeziehungen aufrechterhalten Diese Entwicklung hat die Region zusätzlich in eine schwierige finanzielle Lage versetzt und macht die Sanierung der Aquarena sowie eine Stärkung der regionalen Wirtschaft noch dringlicher. „Die Sperre des Plöckenpasses und die steigenden Energiekosten haben die Region schwer getroffen. Der Erhalt und die Modernisierung der Aquarena sind daher nicht nur eine Investition in die Zukunft des Schwimmbades, sondern auch ein entscheidender Schritt, um die wirtschaftliche Stabilität der Region zu sichern“, so Bürgermeister Zoppoth.
Unterstützung vom Land Kärnten?
Rund 40 geladene Teilnehmer aus der Gemeindepolitik, der Wirtschaft und weiteren Partnern nahmen an der Präsentation der Studien teil und beteiligten sich an einer angeregten Diskussion über die nächsten Schritte. „Die Marktgemeinde Kötschach-Mauthen erhält seit über 50 Jahren eine wichtige regionale Freizeitinfrastruktur mit beachtlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung. Die jährlichen Abgänge und die Sanierungskosten belasten natürlich den öffentlichen Haushalt, aber aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse wäre es fahrlässig und kontraproduktiv diese erfolgreiche Anlage nicht zu sanieren.“, fasst Zoppoth seine Motivation zusammen und ergänzt „Zwischen Lienz und Spittal gibt es keine vergleichbare Infrastruktur und sowohl die heimischen Familien als auch die Gäste der Region brauchen die Aquarena als Gesundheits- und Freizeiteinrichtung. Wenn keine nachhaltige Lösung für eine Sanierung zustande käme, drohe die Schließung, so Zoppoth weiter und verweist auf einen Bäderfonds, wie es ihn in Tirol gibt, um die Last der Standort-Gemeinden zu teilen. „Dies kann für Kärnten ein leicht kopierbares Modell werden und wir werden die Diskussionen in diese Richtung führen“, so der Bürgermeister. Für die Sanierung der Aquarena brauche es zuerst einen Gemeinderatsbeschluss. Den zuständigen Mitgliedern der Landesregierung wurde das Projekt bereits im vergangenen Jahr präsentiert.